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Elon Musk verspottet Selenskyj und kassiert heftige Kritik

Eine Elon Musk - Biografie von Walter Isaacson, erschienen im C. Bertelsmann Verlag. Erstver�ffentlichung im September 2023 *** An Elon Musk Biography by Walter Isaacson, published by C Bertelsmann Ve ...
Elon Musk sorgt immer wieder für Furore mit seiner Meinung zum völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in der Ukraine.Bild: www.imago-images.de

Elon Musk verspottet Selenskyj und kassiert heftige Kritik

Elon Musk verspottet den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit einem Meme. Kritiker werfen dem X- und Tesla-Besitzer vor, Kreml-Propaganda zu verbreiten.
02.10.2023, 12:1002.10.2023, 13:10
Anne-Kathrin Hamilton / watson.de
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Der reichste Mann der Welt hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. Elon Musk sagt, was er denkt – gern über seine Plattform X, ehemals Twitter. Derzeit schiesst er sich wohl auf zwei Themen besonders ein: Migration und die Ukraine.

Mit einem Post legte er sich etwa am Wochenende mit der deutschen Regierung an. Es geht um die Migrationspolitik in Europa und wie Deutschland diese anpackt. Doch er steckt seine Nase auch in den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Immer wieder sorgt er mit seinen kontroversen Aussagen zur Ukraine für Verwirrung.

Elon Musk macht sich über Selenskyj lustig

Nun verspottet er auf X den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit einem Meme.

Bild

«Wenn es fünf Minuten gedauert hat und man hat noch nicht um eine Milliarde Dollar Hilfe gebeten», heisst es auf dem Meme, das einen sichtlich angespannten Selenskyj zeigt.

Für den britischen Journalisten Euan McDonald, der seit vielen Jahren aus der Ukraine berichtet, ist spätestens jetzt klar: Musk ist gegen die demokratische Ukraine und für das faschistische Russland, «da er jetzt seinen eigenen Account benutzt, um Kreml-Propaganda zu posten», schreibt er auf X zu dem Meme.

«Während Elon aus Langeweile schreckliche Memes über den ukrainischen Präsidenten Selenskyj postet», möchte Politikwissenschaftlerin und geopolitische Strategin Velina Tchakarova daran erinnern, «dass dies auch die Person ist, die am ersten Tag des Grossangriffs durch Russland das US-Angebot zur Evakuierung ausschlug».

Damit habe Selenskyj seinem Volk einen enormen Moralschub gegeben, um sich gegen Russland zu wehren. Sie führt auf X weiter aus:

«Während ihr über Elons Meme über Selenskyj lacht, ohne den Kontext zu verstehen, solltet ihr daran denken, dass die Ukraine die russische Armee von der zweitstärksten der Welt auf die zweitstärkste in der Ukraine dezimiert hat.»

Kritik an Musk: Für viele User offenbar ein geschmackloses Meme

Allgemein stösst das Meme von Musk bei vielen Usern sauer auf. Es sei geschmacklos, meint ein User. «Man stelle sich vor, so tief zu sinken, dass man sich über ein Land lustig macht, das unter einem Verbrechen der Aggression leidet», führt er aus.

Die Reaktion auf Musks Meme folgte umgehend.
Die Reaktion auf Musks Meme folgte umgehend.

«Wenn Sie die Ukraine nicht unterstützen wollen, ist das Ihre Entscheidung. Aber warum so barsch und stillos?», will Politikwissenschaftler Luke Coffey von Musk wissen. Er ist Mitarbeiter des Hudson Institute.

Besonders für die Ukrainer ist der Post wie ein Schlag ins Gesicht: «Wir müssen uns also nicht nur allein einem Völkermord stellen, sondern werden auch noch gedemütigt, weil wir um Hilfe bitten», schreibt etwa der Ukrainer Roman Yeremenko auf X.

Experten, wie etwa US-Historiker Timothy Snyder, teilen mittlerweile seine Meinung, dass Russland einen Genozid in der Ukraine begehe.

«Und während Elon und seine Fanboys sich amüsieren und Memes über ‹ukrainische Bettler› machen, müssen wir um vier Uhr morgens wegen Raketenalarm Schutz suchen», fügt Yeremenko hinzu.

Sich lustig über ein Land zu machen, das momentan ums Überleben kämpft, damit macht sich Musk gerade auf seiner eigenen Plattform zur Zielscheibe für Kritik. So kommt das Meme auch gerade zu einer schwierigen Zeit, in der allenfalls finanzielle Unterstützung etwa aus der Slowakei wegbrechen könnte, mit der neu gewählten Regierung.

Auch der Dauerstreit um den US-Haushalt geht auf Kosten der Ukraine. So musste sich der Senat auf einen Übergangshaushalt einigen, um einen sogenannten Shutdown zu verhindern. Dieser Überbrückungshaushalt von 45 Tagen enthält allerdings keine Hilfen für die von Russland angegriffene Ukraine.

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156 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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El_Watsono
02.10.2023 12:39registriert August 2023
Manchmal habe ich den Eindruck, dass Elon Twitter/X einzig dazu gekauft hat, damit er seinen Mist ungefiltert raushauen und von niemandem daran gehindert werden kann.
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ohu
02.10.2023 12:40registriert Januar 2014
Bin ich froh, dass ich mich für mein neues Auto gegen einen Tesla entschieden habe. Der Typ ist einfach nicht mehr tragbar und sollte abtreten, damit Tesla langfristig überleben kann. Hoffe viele Autokäufer entscheiden sich gegen Tesla. Und das sag ich, als ehemaliger fanboy.
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uicked
02.10.2023 12:16registriert Oktober 2017
Dann wäre es doch an der Zeit die russischen Gelder in der Schweiz der Ukraine zu geben damit diese neue Waffen kaufen können. From Zero to Hero
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