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Musks Twitter-Nachfolger X testet Einschränkungen für Gratis-Nutzer

Musks Twitter-Nachfolger X testet Einschränkungen für Gratis-Nutzer

18.10.2023, 06:09
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Tech-Milliardär Elon Musk experimentiert weiter mit weitreichenden Einschränkungen für Gratis-Nutzer seiner Online-Plattform X.

Zunächst in Neuseeland und auf den Philippinen können neue Nutzer des Dienstes erst mit einer Gebühr von einem US-Dollar pro Jahr Beiträge veröffentlichen sowie Posts anderer zitieren oder weiterverbreiten. Kostenlos kann man X dort nur noch passiv nutzen, etwa Beiträge lesen, Videos ansehen und anderen Nutzern folgen. Das Programm sei ein Versuch, die Plattform gegen automatisierte Bot-Accounts und Verbreiter von Spam-Nachrichten zu schützen, teilte X in der Nacht zum Mittwoch mit. Man werde bald über Ergebnisse informieren.

Beobachter sind skeptisch

Beobachter zeigten sich skeptisch: So merkte der IT-Sicherheitsexperte Marcus Hutchins an, ihm falle keine Bot-Aktivität ein, die sich mit der Gebühr von einem Dollar pro Jahr stoppen liesse. Eher werde der Schritt die Plattform Geld kosten. «Spammer werden gestohlene Kreditkarten verwenden - und die Kosten für Rückbuchungen werden höher sein als die Abo-Einnahmen», schrieb Hutchins beim Konkurrenzdienst Threads.

Tech-Milliardär Musk hatte Twitter vor knapp einem Jahr für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Seitdem leidet die Plattform unter einem Einbruch der Werbeerlöse, weil Unternehmen ein negatives Umfeld für ihre Marken befürchten. Musk bestätigte mehrfach, dass der in X umbenannte Dienst nur noch etwa halb so viel Geld mit Werbung erwirtschafte als Twitter vor dem Kauf. Er versucht, stärker auf Abo-Gebühren zu setzen. So liess er bereits einschränken, wie viele Beiträge pro Tage Nutzer sehen können, ohne eine Gebühr von rund 9,50 Euro pro Monat zu bezahlen.

Musk: Gegen Bots und Spam vorgehen

Der Tech-Milliardär hatte bereits vor einigen Wochen gesagt, X bewege sich in die Richtung, eine kleine Gebühr für die Nutzung zu verlangen. Nur so könne man gegen Bots und Spam vorgehen. Danach kam aber zunächst einmal nichts, so dass unklar blieb, ob die Ankündigung umgesetzt würde.

Die Dienste kostenlos zu lassen und mit Werbung zu finanzieren, war das Erfolgsmodell, mit dem zum Beispiel Facebook mehrere Milliarden Nutzer gewann. Twitter war schon immer kleiner. Inzwischen überlegt aber auch der Facebook-Konzern Meta laut Medienberichten, in Europa eine kostenpflichtige Version ohne Werbung aufzulegen. Der Grund dafür soll allerdings nicht das Streben nach mehr Geld sein, sondern ein Versuch, Kontroversen um die Einhaltung europäischer Datenschutz-Regeln auszuräumen. (sda/dpa)

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gina3
18.10.2023 08:18registriert September 2023
Früher wurde das Geld in Amerika verwendet, um eine renommierte Universität zu besuchen (und hoffentlich eine gute Ausbildung zu erhalten). Heute wird es verwendet, um Unsinn und Verschwörungstheorien zu verbreiten und Hass zu schüren. Musk der neue König Midas? Der mythologische endete nicht sehr gut.
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Roegerl
18.10.2023 06:56registriert Juni 2022
X ist sowas von am Ende!
Nur noch rechtes Gehetze und Anfeindungen!

Kommt zu Bluesky ❤️
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Hoagie
18.10.2023 12:17registriert Oktober 2018
Also sehr viele russische Spam-Bots haben einen blauen Haken. 8$ pro Monat scheint es den Spammern also bereits wert zu sein, nur um mehr Sichtbarkeit zu bekommen. 1$ pro Jahr scheint mir da nicht wirklich eine Hürde zu sein.
Elon will nicht gegen Spam vorgehen, Elon braucht dringend Geld, weil ihm die Werbekunden massenhaft abspringen.
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