Italien will nach Angaben der Regierung chinesische Firmen nicht von einer Beteiligung am Aufbau des neuen 5G-Mobilfunknetzes ausschliessen. Die Regierung in Rom werde die Frage der Sicherheit in den Griff bekommen, «ohne naiv zu sein, mit der notwendigen Vorsicht», sagte die Staatssekretärin im Industrieministerium, Mirella Liuzzi, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. «Aber wir werden niemanden vor der Tür stehen lassen.»
Damit beugt sich Italien nicht der Forderung der USA, beim 5G-Ausbau komplett auf den chinesischen Netzwerkausrüster Huawei zu verzichten. Die USA führen Sicherheitsbedenken an. «Italien muss in erster Linie seine nationalen Interessen schützen», betonte Liuzzi.
Via Twitter liess die Politikerin verlauten:
Sul #5G, al di là della questione Usa e Cina, l'Italia deve prima di tutto tutelare i propri interessi nazionali. Per questo dobbiamo affrontare il tema della sicurezza senza ingenuità e con le precauzioni necessarie. Ne parlo in questa intervista 👇 https://t.co/DUP2UB6MpB
— Mirella Liuzzi (@mirellaliuzzi) January 30, 2020
Erst am Mittwoch hatte die britische Regierung eine teilweise Nutzung von Huawei-Komponenten genehmigt. Die EU-Kommission stellt es ihren Mitgliedstaaten frei, selbst über einen Ausschluss oder eine Beteiligung von Huawei zu entscheiden.
Das italienische Parlament hatte im vergangenen Jahr ein Gesetz verabschiedet, das der Regierung ein besonderes Mitspracherecht bei der Auswahl von Zulieferern einräumt. Das 5G-Mobilfunknetz soll eine stärkere Vernetzung und neue Technologien ermöglichen und gilt gemäss Einschätzung vieler Experten als wirtschaftsstrategisch wichtig.
(dsc/sda/awp/reu)