Der bisher vor allem für seine Staubsauger bekannte britische Hersteller Dyson will sein Geschäft auf Roboter für den Haushalt ausweiten. Die Maschinen sollen autonom Hausarbeiten und andere Aufgaben erledigen können.
An einer internationalen Robotik-Konferenz, die derzeit in Philadelphia stattfindet, habe Dyson «Roboterprototypen» enthüllt, die Teil eines umfassenderen Projekts seien, das bisher streng geheim gehalten wurde, wie das amerikanische Tech-Newsportal «Tech Crunch» berichtet.
Der «Guardian» ruft in Erinnerung, dass es die Staubsauger, Ventilatoren und Trockner waren, die den Firmengründer zu einem der reichsten britischen Geschäftsleute gemacht haben. Nun gehe das Unternehmen mit der Entwicklung von Hausarbeitsrobotern eine Millionenwette ein.
Dyson gibt sich siegessicher:
Dabei arbeitet Dyson auch an Roboterhänden, die nach Gegenständen greifen können. Ziel ist, die Technik bis Ende des Jahrzehnts in private Haushalte zu bringen.
Nun sucht das Unternehmen noch mehr Robotik-Spezialistinnen und - Spezialisten: Auf bereits eingestellte 250 sollen in den kommenden fünf Jahren weitere 700 folgen, wie Dyson am Mittwoch ankündigte. Und zwar in Bereichen wie «Computer Vision», maschinelles Lernen und Mechatronik.
Das vom Milliardär Sir James Dyson gegründete Unternehmen veröffentlichte am Mittwoch Fotos von Roboterarmen, die im Haushalt eingesetzt werden, unter anderem zum Reinigen von Möbeln, sowie eine «Kralle», die Teller hält, und eine handähnliche Maschine, die einen Teddybären aufhebt.
Jake Dyson, der Sohn des Gründers, der jetzt als Chefingenieur des Unternehmens arbeitet, sagte:
Für das unternehmenseigene Robotik-Zentrum hat Dyson einen Hangar auf dem früheren britischen Militärflugplatz Hullavington umgebaut. Das Unternehmen wolle das grösste Robotik-Forschungszentrum Grossbritanniens errichten, schreibt der «Guardian». Hullavington liege in der Nähe des Dyson-Designzentrums in Malmesbury, Wiltshire.
Today, at @ieee_ras_icra, Dyson gives a glimpse into the future of household robots for the first time.
— Dyson (@Dyson) May 25, 2022
From manipulation and robot learning, to visual perception and compliant control…
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Das Areal hat eine sehr bewegte Geschichte: Während des Zweiten Weltkriegs diente es als strategische und operative Basis für über 1000 Kampfflugzeuge und als Produktionslinie für Fallschirmverpackungen. Und zuletzt wollte Dyson dort wegen der Corona-Krise Beatmungsgeräte bauen.
Der gleiche Standort war auch für die Entwicklung eines Elektroautos geplant (dazu unten mehr).
Es ist nicht das erste Mal, dass Dyson sein Geschäft mit grossen Investitionen über Staubsauger, Luftfilter und Haartrockner ausbauen will. Vor einigen Jahren steckte das Unternehmen Milliarden in die Entwicklung eines Elektroautos – zog dem Projekt aber den Stecker, bevor das Fahrzeug auf den Markt kam.
Auch Konkurrenten wie der Saugroboter-Spezialist iRobot stellen sich auf eine Zukunft mit mechanischen Haushaltshelfern ein, die Hände haben. «Wir sind an einem Punkt, an dem wir die Umgebung, in der wir agieren, allmählich so weit verstehen, dass wir so etwas machen können», sagte iRobot-Chef Colin Angle im vergangenen Jahr.
In der ganzen Industrie rätsele man aber noch, was die Aufgabe eines ersten Haushaltsroboters mit Armen sein werde, schränkte Angle damals ein.
Bei Dyson scheint man inzwischen einen oder mehrere Schritte weiter zu sein. Ob die Wette aufgeht?
(dsc/sda/dpa)
Wie die Staubsauger! Oder wenigstens sollten Sie einen Elternmod haben „ständig muss ich Dir hinterherräumen“😂