Die Entrüstung war gross als bei den diesjährigen Grammy Awards nur eine einzige Frau einen der Hauptpreise gewann. Die Awards hätten ein Diversity-Problem, hiess es und unter dem Hashtag #GrammysSoMale machten Zuschauerinnen auf den sozialen Medien ihrem Ärger Luft. Der Druck auf die Academy stieg. Nun kündigt der Präsident des Musikpreises grundlegende Neuerungen an, die die Chancen für Frauen erhöhen könnten.
I’m a male and I’m gonna say it, I’m ashamed in the #GRAMMYs voters and how they treated the women nominees tonight. All the men win for songs just about having sex. The women had powerful influential songs and didn’t win. Wake up and start treating all of them equally 💁🏽♂️
— Team Kesha Rose (@crazykeshafans) 29. Januar 2018
Die Academy will künftig jeweils acht anstatt fünf Kandidaten in den vier Hauptkategorien nominieren, schreibt der Spiegel. Offiziell begründet die Academy ihren Schritt damit, mehr Künstlerinnen und Künstlern die Chance auf Anerkennung zu geben, wie das Branchenblatt «Billboard» den Präsidenten zitiert.
Im Klartext könnte das heissen, unter die Top Five schaffen es die Frauen nicht, aber vielleicht unter die Top Eight? Die Änderung gilt für die Kategorien Album des Jahres, Platte des Jahres, Song des Jahres und bester Künstler. Es ist eine der grössten Neuerungen bei den seit 1959 vergebenen Musikpreisen.
Für eine Veränderung bei den Grammys wird es Zeit. Laut einer Studie der Annenberg Inclusion Initiative an der University of Southern California waren zwischen 2013 und 2018 fast 91 Prozent der Grammy-Nominierten Männer. (kün)