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Netflix sperrt Passwort-Trittbrettfahrer aus: Abos gehen durch die Decke

Netflix sperrt Passwort-Trittbrettfahrer aus – nun gehen die neuen Abos durch die Decke

19.04.2024, 09:1119.04.2024, 09:11
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Netflix wächst mit dem Vorgehen gegen Passwort-Trittbrettfahrer ungebremst weiter - und ist zuversichtlich, in Zukunft weitere Preiserhöhungen durchsetzen zu können. Im vergangenen Quartal kamen 9,33 Millionen Abonnenten hinzu. Der Videostreaming-Marktführer übertraf damit haushoch die Erwartungen von Analysten, die im Schnitt mit einem Plus von rund 4,9 Millionen Kunden gerechnet hatten. Der ungebrochene Nutzer-Zufluss bringt Netflix in eine Position der Stärke, während Konkurrenz-Angebote wie Disney+ oder Paramount+ um die Profitabilität kämpfen.

Filme und Sport

Zugleich will Netflix weiter viele Filme produzieren - und zeigt sich auch offen für Sport-Deals zum angemessenen Preis. «Wir sind nicht gegen Sport, sondern für profitables Wachstum», sagte Co-Chef Ted Sarandos nach Vorlage von Quartalszahlen am Donnerstag. Man werde Chancen in immer mehr Bereichen ergreifen - aber mit Kostendisziplin. Sarandos wies zugleich einen Medienbericht zurück, wonach Netflix bei den teuren Filmproduktionen auf die Bremse treten wolle. Man wolle nicht weniger Filme machen - aber bessere.

Netflix habe noch viel Freiraum, den Dienst attraktiver zu machen - «und dann die Leute zu bitten, etwas mehr Geld zu bezahlen», sagte der zweite Co-Chef Greg Peters. Netflix hatte jüngst die Preise erhöht.

Fast 270 Millionen zahlende Kunden

Netflix hat nun weltweit 269,6 Millionen zahlende Kunden. Vom kommenden Jahr an will der Dienst nicht mehr jedes Quartal über die aktuelle Abonnentenzahl informieren. Das war für Marktbeobachter bisher ein wichtiger Gradmesser für den Wettbewerb mit anderen Streaming-Anbietern. Die Netflix-Aktie fiel im nachbörslichen Handel am Donnerstag um 4,76 Prozent.

Netflix argumentiert, dass die reinen Kundenzahlen angesichts der verschiedenen Abo-Modelle nicht mehr so aussagekräftig seien wie früher. Man wolle stattdessen über die finanzielle Lage mit Umsatz und Gewinn sowie über die Popularität einzelner Serien und Filme informieren.

Netflix stellt Wachstum in Aussicht

Zugleich signalisierte der Dienst, dass das Wachstum weitergehen werde. Für das laufende Quartal stellte der Dienst zwar etwas schwächere Kundenzuwächse, aber ein Umsatzplus von rund 16 Prozent im Jahresvergleich in Aussicht. Im vergangenen Vierteljahr stiegen die Erlöse um rund 15 Prozent auf 9,37 Milliarden Dollar. Der Quartalsgewinn sprang von 1,3 Milliarden Dollar vor einem Jahr auf 2,33 Milliarden Dollar hoch.

Getragen wird das Wachstum von der Popularität der Serien und Filme von Netflix. In den kommenden Monaten will der Dienst unter anderem mit einer neuen Staffel der Serie «Bridgerton» und einem neuen «Beverly-Hills-Cop»-Film mit der Rückkehr von Eddie Murphy zu seiner Paraderolle punkten.

(sda/dpa)

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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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BG1984
19.04.2024 09:46registriert August 2021
Habe meinen Account gerade gekündigt, weil ich's eh fast nie brauche.
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Resistance
19.04.2024 10:50registriert März 2014
Also obwohl jetzt mehr abos gelöst werden und dem trittbrett fahren ein ende gesetzt wird. Steigen die preise trotzdem?! Komisch. Aber Netflix hat sichs bei mir schon lange verspielt.
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Peter90
19.04.2024 09:45registriert Januar 2023
Läuft bei denen. Ab einem gewissen preis können die leute zum glück ausweichen und die serien einfach piratisieren. Etwas zu bezahlen ist wohl jeder bereit da der komfort im netflix app auf dem fernseher grösser ist alle alles runterzuladen, aber das hat natürlich seine grenzen. Bei anderen dienstleistungen wie krankenkassenprämien, medikamentenpreise etc kamn man leider nicht ausweichen. Bei lebensmittel nur mit hohem aufwand und nach D fahren.
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