Mastodon gilt als gute Alternative zu Twitter (gerade in X umbenannt), das seit der Übernahme durch Elon Musk viele Nutzer verlassen. Das soziale Netzwerk ist dezentral organisiert – also nicht als grosse Plattform, sondern basierend auf einzelnen Servern, die miteinander interagieren können.
Somit entfällt auch eine zentrale Kontrollinstanz bei Mastodon, was Vorteile, aber auch Nachteile haben kann. Eine neue Studie des Stanford Internet Observatory hat nun etwa aufgedeckt, dass das Netzwerk ein enormes Problem mit Material, das sexualisierte Gewalt gegen Kinder zeigt.
Mithilfe diverser Untersuchungsmethoden fanden die Forscher über einen Zeitraum von zwei Tagen 112 Treffer für bekanntes Material, das sexualisierten Kindesmissbrauch zeigt, sowie fast 2'000 Beiträge – 713 Beiträge mit Medieninhalten sowie 1'217 reine Textbeiträge –, in denen die 20 häufigsten Hashtags verwendet wurden, die auf den Austausch von Missbrauchsmaterial hinweisen.
Wie David Thiel, einer der Forscher des Berichts, der «Washington Post» erklärte, sei die Zahl des gefundenen Materials sehr hoch. «Wir haben in einem Zeitraum von zwei Tagen mehr Treffer erhalten, als wir wahrscheinlich in der gesamten Geschichte unserer Organisation bei der Durchführung jeglicher Art von Social-Media-Analysen hatten.»
Dem Forscher zufolge liege das auch daran, dass es Mastodon als dezentralem Netzwerk an Werkzeugen mangle, «die zentralisierte Social-Media-Plattformen verwenden, um Kindersicherheitsbedenken anzugehen». Plattformen wie etwa Twitter nutzen seit Jahren Technologien, um Nacktbilder von Kindern und Jugendlichen aufzuspüren, zu blockieren und den Strafbehörden zu melden.
Daher schlagen die Experten vom Stanford Internet Observatory vor, dass dezentrale Netzwerke wie Mastodon bessere Tools für Moderatoren und Nutzer einsetzen – wie etwa die Möglichkeit, solche Inhalte zu melden.
(t-online)
Ich bin nun schon einige Jahre bei Mastodon unterwegs und wurde noch NIE mit solchem Dreck konfrontiert. Was wiederum daran liegt, wie Mastodon funktioniert.