Heute Abend erstrahlt die Schweiz in einem Supermond. Doch auf deinen Fotos sieht der Erdtrabant irgendwie immer so klein und unspektakulär aus? Wir haben 6 praktische Tipps für dich. Die Ratschläge stammen alle vom 26-jährigen Aargauer Pascal Erb, der sich auf Instagram einen Namen als Landschaftsfotograf gemacht hat.
Vor dem ersten Bild steht eine gründliche Planung. Auskunft über die Lichtverschmutzung und damit den ideale Standort gebe die Website Darksky.ch. Wann der Mond wo steht, finde man über die iPhone-App «PhotoPills» heraus, die einen Sonnen-, Mond- und Milchstrassenplaner mit Augmented Reality beinhaltet. App-Alternativen für Android-Geräte werden hier diskutiert.
Smartphone-Fotografen sind bei Nachtaufnahmen klar im Nachteil. Um Details der Mondoberfläche wie zum Beispiel Krater sauber einzufangen, braucht es eine Kamera mit grosser Brennweite. Durch ein Zusatzgerät, einen sogenannten Telekonverter, könne die Brennweite idealerweise weiter verlängert werden.
Laut Kamera-Profi Erb ist ausserdem ein Stativ erforderlich. Dazu empfehle sich ein Mechanismus, um den Auslöser ohne Berührung der Kamera zu betätigen. Denn selbst kleinste Verwackler machten das Bild unbrauchbar.
Der Mond inmitten von Häusern gebe ein wunderbares Bild ab und es sei ratsam, auch die Umgebung ins Mondbild einzubeziehen. Dennoch laute die Devise: «Je mehr störendes Umgebungslicht vermieden werden kann, desto besser.» Manchmal reiche hier schon ein freies Feld und eine Gegenlichtblende.
Beim ersten Versuch seien die Mond-Fotos oft überstrahlt, denn die Leuchtkraft eines Mondes am Himmel werde oft unterschätzt. Pascal Erbs Tipp: «Mit der Blendenvorwahl (Av) starten, den ISO-Wert manuell auf einen niedrigen Wert einstellen (zum Beispiel im Bereich von 100 – 800) und dann die vorgeschlagene Belichtungszeit kontrollieren.» Wenn diese schön kurz sei und so eine verwacklungsfreie Aufnahme garantiere, könne man die Werte in den manuellen Kameramodus übertragen. Dann sei man startklar. Wichtig: Je grösser die Brennweite, desto kürzer muss die Verschlusszeit sein.
In der Dunkelheit zu fokussieren ist nicht leicht. Zuerst gilt es gemäss Pascal Erb mittels Autofokus den Mond scharfzustellen, danach könne man in den manuellen Fokus-Modus wechseln und die Einstellungen beibehalten.
Wer öfter Himmelsobjekte fotografiere, wisse: Die Objekte bewegen sich – und zwar schneller, als man glaubt. Darüber hinaus können fast unscheinbare Einflüsse die Bildqualität beeinträchtigen – so zum Beispiel Vibrationen des Bodens, die ein vorbeifahrendes Auto auslöst.
Bei der Nachbearbeitung werde man deshalb oft feststellen, dass die eine oder andere Aufnahme nicht so scharf geworden ist wie erwartet. Erb: «Deshalb immer mehrere Aufnahmen machen – und gerne auch verschiedene Motivvarianten.»
Ambitionierte Himmelsfotografen, die bei der Bildbearbeitung per Spezial-Software das Stacking-Prinzip verwenden, benötigen ohnehin viele Bilder von ein und demselben Motiv.
Dare to dream #ExploreCanada pic.twitter.com/U1UdUGdlAZ
— Pascal Erb (@PascalErbCom) 26. Oktober 2016
(dsc/sda)