Comparis.ch wartet mit neuen und zum Teil unerwarteten Erkenntnissen zum liebsten Gerät vieler Menschen auf. Die repräsentative Befragung der Bevölkerung zeigt auch eine Verschiebung der Kräfteverhältnisse, was die führenden Handy-Hersteller und die beiden Betriebssysteme iOS und Android betrifft.
watson konnte die Smartphone-Studie 2024 vor der Publikation einsehen und fasst die wichtigsten Fragen und Antworten zusammen.
Mit Blick auf die Umwelt bestätigt sich bei den Smartphone-Käufen eine seit geraumer Zeit zu beobachtende Tendenz, die sich weiter verstärkt. Steigende Preise und längere Update-Versprechen der Hersteller führten dazu, dass die Mobilgeräte immer länger genutzt werden, konstatiert Digitalexperte Jean-Claude Frick, der für die Comparis-Studie verantwortlich zeichnet.
Soll heissen: Die Smartphones bleiben länger im Einsatz und bei vielen Konsumentinnen und Konsumenten hält sich die Lust auf einen Neukauf in Grenzen.
Ebenfalls ein Indikator für die nachlassende Kaufbereitschaft sei die Nutzungsdauer der Mobilgeräte. Sie habe sich in den letzten Jahren deutlich verlängert:
Zwar dominieren weiterhin Neugeräte den Schweizer Markt, wie die repräsentative Befragung von Comparis zeigt. Doch hat die Zahl der Occasions-Käufe in den letzten vier Jahren signifikant zugenommen.
2024 gab jede zehnte der befragten Personen an, ein gebrauchtes Smartphone erworben zu haben. Im sogenannten Refurbished-Markt buhlen denn inzwischen auch einige Firmen um die Kundschaft.
Der Comparis-Digitexperte erklärt:
Was auf den ersten Blick verwundern mag: Das Kriterium, ein zerbrochenes Handy-Display oder dergleichen selbst ersetzen zu können, verliert an Relevanz.
Obwohl die Schweizerinnen und Schweizer ihre Geräte länger nutzen wollen und auch tendenziell mehr für ein neues Gerät zahlen oder sogar ein Gebrauchtgerät kaufen wollen, habe die Reparaturfähigkeit des Geräts signifikant an Bedeutung eingebüsst, so Comparis.
Die Möglichkeit, ihr Mobilgerät selbst reparieren zu können, empfindet noch knapp ein Viertel der Befragten (24,7%) als wichtig oder sehr wichtig – ein klarer Rückgang gegenüber fast 30 Prozent im Jahr 2022.
Digitalexperte Frick vermutet, dass dies vor allem mit der Bequemlichkeit der User und neuen Funktionen, wie etwa der Integration von KI, zu tun hat:
Bedenklich: Auch das generell sinkende Interesse an ökologischen Themen könnte eine Rolle spielen.
Das ist unangefochten Apple mit dem iPhone.
Auf dem Schweizer Smartphone-Markt gab es 2024 eine klare Verschiebung im Bereich der mobilen Betriebssysteme: weg von Android (Google) zu iOS (Apple).
Letztes Jahr nutzten nur noch 50,3 Prozent der Befragten ein Android-Smartphone. Dieser Anteil sei im Vergleich zu den Vorjahren rückläufig. Gleichzeitig stieg die iPhone-Nutzung laut Comparis-Studie signifikant: 49,4 Prozent der Befragten verwendeten 2024 ein iPhone.
Bei den verkauften Neugeräten sei Apple der klare Marktführer in der Schweiz (50,6 Prozent). Samsung folgte mit 34,3 Prozent, zeigte jedoch im Vergleich zu Apple «keine nennenswerte Steigerung».
Zu den Gründen sagt Digitalexperte Frick:
Eine klare Tendenz gibt es auch in den verschiedenen Altersgruppen in der Schweiz zu beobachten:
Bei der Wahl des nächsten Smartphones spielt gemäss der Comparis-Studie die bisherige Nutzung eine grosse Rolle. Von den befragten Apple-Usern wollten 91,8 Prozent erneut ein iPhone kaufen. Unter den Android-Nutzerinnen und -Nutzern planten ebenfalls 89,6 Prozent, erneut ein Android-Mobilgerät auszuwählen.
Der Trump-Effekt (mit dem in der ersten Amtszeit des US-Präsidenten begonnenen Handelskrieg mit China) wirkt sich weiter auf die Handy-Verkäufe aus.
Wie die Smartphone-Studie zeigt, fiel Huawei als grösster Verlierer über die letzten Jahre von 10,9 Prozent im Jahr 2020 auf 2,6 Prozent im Jahr 2024 zurück.
Xiaomi erreichte 3,7 Prozent, Oppo 2,1 Prozent.
Der Comparis-Digitalexperte kommentiert:
Eine marginale Rolle auf dem Schweizer Smartphone-Markt spielen auch die Pixel-Geräte von Google.
Auf die Frage, was die Nutzerinnen und Nutzer an ihren aktuellen Smartphones stört, gaben über 40 Prozent an, dass sie nichts zu bemängeln hätten – ein Anstieg gegenüber 37 Prozent im Jahr 2022.
Die kurze Akkulaufzeit bleibe jedoch mit 26 Prozent immer noch das meistgenannte Ärgernis, hält Comparis fest. Und dies sei besonders bei jüngeren Usern im Alter von 15 bis 35 Jahren (30,2%) zu beobachten.
25% auf z.B. amerikanische Apple-Produkte dürften den Handy-Markt aufmischen.