Achtung, gleich wirst du dich entweder sehr alt fühlen oder nur noch Bahnhof verstehen.
Yahoo! – gegründet von zwei Studenten – startete 1994 als kommentierte Lesezeichen-Sammlung für das noch junge WWW. Die spätere Suchmaschine startete unter dem Namen «Jerry and David’s Guide to the World Wide Web».
Hotmail ging am 4. Juli 1996 online und war für eine ganze Generation der erste E-Mail-Provider. In der ursprünglichen Schreibweise HoTMaiL spielte der Name auf die Websprache HTML an.
1997 wurde Hotmail für 400 Millionen US-Dollar an Microsoft verkauft. Der Windows-Konzern änderte den eher unglücklichen Namen 2013 in Outlook.
Die erste Photoshop-Version 1 aus dem Jahr 1990 kostete 895 Dollar. Das Bildbearbeitungsprogramm galt viele Jahre als eines der am häufigsten raubkopierten Programme. 2013 stellte Adobe auf eine Cloud-Lösung bzw. ein Abo-Modell um.
Amazon startete 1995 als Onlinebuchhandlung. Ursprünglich wollte Jeff Bezos sein Unternehmen Relentless (englisch für «unbarmherzig», «gnadenlos») nennen. Freunde sollen ihm davon abgeraten haben.
Rotten.com, das Gruselkabinett des frühen WWW, war zwischen 1997 und 2012 die wohl ekligste Website im Netz und mit Sicherheit auch eine der skandalträchtigsten. Der Nervenkitzel auf rotten.com «zog vor allem pubertierende Jugendliche an, die gerade mit 33 Kilobit pro Sekunde per Modem das Internet entdeckten», beschrieb die «Süddeutsche Zeitung» die Faszination, die Rotten ausübte.
LimeWire gehörte zu Beginn des Jahrhunderts nebst Napster, Kazaa und eDonkey zu den beliebtesten Download-Programmen. Was vermutlich viele User nicht wussten: All diese File-Sharing-Programme waren berüchtigte Viren-Schleudern.
Mit dem bunten iMac gelang Apple Ende der 90er-Jahre das Comeback. Ab 2001 entwickelte sich der iPod zum Verkaufsrenner. Nur vier Jahre zuvor stand Apple kurz vor der Pleite und musste von Microsoft mit einer Finanzspritze gerettet werden. Microsoft brauchte damals Apple, um den US-Behörden zu beweisen, dass Windows kein Betriebssystem-Monopol darstelle.
2001 erschien iTunes, das weitgehend auf einem MP3-Programm basierte, das Apple von der damaligen Software-Entwicklerfirma Casady & Greene gekauft hatte. Der ab 2003 integrierte Music Store sollte für viele Jahre zum Goldesel für Apple werden – bis Jahre später Spotify abhob und das Geschäft mit MP3-Downloads beerdigte. Seit 2019 wird iTunes für den Mac nicht mehr weiterentwickelt.
1999 ging der wohl legendärste Chat der Schweiz online. Nur zwei Jahre später war der Bluewin-Chat der beliebteste Chat der Schweiz. 2004 brauchte es 350 Operatoren, um die Chats zu überwachen. Das war dringend nötig, denn der populäre Chat zog ungebetene Gäste an. Immer wieder wurden Kinder von Pädophilen belästigt. Mit dem Aufkommen von Facebook begann der rasche Abstieg.
Netflix (von «net» für Internet und «flicks» umgangssprachlich für Filme) startete 1997 als Online-Videothek. Videostreaming wurde erst ab 2007 angeboten. Der Rest ist Geschichte.
2004 kündigte Google einen Gratis-E-Mail-Dienst an, der Rivalen wie Hotmail, GMX und Co. durch die anfängliche Postfachgrösse von einem Gigabyte Speicher alt aussehen liess. Damals waren sich die User zwei bis zwanzig Megabyte Gratis-Speicherplatz für ihre E-Mails gewohnt. Gmail stieg in der Folge zum weltweiten Marktführer auf.
Am 4. Februar 2004 gründeten vier junge Studenten die Firma The Facebook. Ihre Namen: Eduardo Saverin, Dustin Moskovitz, Chris Hughes und natürlich Mark Zuckerberg. Das soziale Netzwerk war ursprünglich nur Studentinnen und Studenten in den USA zugänglich und hiess Thefacebook.
LinkedIn wurde 2002 in den USA gegründet und ist seit 2009 auch in deutscher Sprache verfügbar. In den vergangenen Jahren lief LinkedIn dem einst im deutschsprachigen Raum führenden Business-Netzwerk Xing den Rang ab. Seit 2016 gehört LinkedIn zu Microsoft.
Wer dieses Logo nicht kennt, lügt, oder hat nie gelebt! 😉
Was 2005 mit einem banalen Tiervideo begann, wurde zu einem Milliardengeschäft. Google schnappte sich das Video-Portal 2006 für 1,25 Milliarden Franken. Es dürfte einer der besten Deals der Geschichte sein. 2022 generierte YouTube mit Werbung einen Umsatz von über 26 Milliarden Franken. Kein Wunder, heute schauen Nutzer auf YouTube täglich über eine Milliarde Stunden Videos.
Spotify wurde 2006 in Stockholm gegründet – als Alternative zu File-Sharing-Plattformen wie The Pirate Bay und Apples iTunes. In den ersten Jahren wuchs der Streaming-Dienst nur langsam, aber die Ausbreitung von Smartphones und mobilen Daten-Flatrates schuf die perfekten Bedingungen für Spotify. Heute ist Spotify mit mehr als 550 Millionen Nutzerinnen und Nutzern quasi das Synonym für Musik-Streaming und die Schweden halten grosse Tech-Konzerne wie Apple und Amazon erfolgreich auf Distanz.