Der ID.3 war 2019 das erste Elektroauto von VW auf Basis des Modularen Elektro Baukastens (MEB) und ist seitdem eines der beliebtesten E-Autos in Europa. Inzwischen ist die ID.-Familie auf vier Modelle angewachsen: Neben dem kompakten ID.3 gibt es den grösseren SUV ID.4, das SUV-Coupé ID.5 und den E-Bulli ID.Buzz.
Nun bekommt der ID.3 ein frühes Facelift: Obwohl erst etwa 30 Monate auf dem Markt, hat VW eine grosse Modellpflege für die elektrische Golf-Alternative angekündigt. Dabei reagiert der Hersteller vor allem auf die Kritik an Auftritt und Ambiente. Der wendige Stromer bekommt deshalb aussen ein Design mit deutlich mehr Charakter und wird innen mit hochwertigeren Materialien ausgestattet.
So sind die Kunststoffe auf der Türbrüstung und dem Armaturenbrett nun weich unterschäumt, die Sitze edler bezogen und auf vielen Konsolen prangen künftig Stoff oder veganes Leder.
Ausserdem spielt VW eine neue Software auf, mit der sich der ID.3 automatisch an der Ladesäule anmeldet und künftig zum bidirektionalen Laden befähigt wird. Letzteres ist vor allem für Besitzer einer Fotovoltaik-Anlage auf dem Hausdach interessant. Mit dem Stromfluss in beide Richtungen wird der ID.3 zum Pufferspeicher.
VW verspricht mit dem Software-Update zudem einen verbesserten E-Routenplaner und allgemein schnellere Reaktionszeiten bei der Touch-Bedienung. Der E-Routenplaner errechnet automatisch die besten Ladestopps, falls die Reichweite zu gering ist. Er bezieht dabei neben dem Akkustand auch die aktuelle Verkehrslage und die Leistung der Ladesäulen mit ein.
Alte Features wie das Augmented-Reality-Headup-Display sind weiterhin an Bord.
Die Ausstattung der Basis-Variante wurde erweitert. Ein grosser Touchscreen, die induktive Ladestation für das Smartphone und erweiterte Software-Dienste gehören nun zur Serienausstattung.
Die Ladeleistung steigt beim ID.3 Pro S mit dem grossen Akku auf maximal 170 kW. An der Technik ändert sich sonst nichts. Los geht es mit zwei Batteriegrössen von 58 oder 77 kWh für bis zu 546 Kilometer Reichweite und einem Heckmotor mit 150 kW/204 PS. Später soll ein ID.3 GTX mit Allradantrieb und deutlich mehr Leistung kommen.
Ursprünglich kostete der ID.3 in Deutschland weniger als 32'000 Euro, nochmals abzüglich der Umweltprämie von damals 9'570 Euro. Das ergab rund 22'000 Euro – damit war er ein echter Volkswagen. Nur drei Jahre später kostet bereits der günstigste ID.3 heftige 43'955 Euro. Und damit das Doppelte. Das liegt insbesondere daran, dass die dritte Variante mit dem kleinsten Akku nicht mehr angeboten wird.
Zwar kommt das Update ungewöhnlich früh. Doch muss VW die Kritiker weiter um Geduld bitten: Obwohl der ID.3 nun zusätzlich auch in Wolfsburg produziert wird, bekommen ihn Neukunden frühestens im vierten Quartal des laufenden Jahres – also im Winter. Die viel bemängelte Touchbedienung am Lenkrad und die unbeleuchtete Sliderleiste für die Regelung von Klima und Lautstärke überleben vorerst das Facelift. Eine Änderung gibt es erst ab Sommer 2024.
(t-online)