Noch kontrolliert Apple zu 100 Prozent, was mit der Mixed-Reality-Brille getan werden darf. Derweil laufen in der Porno-Industrie die Telefone heiss.Bild: keystone
Ein früherer Apple-Angestellter erklärt, warum die «Vision Pro» so etwas wie Gedankenlesen beherrscht. Es gibt aber auch viele lustige Reaktionen.
06.06.2023, 15:4206.06.2023, 17:05
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Apple hat am Montagabend die erste Generation seiner Mixed-Reality-Brille vorgestellt. Und die Reaktionen aus aller Welt liessen nicht lange auf sich warten ...
screenshot: twitter
Was werden die App-Entwickler damit anstellen?
Yep, da war mal was mit einer Bierglas-App.screenshot: twitter «Apple Vision Pro – endlich können Sie Pornos im Flugzeug geniessen»
quelle: twitter
Sicherheitsbedenken, anyone?
Ein Gerät, das die kleinsten Pupillen-Reaktionen erfassen und verarbeiten kann? Dazu unten mehr.meme: twitter Was war die erste Verschwörungstheorie zum neuen Gadget?
Mark Gurman, Techjournalist
«Wenn ich nichts übersehen habe, ist es für mich sehr merkwürdig, warum es keine Fotos von Tim Cook oder anderen Apple-Führungskräften gibt, die die Vision Pro tragen. Wenn das tatsächlich so ist, war das natürlich eine kalkulierte Entscheidung. Die Frage ist, warum?»
Plausible Erklärung:
Tatsächlich posierte der Apple-Chef bereitwillig neben dem neuen Gadget. Aber selber aufsetzen? Nöö!
Tim Cook im Hands-on-Bereich, mit Sicherheitsabstand zur Science-Fiction-Skibrille.Bild: keystone
Ein klarer Fall: «Meme-Kontrolle»
Und natürlich erinnerten sich einige Twitter-User: Da war doch schon mal was mit Google gewesen ...
«Google Glass, ca. 2013: ist kläglich gescheitert, weil die Leute dumm aussahen, wenn sie es trugen. Unternehmen im Jahr 2023: Die Leute werden das tragen.»screenshot: twitter «Was man sich bei Vision Pro nur schwer vorstellen kann, sind die Office-Apps und das Tragen im Freien.»
Benedict Evans, Tech-Analyst
Warum nimmt der Apple-Chef den Mund so voll?
Dazu passend die erste Einschätzung des YouTubers Marques Brownlee:
Was sagen Fachleute, die Vision Pro ausprobieren konnten?
Ben Bajarin, Tech-Analyst
«Die Apple-Vision-Pro-Auflösung war die beste, die ich je erlebt habe. Sie erfüllt definitiv das Versprechen der Immersion, von dem wir alle glaubten, dass es eines Tages kommen würde.
Aber auch die Qualität des ‹Pass-Throughs› war erstklassig. Keine Latenz, extrem hohe Qualität und es kann nur noch besser werden.»
Neil Cybart, Tech-Analyst
«Ich habe einige Zeit mit Apple Vision Pro verbracht.
Apple hat hier etwas Grosses, und sie wissen es. Das ist die Zukunft der Computertechnik. Meine Erfahrung war verblüffend, unheimlich. Schwer zu beschreiben, aber fast wie ein Traum. Die räumlichen Fotos/Videos haben mir eine Gänsehaut beschert. Das wird ‹Memories›* revolutionieren.»
* Gemeint ist die «Rückblicke»-Funktion von Apple Fotos. Sie stellt ausgewählte User-Bilder zu erinnerungswürdigen Ereignissen zusammen und gibt sie wieder. quelle: twitter Techjournalist Mathias Kremp
«Ich fühle mich an ‹Minority Report› erinnert. Bald habe ich diverse Apps geöffnet und rund um mich herum in mehreren Ebenen hinter- und übereinander gestaffelt. Mir wird klar, dass es hier, anders als auf herkömmlichen flachen Bildschirmen, keine Grenzen gibt. Der Begriff Multitasking bekommt eine neue Bedeutung.
(...)
Nach einer halben Stunde unter Apples Videobrille ist für mich Schluss, ich muss das Hightech-Gadget zurückgeben. Dabei stelle ich zum einen fest, dass mir darunter zwar etwas warm geworden ist, ich jedoch nicht geschwitzt habe.
(...)
Ich spüre, dass ich meine Nackenmuskulatur in den vergangenen 30 Minuten mehr angestrengt habe als üblich. Die Brille ein paar Stunden zu tragen, kann ich mir vorstellen, einen ganzen Tag sicher nicht. Jedenfalls nicht ohne längere Pausen.»
quelle: spiegel.de
Die Präsentation des teuren Gadgets könnte tatsächlich ein weiterer iPhone-Moment für Apple gewesen sein, meint der erfahrene deutsche Techjournalist. «Doch genau wie seinerzeit beim iPhone könnte das auch heissen, dass sich erst nach einiger Zeit herauskristallisiert, wie und wofür Menschen das Gerät wirklich einsetzen werden.»
Und noch ein, äh, Lösungsansatz
«Apple löst die Immobilienkrise.»screenshot: twitter Was bedeutet das für Zuckerberg und andere VR-Anbieter?
Benedict Evans, Tech-Analyst:
«Meta tut mir irgendwie leid.»
quelle: twitter
Das sehen nicht alle so ...
Timothy Kassis, Computerwissenschaftler:
«Und warum? Meta hat gerade bewiesen, dass sie in diesem Bereich mit Abstand führend sind. Oculus Quest 3 hat die meisten Funktionen der Vision Pro, aber 7x günstiger.»
Bezahlbares Konkurrenzprodukt? Auch dazu gibt es unterschiedliche Ansichten.
«Fast das Gleiche.»screenshot: twitter Techjournalist Mathias Kremp:
«Die Vision Pro ist keine Konkurrenz für VR-Brillen wie Metas Quest 2, 3 oder Pro oder für die HTC Vive XR Elite. Obwohl sie äusserlich betrachtet gewisse Ähnlichkeiten zu diesen Headsets aufweist und einige ähnliche Funktionen hat, ist sie ein vollkommen anderes Produkt. Was für eines, ist aber wohl auch Apple noch nicht klar. Vorerst wird die Vision Pro als eine Art Schweizer Taschenmesser angepriesen, das alles kann, von Videochats über Gaming und Filmwiedergaben bis hin zur Arbeit in Office-Programmen.»
quelle: spiegel.de
Warum ist das echte Science-Fiction?
Die Sensoren der Mixed-Reality-Brille sollen so etwas wie Gedankenlesen ermöglichen, erklärt ein Amerikaner, der laut eigenen Angaben an Prototypen mitgeforscht hat.
Der US-Computerwissenschaftler und Künstler Sterling Crispin sagt, der Grossteil seiner früheren Arbeit bei Apple stehe immer noch unter Geheimhaltungsvereinbarungen. Einige wenige Dinge seien jedoch öffentlich durch Patente bekannt geworden und darüber dürfe er sprechen.
«Eines der coolsten Ergebnisse bestand darin, vorherzusagen, dass ein User auf etwas klicken würde, bevor er es tatsächlich tat. Das war eine Menge Arbeit und etwas, worauf ich stolz bin. Ihre Pupille reagiert, bevor Sie klicken, weil Sie erwarten, dass nach dem Klick etwas passiert. Sie können also ein Biofeedback vom Gehirn des Users erhalten, indem Sie das Augenverhalten überwachen und die Benutzeroberfläche in Echtzeit neu gestalten, um diese antizipierende Pupillenreaktion zu verstärken. Es ist eine grobe Gehirn-Computer-Schnittstelle über die Augen, aber sehr cool.»
In einer Mixed-Reality- oder Virtual-Reality-Erfahrung versuche ein KI-Modell den Gemütszustand des Users vorherzusagen. Die Hightech-Brille erkenne, ob man gerade neugierig sei, ängstlich, aufmerksam, ob die Gedanken abschweiften. Dies alles könne dank Sensoren und anhand von Messungen wie Augen-Tracking, elektrischer Aktivität im Gehirn, Herzschlägen und Rhythmen, Muskelaktivität, Blutdichte im Gehirn, Blutdruck, Hautleitfähigkeit etc. erschlossen werden.
Was fehlt?
Ed Leon Klinger, IT-Unternehmer:
«Vision Pro fühlt sich an wie das Staffel-Finale für Apple. Es vereint alles, was das Unternehmen besonders gut kann – Kameras, Audio, Computer Vision, Batterien usw. –, in das ultimative Verbraucherprodukt.
Was jedoch noch fehlt, ist eine revolutionäre KI für Unterhaltungen – eine Siri 2.0. Ich erwarte, dass sie bald eine wichtige Ankündigung in diesem Bereich machen werden.»
Ed Leon Klinger, Computerwissenschaftler und CEO des US-Analyseunternehmens Flockquelle: twitter
Wie geht es nach der ersten Generation weiter?
PS: Was sagt Steve?
«Jemand sollte Steve Ballmer fragen, was er von Apples Vision Pro hält. Er scheint eine grossartige Erfolgsbilanz mit Apple-Geräten zu haben.»
Kommentar bei Twitter
Quellen
Apple enthüllt Mixed-Reality-Brille «Vision Pro»
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Apple enthüllt Mixed-Reality-Brille «Vision Pro»
Hier ist es ...
quelle: apple
Indisches Paar heiratet in virtuellem Schloss
Video: watson
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Hallo! Wir hätten ein paar Stellen frei! Wir bräuchten einen «Aufwecker», etwa. Oder einen «menschlichen Computer». Eine Stelle als «Soda-Depp» wäre auch noch frei. Und eine als «Prügelknabe» … öh, okay, das Letzte willst du glaub nicht.
