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BMW fordert eigene Fahrspur und kostenlose Parkplätze für Elektroautos

Freie Fahrt für klimafreundliche E-Autos auf Autobahnen?
Freie Fahrt für klimafreundliche E-Autos auf Autobahnen?Bild: Shutterstock

BMW-Manager fordert eigene Fahrspur und kostenlose Parkplätze für E-Autos

Ein privilegierter Zugang zu Innenstädten, kostenlose Parkmöglichkeiten oder eine eigene Spur auf der Autobahn für E-Autos, das fordert BMW.
12.08.2024, 21:34
Jennifer Buchholz / t-online
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t-online

BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljković möchte Elektroautos im Strassenverkehr klar bevorzugen und so die Nachfrage in Schwung bringen. «Etwa der privilegierte Zugang zu Innenstädten, kostenlose Parkmöglichkeiten oder eine eigene Spur auf der Autobahn», sagte er dem «Münchner Merkur»: «Würde man im Stau stehend, dauernd von E-Autos überholt, würden sich viele sicherlich überlegen, ob sie nicht doch umsteigen.»

Eine solche Bevorzugung wäre eine Alternative zu dem von der EU beschlossenen Verbot klimaschädlicher Neuwagen ab 2035. Staatliche Kaufprämien als Anreiz seien auf Dauer auch nicht sinnvoll, sagte Nedeljković.

Die Idee einer Sonderspur für E-Autos ist allerdings nicht neu. Bereits vor einem Jahr diskutierte das Kabinett, eine derartige Bevorzugung für klimafreundlich betriebene Fahrzeuge einzuführen. Diese könnte dann nicht nur von E- oder Wasserstoff-Fahrzeugen benutzt werden, sondern auch von Fahrzeugen, die von mehreren Personen besetzt und demnach effizienter als Alleinnutzer sind. Derartige Optionen wurden bereits in den USA erfolgreich eingeführt.

2024 eine Million Autos aus deutschen BMW-Werken

Trotz Kritik am Standort Deutschland fährt BMW die Produktion im Heimmarkt weiter kräftig hoch: «Wir werden in diesem Jahr mehr als eine Million Autos in Deutschland bauen», kündigte der Vorstand an. Im vergangenen Jahr produzierte BMW 936'000 Autos in Dingolfing, München, Regensburg und Leipzig, 729'000 in China und 411'000 in den USA. Weltweit waren es 2,66 Millionen.

In den vergangenen fünf Jahren habe der Konzern fünf Milliarden Euro in die deutschen Werke investiert, sagte Nedeljković. Sie seien profitabel. «Fest steht aber: Im Wettbewerb wird es an unserem Heimatstandort immer schwieriger.» Grund seien Bürokratie, teure Energie und hohe Standortkosten. Die Industrie brauche auch ein solides Strassennetz, eine verlässliche Bahn und digitale Infrastruktur.

Der BMW iX1 gehört 2024 zu den meistverkauften E-Autos in der Schweiz.
Der BMW iX1 gehört 2024 zu den meistverkauften E-Autos in der Schweiz.bild: bmw

BMW testet humanoide Roboter

Daher setzt das Unternehmen verstärkt auf Innovationen im Ausland. Beispielsweise einem menschenähnlichen Roboter bei der Autoproduktion. Im US-Werk Spartanburg legte der humanoide Roboter Figure 02 im realen Produktionsumfeld in einem mehrwöchigen Testbetrieb erfolgreich Blechteile im Karosseriebau ein. Produktionsvorstand Milan Nedeljković sagte: «Die Entwicklungen im Bereich Robotics sind vielversprechend. Mit einem frühzeitigen Testbetrieb eruieren wir jetzt die Einsatzmöglichkeiten humanoider Roboter in der Produktion.»

Der BMW-Produktionschef kritisierte auch EU-Pläne, bei der Batterieproduktion den CO₂-Fussabdruck eines Unternehmens nach dem Strommix des ganzen Landes zu berechnen. Damit würden Unternehmen wie BMW bestraft, die in den Bezug von Grünstrom investieren: «Unser CO₂-Fussabdruck würde dann mit dem deutschen Strommix gewertet, Kohlestrom inklusive. Das würde unsere Bilanz auf dem Papier massiv verschlechtern», sagte Nedeljković.

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130 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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cille-chille
12.08.2024 21:47registriert Mai 2014
Und ich fordere Zugang zu jedem Hochzeitsbuffet im Umkreis von 10 Km, Gratis Schockolade und Eiscreme, Nackenmassage bei der Arbeit und ein Einhorn, um damit mit Luftigen Haaren in die Freieheit zu reiten.

Und eine Crémeschnitte... Jeden Tag eine.
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Mischael Schill
12.08.2024 21:52registriert Oktober 2021
Leider sind Elektroautos immer noch ein Privileg der oberen Mittelklasse. Alle, welche sich nur 10-jährige Occasinen leisten könne werden so bestraft, aber der Elektro-SUV-Fahrer wird damit belohnt.
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SBRUN
12.08.2024 22:06registriert September 2019
Und ich fordere von den E-Autoherstellern, dass diese angeben, für welche Lebensdauer (10? 20? Jahre) ihre Autos vorgesehen sind, was die 20 teuersten Ersatzteile kosten und wieviel Geld das aktuell Halten der Software während der prognostizierten Lebensdauer kostet. Das würde das Vertrauen der Kunden in die Technik anheben und auch die Occasionen wären mehr gefragt. Aber einfach eine Fahrspur zu fordern, damit vor allem die Reichsten, die eh alle 3J die Karre wechseln frei Fahrt bekommen und denen die Lebensdauer und der Wiederverkaufswert völlig egal ist, das kann's nicht sein.
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