Während der Pandemie haben viele Microsofts Büro-Software Teams kennen, lieben und auch hassen gelernt. 250 Millionen Büroangestellte weltweit nutzen die Software für Videokonferenzen und Chatunterhaltungen. Die ständige Sichtbarkeit über Kamera kann ermüden – man spricht von «Video fatigue». Oft bleibt die Webcam deshalb ausgeschaltet.
Kamera an oder aus? Nächstes Jahr gibt es eine weitere Möglichkeit, um an Teams-Konferenzen teilzunehmen: Man kann sich mit einem Avatar, einer Art Spielfigur von sich selbst, zuschalten. Microsoft will künstliche Intelligenz einsetzen, um die Lippen der Figuren beim Sprechen zu animieren. Man wird für seine Mitarbeitenden sichtbar, bleibt aber doch hinter dem Avatar verborgen.
Gemäss Microsoft ist dies ein Schritt, um das hybride Arbeiten angenehmer zu gestalten. Menschen im Homeoffice und Mitarbeitende im Büro sollen so intuitiver miteinander kommunizieren können. Sie können sich in virtuellen Sitzungszimmern treffen, sich an Tischen gegenübersetzen und beispielsweise gemeinsam einer Powerpoint-Präsentation beiwohnen. Später soll es auch möglich sein, dass Firmen ihre realen Sitzungszimmer virtuell nachbauen, damit Heimarbeitende exakt die gleiche Ausgangslage vorfinden wie die Mitarbeiterinnen vor Ort.
«Da Teams von über 250 Millionen Mitarbeitenden genutzt wird, kann man wohl sagen, dass dank der Avatar-Funktion das erste wirkliche Metaverse real wird», sagt Jared Spataro, der Chef von «Teams», gegenüber der «Financial Times». Der Begriff «Metaverse» ist bewusst gewählt und eine Spitze gegen Facebook. Mark Zuckerberg hat vergangene Woche seinen Konzern in Meta umbenannt und als wichtigstes Ziel bekannt gegeben, ein Metaverse zu bauen - eine Art begehbares Internet, indem wir mit unseren Avataren, leben, spielen und arbeiten.
Während einige Computerspiele wie etwa «Fortnite» sich immer mehr in diese Richtung entwickeln, stehen Bürosoftwares in dieser Entwicklung noch ganz am Anfang. Mit «Horizen Workrooms» will Meta das ändern. Anders als «Teams» wird die Software aber derzeit kaum genutzt. Microsoft hat den Vorteil, eine bereits bestehende, weitverbreitete Software mit Elementen upzudaten, während Facebook das Metaverse für den Arbeitsalltag von Grund auf erschaffen muss.
Wie Facebook entwickelt auch Microsoft seit vielen Jahren eine eigene Computerbrille – das Augmented-Reality-Headset Holo-Lens. Um die Avatar-Funktion nutzen zu können ist eine solche aber nicht nötig. Erst in einem weiteren Schritt soll die virtuelle Büroerfahrung dank Cyberbrille authentischer und der Unterschied zwischen Homeoffice und Office noch kleiner werden. (aargauerzeitung.ch)
Da habe ich genauso wenig reelle Interaktion, höchstens noch mehr Ablenkung. Für die Businesswelt sehe ich das eher als kontraproduktiv.
Stell dir vor du bist im MAG und wirst dann von einem besseren Emoji weg rationalisiert.