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Diese Fake-Werbung auf Facebook treibt Ray-Ban-Fans zur Verzweiflung

Alle Jahre wieder: Die Fake-Werbung für Sonnenbrillen von Ray-Ban verspricht Facebook-Nutzern verlockende Rabatte.
Alle Jahre wieder: Die Fake-Werbung für Sonnenbrillen von Ray-Ban verspricht Facebook-Nutzern verlockende Rabatte.screenshot: facebook

Ray-Ban zum Schnäppchenpreis? Was zu gut klingt, ist der erfolgreichste FAKE auf Facebook

Bei vielen Facebook-Nutzern taucht einmal mehr Werbung auf, die verführerische Rabatte auf Marken-Sonnenbrillen verspricht. Ray-Ban-Fans klicken reihenweise drauf, obwohl sie theoretisch alle wüssten, dass hinter (fast) jedem dubiosen Link eine Abzocker-Falle lauert.
04.11.2016, 11:4104.11.2016, 20:49
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Schon seit 2014 verspricht die gefälschte Ray-Ban-Werbung auf Facebook verlockende Rabatte. Bei vielen Nutzern taucht sie immer wieder im Newsfeed auf – und ist einfach nicht totzukriegen. 

Gefälschte Ray-Ban-Werbung auf Facebook. 
Gefälschte Ray-Ban-Werbung auf Facebook. 

Derzeit grassiert die neuste Fake-Ray-Ban-Welle auf Facebook und wieder gehen Tausende Opfer den Betrügern auf den Leim.

Das Angebot klingt zu verführerisch. Deshalb klicken die Sonnenbrillen-Fans reihenweise drauf, obwohl sie doch eigentlich alle ahnen müssten, dass hinter jedem dubiosen Angebot eine Abzocker-Falle lauert.

Die Bilder und Web-Adressen, die nicht zu Ray-Ban, sondern zu gefälschten Online-Shops führen, variieren von Fall zu Fall. Die Fake-Werbung kann beispielsweise auch so aussehen.

Es handelt sich natürlich um gefälschte Markenware und unseriöse Angebote.
Es handelt sich natürlich um gefälschte Markenware und unseriöse Angebote.

Oder so.

Bild

Klickt man auf den Link, landet man auf einer gefälschten Ray-Ban-Webseite, wo die Sonnenbrillen zu stark reduzierten Preisen verkauft werden.

Der gefälschte Online-Shop lockt Ray-Ban-Fans mit Rabatten in die Falle.
Der gefälschte Online-Shop lockt Ray-Ban-Fans mit Rabatten in die Falle.

Das Perfide: Während des Bestellvorgangs wirkt der Online-Shop authentisch. Nur wer sich genauer umsieht und die Nutzungsbedingungen liest, stellt fest, dass der Rest der Webseite von einem automatischen Übersetzungsprogramm schlecht ins Deutsche übersetzt worden ist. 

Wer verbirgt sich hinter der dubiosen Werbung?

Wie die Grippe im Winter grassiert auch die Fake-Werbung für teure Marken-Sonnenbrillen immer wieder in neuen Wellen auf Facebook. Inzwischen verbreitet sie sich in Dutzenden Variationen. Zuletzt im März 2016 warnte das Online-Portal Mimikama, das über Internetmissbrauch aufklärt, vor der betrügerischen Facebook-Falle: 

«Im Internet findet man derzeit zahlreiche Websites wie www.onlineraybansale.com, www.rayban-onlinesale.com, www.online-rayban.com, www.onlinerayban-sale.com oder www.rayban-at.com, auf denen Sonnenbrillen der bekannten Marke Ray-Ban zu ungewöhnlich günstigen Preisen angeboten werden. Nach unserer Einschätzung handelt es sich jedoch um Betrug!»
Mimikama

Laut Mimikama wurden die gefälschten Webseiten «am 25.3.2014 über einen Anonymisierungsdienst mit Sitz in Panama registriert. Wer die Online-Shops tatsächlich betreibt, ist nicht bekannt.»

In den zweifelhaften Online-Shops werden im besten Fall gefälschte Markenprodukte angeboten. Der Versand der Ware erfolge erfahrungsgemäss aus China, schreibt Mimikama. Die Kunden gehen das beträchtliche Risiko ein, dass die Ware vom Zoll beschlagnahmt wird oder gar nie verschickt wird. Kommt wider Erwarten doch etwas beim Besteller an, ist es höchstwahrscheinlich von mangelhafter Qualität. 

Darum verbreitet sich die Fake-Werbung auf Facebook immer weiter

Die mutmasslichen Betrüger markieren Facebook-Nutzer auf den Werbe-Fotos, womit die Werbung in der Chronik auftaucht und im schlimmsten Fall von Ray-Ban-Fans weiterverbreitet wird.

Mimikama erklärt das Vorgehen wie folgt:

«Die Markierungen werden von ‹Freunden› gemacht! Es sind aber nicht Freunde, die man auch privat kennt, sondern es sind User, die einem einmal eine Anfrage gesendet haben. Hat man unbedacht so einen ‹Freund› bestätigt, dann hat man einen ‹Fake-Freund›, denn all diese Ray-Ban-Freunde sind Fakes.»

Nun sollte auch klar sein, warum man Freundschaftsanfragen von Unbekannten nicht ohne guten Grund annehmen sollte.

Fakt ist: Die gefälschte Ray-Ban-Werbung ist nicht kleinzukriegen und – sind wir mal ehrlich – eigentlich kann jeder Sonnenbrillen-Fan in die Falle tappen. Denn eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche:

«Die Gier nach Schnäppchen setzt den gesunden Menschenverstand ausser Kraft.»

Wie kann ich verhindern, auf solchen Werbebildern markiert zu werden?

Auf Nummer sicher geht, wer Freundschaftsanfragen bei Facebook nur sehr selektiv annimmt. So gibt man den Betrügern keine Möglichkeit, sich als falsche Freunde einzuschleichen und einen selbst auf der Werbung zu markieren.

Verhindern, dass man von Freunden oder Scheinfreunden markiert wird, kann man nicht. Man sollte aber folgende Einstellung vornehmen: Einstellung > Chronik und Markierungen > Möchtest du Beiträge, in denen dich deine Freunde markieren, prüfen, bevor sie in deiner Chronik erscheinen? = Aktiviert

Diese Einstellung bewirkt zwar nicht, dass man auf Fotos bzw. Werbung nicht mehr markiert werden kann, aber sie bewahrt davor, dass das markierte Bild in der Chronik erscheint. 
Diese Einstellung bewirkt zwar nicht, dass man auf Fotos bzw. Werbung nicht mehr markiert werden kann, aber sie bewahrt davor, dass das markierte Bild in der Chronik erscheint. screenshot: facebook

Ist die Chronikprüfung aktiviert, kann man von Fall zu Fall entscheiden, ob man ein Foto, in dem man markiert wurde, in seiner Chronik anzeigen lassen möchte oder nicht. So verhindert man zwar nicht, dass sich Fake-Werbung weiterverbreitet, aber man macht es den Betrügern zumindest schwerer.

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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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glüngi
04.11.2016 11:46registriert Januar 2015
ha! na und, mit meinem Erben vom Nigerianischen Kronprinzen kann ich mir sowieso eine Originale Ray-Ban leisten...
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Scaros_2
04.11.2016 12:46registriert Juni 2015
Das gleiche ist doch derzeit mit den ganzen Fake-Whatsapp, 9Gag, Snapchat seiten wo oben immer ein Bericht oder was steht mit einem Foto. Fängt interesant an und in der Mitte müsste man auf den Link klicken. Das erste mal drückte ich noch drauf, war ein Joke den ich zu ende Lesen wollte aber als mich FB fragte das meine E-mail adresse weitergeleitet werden wird dachte ich "MOOOOOMENT" - nope. Aber guck ich im Freundeskreis. Locker 20-30 haben die geliked.
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Homelander
04.11.2016 12:42registriert Oktober 2014
Man sieht dem Zeug doch schon an, dass es nicht echt sein kann...? Ich versteh das nicht.
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