Samsung und Google wollen es mit dieser Brille besser als Apple und Meta machen
Samsung bietet das neue Headset mit dem Namen Galaxy XR in den USA für 1799 Dollar an, während Apple die Vision Pro ab 3499 Dollar verkauft. Die Galaxy XR biete trotz halbem Preis ein vergleichbares Erlebnis mit 4K-Display, sei aber deutlich leichter und komfortabler zu tragen, berichtet das Techportal The Verge, das die Brille bereits ausprobieren konnte.
Von Google kommen das neue Betriebssystem Android XR und der KI-Assistent Gemini, der mit Google-Apps wie Chrome, YouTube und Gmail zusammenspielt. Gemini sei weitaus effektiver integriert als Siri in die Vision Pro, schreibt The Verge. Wichtiger jedoch: Mit Android XR und dem Play Store sind von Anfang an Tausende Apps für die Samsung-Brille verfügbar.
Netflix hat bereits eine native App für die Galaxy XR bzw. für Android XR entwickelt – und generell werden fast alle Android-Apps unterstützt. Das ist wichtig, da Apples erfolglose Vision Pro nebst dem hohen Preis auch daran krankte, dass nur wenig Inhalte verfügbar waren.
So funktioniert die Samsung Galaxy XR
Samsungs und Apples Mixed-Reality-Headsets (XR-Headset) können mit Kameras die Umgebung einfangen und auf Displays vor den Augen der Nutzer wiedergeben – zusammen mit zusätzlich eingeblendeten digitalen Objekten. Ausserdem können Nutzer damit wie mit VR-Brillen in künstliche Welten eintauchen. Typische Anwendungen sind das Arbeiten mit mehreren virtuellen Browser-Fenstern und im privaten Bereich 3D-Home-Cinema.
Schon in frühen Demonstrationen der Brille von Samsung und Google war zu erkennen, dass die Bedienung und die Funktionen stark an die der Vision Pro und Metas deutlich günstigere Quest 3 angelehnt sind.
Zum Scheitern verurteilt?
Apple brachte seine Vision Pro bereits im Februar 2024 auf den Markt, jetzt folgt ein Modell mit einem leistungsstärkeren Chip. Die Verkaufszahlen liegen aber weit hinter den Erwartungen. Unter anderem wegen des hohen Preises blieb das Gerät bisher ein Nischenangebot für Enthusiasten und berufliche Nutzer zum Beispiel in Design oder Medizin. Etwas erfolgreicher ist Meta mit der Quest 3, die inzwischen ab rund 500 Franken erhältlich ist.
Auch Samsungs Brille dürfte es auf dem Markt schwer haben. Der Preis ist noch immer hoch und das Akkuproblem bleibt ungelöst. Auch Samsungs Brille geht nach rund 2 Stunden der Saft aus. Zudem geht der Trend zu kleinen, leichten und unauffälligen Smart Glasses ohne VR-Funktion. Diese Augmented-Reality-Brillen können Nutzerinnen und Nutzern Informationen, etwa eine Wegbeschreibung, in den Gläsern einblenden. Vorreiterin bei solchen AR-Brillen, die kaum von Sonnenbrillen unterscheidbar sind, ist Meta. Der Konzern hat im September eine Brille lanciert, die unter anderem Textnachrichten sowie Fotos und Videos bzw. Videoanrufe einblenden kann.
Metas AR-Brille schlug insbesondere in den USA hohe Wellen. Laut Medienberichten soll Apple seinen Fokus ebenfalls auf AR-Brillen verlegt haben, um künftig mit Meta konkurrieren zu können. Die Entwicklung einer günstigeren Vision Pro sei deshalb auf Eis gelegt worden.
Samsungs Galaxy XR ist zunächst in den USA und Südkorea verfügbar.
(sda/awp/dpa/oli)
