Schon seit 2014 verspricht die gefälschte Ray-Ban-Werbung auf Facebook verlockende Rabatte. Bei vielen Nutzern taucht sie immer wieder im Newsfeed auf – und ist einfach nicht totzukriegen.
Derzeit grassiert die neuste Fake-Ray-Ban-Welle auf Facebook und wieder gehen Tausende Opfer den Betrügern auf den Leim.
Das Angebot klingt zu verführerisch. Deshalb klicken die Sonnenbrillen-Fans reihenweise drauf, obwohl sie doch eigentlich alle ahnen müssten, dass hinter jedem dubiosen Angebot eine Abzocker-Falle lauert.
Die Bilder und Web-Adressen, die nicht zu Ray-Ban, sondern zu gefälschten Online-Shops führen, variieren von Fall zu Fall. Die Fake-Werbung kann beispielsweise auch so aussehen.
Oder so.
Klickt man auf den Link, landet man auf einer gefälschten Ray-Ban-Webseite, wo die Sonnenbrillen zu stark reduzierten Preisen verkauft werden.
Das Perfide: Während des Bestellvorgangs wirkt der Online-Shop authentisch. Nur wer sich genauer umsieht und die Nutzungsbedingungen liest, stellt fest, dass der Rest der Webseite von einem automatischen Übersetzungsprogramm schlecht ins Deutsche übersetzt worden ist.
Wie die Grippe im Winter grassiert auch die Fake-Werbung für teure Marken-Sonnenbrillen immer wieder in neuen Wellen auf Facebook. Inzwischen verbreitet sie sich in Dutzenden Variationen. Zuletzt im März 2016 warnte das Online-Portal Mimikama, das über Internetmissbrauch aufklärt, vor der betrügerischen Facebook-Falle:
Laut Mimikama wurden die gefälschten Webseiten «am 25.3.2014 über einen Anonymisierungsdienst mit Sitz in Panama registriert. Wer die Online-Shops tatsächlich betreibt, ist nicht bekannt.»
In den zweifelhaften Online-Shops werden im besten Fall gefälschte Markenprodukte angeboten. Der Versand der Ware erfolge erfahrungsgemäss aus China, schreibt Mimikama. Die Kunden gehen das beträchtliche Risiko ein, dass die Ware vom Zoll beschlagnahmt wird oder gar nie verschickt wird. Kommt wider Erwarten doch etwas beim Besteller an, ist es höchstwahrscheinlich von mangelhafter Qualität.
Die mutmasslichen Betrüger markieren Facebook-Nutzer auf den Werbe-Fotos, womit die Werbung in der Chronik auftaucht und im schlimmsten Fall von Ray-Ban-Fans weiterverbreitet wird.
Mimikama erklärt das Vorgehen wie folgt:
Nun sollte auch klar sein, warum man Freundschaftsanfragen von Unbekannten nicht ohne guten Grund annehmen sollte.
Fakt ist: Die gefälschte Ray-Ban-Werbung ist nicht kleinzukriegen und – sind wir mal ehrlich – eigentlich kann jeder Sonnenbrillen-Fan in die Falle tappen. Denn eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche:
Auf Nummer sicher geht, wer Freundschaftsanfragen bei Facebook nur sehr selektiv annimmt. So gibt man den Betrügern keine Möglichkeit, sich als falsche Freunde einzuschleichen und einen selbst auf der Werbung zu markieren.
Verhindern, dass man von Freunden oder Scheinfreunden markiert wird, kann man nicht. Man sollte aber folgende Einstellung vornehmen: Einstellung > Chronik und Markierungen > Möchtest du Beiträge, in denen dich deine Freunde markieren, prüfen, bevor sie in deiner Chronik erscheinen? = Aktiviert
Ist die Chronikprüfung aktiviert, kann man von Fall zu Fall entscheiden, ob man ein Foto, in dem man markiert wurde, in seiner Chronik anzeigen lassen möchte oder nicht. So verhindert man zwar nicht, dass sich Fake-Werbung weiterverbreitet, aber man macht es den Betrügern zumindest schwerer.