Digital
Elon Musk

Musks KI-Firma xAI übernimmt Musks Online-Plattform X

Musks KI-Firma übernimmt Musks Online-Plattform X – die wichtigsten Antworten

29.03.2025, 07:1129.03.2025, 07:49
Mehr «Digital»

Was ist passiert?

Tech-Milliardär Elon Musk lässt die Online-Plattform X in seiner KI-Firma xAI aufgehen. Die überraschende Übernahme wurde per Aktiendeal besiegelt, wie Musk am Freitag bekanntgab. Auch X gehörte zuvor mehrheitlich ihm.

KEYPIX - epa11985762 Elon Musk, CEO of Tesla and senior advisor to the president of the United States, attends a meeting with President Trump and members of his cabinet in the White House Cabinet Room ...
Unternehmer Elon und Musk.Bild: keystone

Was bringt das Musk?

Da der Twitter-Nachfolger nun ein Teil von xAI wird, dürfte es rechtlich viel einfacher werden, zum Training der von xAI entwickelten Künstlichen Intelligenz mit dem Namen Grok alle Inhalte der Online-Plattform zu verwenden.

In this photo illustration, the logo of Grok 3 is displayed on a smartphone screen on February 17, 2025 in Suqian, Jiangsu Province of China. Elon Musk said his startup xAI will release its Grok 3 cha ...
Die Musk-KI Grok.Bild: imago-images.de

Mit xAI konkurriert Musk mit anderen KI-Unternehmen wie dem ChatGPT-Entwickler OpenAI. Er schrieb, dass mit der Übernahme unter anderem Daten, Computer-Infrastruktur und Mitarbeitende zusammengelegt werden. «Diese Kombination wird ein immenses Potenzial freisetzen, indem sie die fortschrittlichen KI-Fähigkeiten und das Fachwissen von xAI mit der enormen Reichweite von X verbindet», erklärte er. Laut Musk hat X mehr als 600 Millionen Nutzerinnen und Nutzer.

Welche Summen sind im Spiel?

Bei der Transaktion sei xAI mit 80 Milliarden Dollar bewertet worden und X mit 33 Milliarden Dollar, schrieb Musk. Der Chef des Autobauers Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX hatte den damaligen Kurzbotschaftendienst Twitter Ende 2022 für 44 Milliarden US-Dollar gekauft und in X umbenannt. Dafür nahm er auch Kredite im Wert von rund zwölf Milliarden Dollar auf. Diese Schulden würden nun bei der Bewertung von X herausgerechnet, erläuterte Musk.

epa10772440 An illustration pictures shows a user holding a mobile phone displaying the 'X' logo, in Los Angeles, California, USA, 27 July 2023. Twitter announced on 23 July that it will reb ...
Musk kaufte X, damals noch als Twitter bekannt, Ende 2022.Bild: keystone

Da beide Unternehmen nicht an der Börse notiert sind, müssen sie keine offiziellen Mitteilungen zur Übernahme veröffentlichen. Der Finanzdienst Bloomberg berichtete unter Berufung auf eine informierte Person, die neue Firma heisse XAI Holdings und habe eine Bewertung von mehr als 100 Milliarden Dollar zugeschrieben bekommen.

Wie steht es um X und Musk?

Nach der Twitter-Übernahme hatte Musk die Belegschaft halbiert und viele Beschränkungen aufgehoben, die Nutzerinnen und Nutzer der Plattform vor Hassrede und Falschinformationen schützen sollten. Wer Musks rechte politische Ansichten teilt, dessen Stimme bekam mehr Gewicht bei dem Dienst. Zahlreiche grosse Werbekunden zogen sich zurück, weil sie befürchteten, dass ihre Anzeigen neben Hassrede landen und ihr Image Schaden nimmt.

Musk beklagte mehrfach, dass sich die Erlöse aus Werbung halbiert hätten. Der aktuelle Stand ist unklar. Musk liess mehrere abtrünnige Werbekunden verklagen, denen er vorwirft, einen Boykott der Plattform vereinbart zu haben.

Im vergangenen Jahr wurde Musk zu einem engen Vertrauten des Republikaners Donald Trump. Mit dessen Sieg bei der Präsidentschaftswahl erwogen einige Unternehmen laut Medienberichten dann die Wiederaufnahme ihrer Werbung bei X, weil sie Vergeltung seitens der neuen Regierung fürchteten. Inzwischen hat Musk durch seine Rolle als Trumps Kostensenker mit erheblichem Einfluss innerhalb der Regierung weiteres Gewicht bekommen. Mit diesem Rückenwind konnte X den Berichten zufolge kürzlich 900 Millionen Dollar von Investoren einsammeln.

Als er Twitter in X umbenannte, kündigte Musk noch an, dass der Dienst zu einer «Plattform für alles» werden sollte – von Bankgeschäften bis hin zur Job-Börse. Bisher waren nur Ansätze dafür zu erkennen. Ob die Vision auch unter dem Dach von xAI weiterverfolgt werden soll, ist unklar. Auch dazu, wie es für die von Musk berufene X-Chefin Linda Yaccarino weitergehen soll, wurden zunächst keine Angaben gemacht. (dab/sda/dpa/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
54 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Phrosch
29.03.2025 07:54registriert Dezember 2015
Das wird ja eine tolle Qualität der KI ergeben, wenn die mit X-Inhalten trainiert wird.
1798
Melden
Zum Kommentar
avatar
Guguseli 4.
29.03.2025 07:32registriert November 2020
Was ist der Unterschied zwischen einem X-Profil und Herpes?
Für Herpes muss man sich nicht schämen.
(frei nach Böhmermann)
14712
Melden
Zum Kommentar
avatar
chrissyl Baumgartner
29.03.2025 07:46registriert August 2022
Musk, der Weltmeister im Einnahmen-Halbieren...
- X
- Tesla
- US-Steuereinnahmen
-...
Das kann er wirklich gut.
1146
Melden
Zum Kommentar
54
    Diese Automarke fährt Tesla in Europa davon
    Tesla sackt in Europa ab. Der neue Marktführer heisst VW. Doch auch bei anderen (europäischen) Autoherstellern legen die Elektroauto-Verkäufe deutlich zu.

    Tesla spürt Gegenwind. Im ersten Quartal 2025 sanken die Zulassungszahlen in der EU um 45 Prozent – und auch im April sieht es nicht besser aus. Doch während sich Teslas Negativtrend – der bereits vor über einem Jahr begann – weiter fortsetzt, gibt es gute Neuigkeiten für Elektroautos im Allgemeinen.

    VW beispielsweise steigerte in Europa seine E-Auto-Neuzulassungen von Januar bis März um 157 Prozent gegenüber dem Vorjahr und liess den E-Auto-Pionier Tesla hinter sich. BMW auf dem dritten Rang setzte 21 Prozent mehr Stromer ab. VWs Tochtermarken Audi (Rang 4) und Skoda (Rang 8) verkauften 51 und 93 Prozent mehr Elektroautos.

    Zur Story