Welchem Hersteller gelingt der Wandel zum E-Auto-Hersteller am besten? Eine Antwort auf diese Frage liefert die jährliche Analyse «Global Automaker Rating» des internationalen Umweltforschungsverbunds ICCT. Demnach macht beim Wandel zur E-Mobilität Mercedes-Benz derzeit besonders grosse Fortschritte. Neben zwei chinesischen Autokonzernen verbesserten sich die Stuttgarter am stärksten, wie aus dem aktuellen «Global Automaker Rating 2023» hervorgeht.
Innerhalb von einem Jahr machte Mercedes drei Plätze gut und landete demnach neu auf dem vierten Rang. Der Sprung geht den Angaben nach insbesondere auf die Dekarbonisierung der Lieferketten durch den Einsatz erneuerbarer Energien sowie Batterierecycling zurück.
Vor allem europäische und chinesische Autobauer
erzielen bei der Transformation zu E-Auto-Konzernen Fortschritte. Abgeschlagen sind die Hersteller aus Japan, die weiterhin stark auf Hybrid-Autos mit Verbrennungsmotor setzen.
Als bester europäischer Konzern lag allerdings BMW unverändert auf Rang 3. VW verlor in dem Ranking im Vergleich zu 2022 zwei Plätze und landete auf Rang 7 – hinter dem chinesischen Hersteller SAIC und dem Opel- und Peugeot-Mutterkonzern Stellantis.
Das International Council on Clean Transportation (ICCT) sitzt in der US-Hauptstadt Washington. 2015 hat die Organisation in den USA den VW-Abgasskandal mit aufgedeckt. Für die aktuelle Studie haben die Forscher anhand von zehn Kriterien bewertet (Grafik), wie erfolgreich 21 der weltweit grössten Automobilhersteller beim Übergang zu abgasfreien Fahrzeugen sind.
Die zehn Kriterien lassen sich in drei Gruppen zusammenfassen: Marktdominanz (z. B. E-Auto-Anteil), technologische Leistung (z. B. Energieverbrauch) und strategische Vision (z. B. Investitionen in E-Autos).
13 der analysierten Hersteller klassifizieren die Studienautoren als Unternehmen, die sich mitten in der Transformation befinden - also weg vom Verbrenner hin zu emissionsfreien Modellen. Zu ihnen gehören auch Renault (Platz 10) und Ford (Platz 13).
Als Spitzenreiter eingeordnet werden demnach unverändert Tesla und dahinter der chinesische Autobauer BYD. Das Ergebnis ist naheliegend, da Tesla ausschliesslich E-Autos verkauft, während bei BYD der Anteil reiner E-Autos immerhin bei knapp über 50 Prozent liegt.
Zu den sechs Nachzüglern der untersuchten Gruppe gehören dem ICCT zufolge unter anderem der weltweit grösste Autobauer Toyota sowie Mazda, Honda, Nissan und Suzuki als Schlusslicht. Bei diesen Herstellern liegt der E-Auto-Anteil fast bei 0 Prozent.
Insgesamt stiegen in dem Ranking zwischen 2022 und 2023 sieben Hersteller, 12 verloren Plätze und einer blieb gleich. Ein Rückgang kann entweder bedeuten, dass sich die Leistung eines Unternehmens verschlechtert oder die Leistung der Wettbewerber verbessert hat. Die meisten verbesserten ihre Leistung demnach in folgenden Bereichen: Anteil von verkauften E-Autos, Energieverbrauch, Reichweite, Elektro-Ziele und Investitionen dafür.
Der Bericht stützt sich dem ICCT zufolge unter anderem auf eine eigens erstellte Datenbank zu den Verkäufen von Elektroautos und deren wichtigsten Spezifikationen in den Märkten in China, den USA, der Europäischen Union, Japan, Indien und Südkorea. 2023 entfiel auf diese sechs Märkte 82 Prozent des E-Autor-Absatzes. Insgesamt hätten sich vergangenes Jahr die Verkaufszahlen und die technologische Leistung verbessert, hiess es.
Studienautor Zifei Yang teilte dazu mit: «Die Automobilhersteller machen zwar erhebliche Fortschritte bei der Umstellung auf emissionsfreie Fahrzeuge, aber es gibt noch viel zu tun.»
Um in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein, müssten sie ihre Modellpalette erweitern, um den Verkaufsanteil emissionsfreier Fahrzeugen zu steigern. Zudem müssten sie unter anderem in Batterierecycling investieren.
Um die Erderwärmung gemäss den Pariser Klimazielen auf unter zwei Grad zu begrenzen, müsste der Verkaufsanteil emissionsfreier Autos und Vans laut ICCT-Schätzungen bis 2030 bei 77 Prozent liegen. 2035 müssten nahezu 100 Prozent erreicht werden. Für eine Begrenzung der Erderwärmung unter 1,5 Grad seien zusätzliche Massnahmen erforderlich.
(oli/sda/awp/dpa)
Nur, da wohl nebst Tesla und BYD bisher noch kein herkömmlicher viel mit Elektro verdient hat, ist das von Toyota wohl eher ein betriebswirtschaftliche Strategie spät mit Masse in den Markt einzutreten.
Ich fuhr immer Toyota, jetzt Hyundai weil ich unbedingt Elektro will... in 10 Jahren wohl wieder Toyota.