Es klingt wie ein Friedensangebot, hat aber einen Haken: Microsoft will in den Standort Europa investieren, wie Firmenchef Brad Smith kürzlich bekanntgab. Damit soll dem Vertrauensverlust der europäischen Kundschaft entgegengewirkt werden, der seit US-Präsident Donald Trumps zweiter Amtszeit und seinen Entscheidungen entstanden ist.
Kaum war diese nette Geste ausgesprochen, folgt jedoch schon der Dämpfer. Denn gleichzeitig sollen die Preise für Microsoft-Produkte in Europa steigen. So wird die Xbox Series S 512 in Europa neu 327 Franken (349.99 Euro) kosten statt wie bisher 280 Franken (299.99 Euro). Dies entspricht einer Preiserhöhung von 17 Prozent. In den USA selbst wird die Konsole neu 379.99 Dollar statt 299.99 Dollar kosten. Die Xbox Series X wird in Europa neu 560 Franken (599.99 Euro) statt 514 Franken (549.99 Euro) kosten. Die Preise gelten seit 1. Mai 2025, wie das Unternehmen am Donnerstag kommunizierte.
Grund für die Preiserhöhungen dürften die Strafzölle von 145 Prozent sein, die Trump für China erlassen hat. Die Xbox wird nämlich grösstenteils in China produziert. «Wir verstehen, dass diese Veränderungen herausfordernd sind, und sie wurden nach gründlicher Überlegung im Hinblick auf die Marktsituation und die steigende Preisentwicklung beschlossen», teilt Microsoft mit.
Gleichzeitig sollen auch einige Games und Zubehör von Microsoft teurer werden. Ein Xbox Wireless Controller (Core) wird neu 61 Franken (64.99 Euro) statt 47 Franken (50 Euro) kosten. Einige neue Spiele werden bald 79.99 Dollar statt bisher 69.99 US-Dollar kosten. Bereits existierende Spiele sollten jedoch gleich teuer bleiben.
Erst Anfang April waren die Preise für Microsoft-365-Abos erhöht worden. Nun trifft es auch die Game-Welt.
Der Konzern steht mit den Preiserhöhungen aber nicht allein da. So hat Sony bereits Mitte April den Preis für die Playstation 5 Digital Edition in Europa erhöht. Neu kostet sie 467 Franken (499.99 Euro) statt bisher 420 Franken (449.99 Euro). Immerhin hat das Unternehmen gleichzeitig die Preise für das PS5-Laufwerk von 112 Franken (119.99 Euro) auf 75 Franken (79.99 Euro) reduziert.
Und auch bei Nintendo müssen Kundinnen und Kunden allmählich mehr drauflegen. Die Spiele für die im Juni erscheinende Nintendo Switch 2 werden rund 10 bis 20 Franken teurer sein als die bisherigen. Die Switch 2 selbst ist mit 469 Franken ebenfalls teurer als bisherige Konsolen. Grund dafür seien steigende Kosten, erklärte das Unternehmen.