Wenn du am Vorabend zu lange gefeiert hast und mit einem Riesenbrummschädel aufwachst, hast du in der Regel zwei Möglichkeiten: Du kannst dich durch deinen Arbeitstag quälen oder du kannst lügen und dich bei deinem Chef als «krank» abmelden.
Viel einfacher beziehungsweise ehrlicher haben es ab sofort die Angestellten der Londoner Firma Dice, die Tickets für Musikveranstaltungen verkauft. Wenn sie künftig am Vorabend über den Durst getrunken haben, können sie sich bei ihrem Chef mit einem SMS abmelden, indem sie ihm einfach die Emoji 🎶, 🍺 und 🤒 schicken.
Phil Hucheon, Gründer der Firma, begründet die Einführung der Katertage wie folgt: «Wir vertrauen einander und wollen, dass Leute ehrlich sind, wenn sie ausgehen und Livemusik erleben.» Ausserdem lasse sich in ihrem Unternehmen die Arbeit sowieso nicht immer von der Freizeit trennen. «Einige der besten Deals in der Industrie kommen nach einem Auftritt zustande.»
Wer jetzt bereits daran denkt, eine Bewerbung aufzusetzen, auf den wartet eine Enttäuschung. Denn auch in der grosszügigen Londoner Firma gibt es keinen Freipass, um sich jeden Abend zu betrinken und dann den nächsten Tag im Bett statt im Büro zu verbringen. Maximal vier Katertage kann jeder Mitarbeiter pro Jahr beziehen.
In der Schweiz feierten die Familien bereits am 4. Juni den Vatertag. In Australien war es am vergangenen Wochenende soweit.
Dabei erlebte ein junger Australier eine grosse Überraschung, obwohl es für ihn an diesem Tag normalerweise nichts zu feiern gibt. Denn er und sein elfjähriger Bruder sind vaterlos aufgewachsen, wie er auf dem Portal Reddit schreibt.
Sein kleiner Bruder machte den sonst gewöhnlichen Tag dennoch zu einem aussergewöhnlichen. Er wandelte den Vatertag kurzerhand in einen Brüdertag um, wie er seinen Bruder in einem Brief schrieb.
Der grosse Bruder war so gerührt, dass er den Brief fotografierte, auf Reddit hochlud und somit die ganze Welt an seinem Glück teilhaben liess. Die vielen Reaktionen haben ihn dennoch überrascht. Mehrere hundert Mal wurde sein Bild bereits kommentiert.
Deutsche Forscher haben einen Test entwickelt, der künftig möglicherweise deutlich schneller Aufschluss über die Wirksamkeit einer Impfung geben kann, als dies bisher möglich ist. Heute müssen Wissenschaftler oft wochenlang warten, um zu erfahren, wie viele Antikörper gegen bestimmte Krankheitserreger nach einer Impfung noch vorhanden sind – was schlecht für die Forschung und besonders für die Gesellschaft ist.
Die Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und des Heinrich-Pette-Instituts erforschten in erster Linie einen Impfstoff, der bei Ebola eingesetzt werden könnte, schreibt die deutsche «Ärztezeitung». Dabei haben sie aber auch den Schnelltest entwickelt. Die Forscher hoffen nun, dass der Test auch bei Impfstoffen zu anderen Erregern eingesetzt werden kann.
Der Hurrikan «Harvey» sorgte in der Stadt Houston im US-Bundesstaat Texas für grosses Chaos und eine Jahrhundertflut. Doch inmitten der Zerstörung hört man immer wieder von Menschen, die Kopf und Kragen riskieren um anderen zu helfen.
So zum Beispiel die Angestellten der mexikanischen «El Bolillo Bakery». Vier der Mitarbeiter mussten zwei Tage wegen zu hohem Wasserpegel in ihrer Backstube ausharren. Anstatt aber ihr Leid zu beklagen, entschieden sie sich, den Opfern des Hurrikans zu helfen. Sie backten rund zwei Tonnen Brötchen, Pan Dulce und weitere mexikanische Spezialitäten.
Als der Manager der Bäckerei endlich zu seinen Angestellten gelangte, war die Backstube bereits brechend voll mit frischem Gebäck. Die zwei Tonnen Brötchen wurden daraufhin an die zahlreichen Notfallzentren in ganz Houston verteilt.
Auf Facebook werden die vier Bäcker derzeit als Helden gefeiert. Der Post der Bäckerei wurde bereits über 5000-mal gelikt. Eine Userin schrieb: «Ich zieh den Hut vor Euch! Ihr seid eine echte Inspiration!»
Die 13-jährige Kate aus Russland leidet an Muskeldystrophie, einer schweren Erbkrankheit, die zu Muskelschwund führt. Weil gewisse Gene in ihrem Erbgut mutiert sind, fehlen ihr lebenswichtige Proteine, die für eine gesunde Muskulatur nötig sind.
Aber das kleine Mädchen ist eine Kämpferin. Als sie erst drei Monate alt war, entdeckten die Ärzte die unheilbare Krankheit. Heute kann Kate weder laufen noch ihre Hände heben. Doch das hindert das kleine Mädchen nicht daran, das zu tun, was sie wirklich gut kann: Malen.
Im Liegen malt sie wunderschöne Landschaften und lässt ihrem kreativen Geist freien Lauf. Sie trotzt ihrer körperlichen Einschränkung und macht allen Menschen Mut, die mit Ähnlichem zu kämpfen haben.
Seit Montag sind Plastiksäcke in ganz Kenia verboten. Wer trotzdem Plastiksäcke herstellt, importiert oder benutzt, wird hart bestraft. Bis zu einem Jahr Gefängnis droht denjenigen, die gegen die neue Regelung verstossen, schreibt «The Globe and Mail».
Die meisten Supermärkte seien bereits dazu übergegangen, Stoffsäcke zu verkaufen. So können in Kenia alleine laut dem United Nations Environment Program jährlich 100 Millionen Plastiksäcke gespart werden. Ähnliche Verbote gibt es bereits in Kamerun, Mali, Tanzania und anderen afrikanischen Ländern.
Grund für das Verbot sind die Abfallberge, die sich in den Vorstädten und Slums von Nairobi und anderen Städten stapeln. Zusätzlich dienen die weggeworfenen Säcke Moskitos als Brutplätze. Mit dem Verbot wird also auch verschiedenen Krankheiten wie Malaria und dem Dengue-Fieber entgegengewirkt.
Nicht alle sind vom Verbot begeistert. Aktivist Boniface Mwangi kritisiert, dass die Strafen zu hoch seien. Die höchste Geldstrafe beträgt 38'000 Dollar. «Wenn du also reich bist, kannst du mit allem davon kommen. Wenn du arm bist, solltest du ab dem 28. August keine Plastiksäcke mehr benutzen, weil du sonst ins Gefängnis gehst», so Mwangi auf Facebook.
In den Slums würden Plastiksäcke oft als Verpackung, als Kleider und als mobile Toiletten benutzt. Ein Verbot betrifft also besonders die armen Bevölkerungsschichten, weil sie die Beamten nicht bestechen können.
Den unkonventionellen Vorschlag machten die beiden Umweltwissenschafter Daniel Janzen und Winnie Hallwachs 1997: Sie boten dem Safthersteller Del Oro an, Orangenschalen auf einer kahl gerodeten Fläche im Gebiet des ans Firmengelände angrenzenden Nationalparks «Área de Conservación Guanacaste» in Costa Rica zu entsorgen. Im Gegenzug sollte Del Oro einen bewaldeten Teil seiner Anbaufläche an den Nationalpark abtreten.
Janzen und Hallwachs waren als Spezialisten für die Erhaltung gefährdeter tropischer Ökosysteme als Berater des Parks tätig. Sie waren überzeugt davon, dass die Orangenschalen eine positive Auswirkung auf die Artenvielfalt habe.
Del Oro willigte in den Deal ein. In der Folge kippten tausende Lastwagen der Firma 12'000 Tonnen Orangenschalen in den Nationalpark – ohne das der Konzern Gebühren zahlen musste.
Diese Regelung missfiel TicoFruit, einem Konkurrenten von Del Oro. Er klagte wegen «Verunreinigung eines Nationalparks» und bekam Recht. Der oberste Gerichtshof von Costa Rica untersagte Del Oro, weiter Orangenschalen im Nationalpark zu entsorgen.
Das eingestellte Versuchsprojekt geriet in Vergessenheit – bis sich der Biologiestudent Timothy Treuer von der Universität Princeton 2013 Gedanken über mögliche Forschungsprojekte in Costa Rica machte. Im Gespräch mit Daniel Janzen erfuhr er vom 16 Jahre alten Orangenschalen-Experiment, das immer noch einer Auswertung harrte.
Treuer und sein Kollege Jonathan Choi reisten nach Costa Rica und untersuchten die Fläche. Sie nahmen Bodenproben und vermassen die Vegetation auf der mit Orangen gedüngten Fläche. Diese verglichen sie mit einem Gebiet in unmittelbarer Nachbarschaft, wo keine Orangenschalen entsorgt worden waren. Zusätzlich verglichen sie ihre Ergebnisse mit Daten, welche eine Biologin im Jahr 2000 erhoben, aber nie ausgewertet hatte.
Das Ergebnis war beeindruckend: «Während ich auf der nicht gedüngten Fläche über unbewachsene Steinflächen gehen konnte, musste ich mir auf der Orangenschalen-Fläche mit einem Messer einen Weg durchs Dickicht schlagen», berichtete Treuer gegenüber Princeton University News.
In Zahlen ausgedrückt: Auf dem drei Hektaren grossen Untersuchungsgebiet stellten die Forscher über dem Erdboden eine um 176 Prozent grössere Biomasse fest als im Vergleichsgebiet. Ausserdem ist der Boden nährstoffreicher, das Baumkronendach ist dichter und es gibt es eine grössere Biodiversität bei den Baumarten.
Es handle sich nicht nur um eine Win-Win-Situation zwischen Safthersteller Del Oro und dem Nationalpark: «Es ist ein Gewinn für jedermann», so Treuer.
Die letzten Jahre waren für die Europäische Union keine einfachen. Nach der Eurokrise drohte der Bankrott mehrerer Mitgliedsstaaten, die Flüchtlingskrise belastete das Verhältnis zwischen Nord- und Südstaaten und mit dem Brexit vor einem Jahr kehrte ein wichtiger Verhandlungspartner der EU den Rücken zu.
Nichtsdestotrotz hat das Vertrauen der europäischen Bürger in die EU nicht unter den schwierigen Umständen gelitten. Im Gegenteil. Wie die neue Eurobarometer-Studie zeigt, ist das Vertrauen in die EU derzeit sogar auf dem Höchststand.
Laut der Studie vertrauen 42 Prozent der befragten Europäer der EU. Noch vor einem Jahr lag dieser Wert bei 36 Prozent. Im Durchschnitt sehen über die Hälfte der Befragten ihrer Zukunft positiv entgegen. Die optimistischsten Europäer leben wohl in Irland. Dort gaben 77 Prozent an, ihre Zukunft positiv zu sehen.
Drei Viertel der Europäer bekennen sich auch zur Gemeinschaftswährung, so viele wie seit 2004 nicht mehr. Und auch bezüglich der Wirtschaft äussern sich mehr Befragte positiver als noch vor einem Jahr. Diese Antworten korrelieren mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit in der EU.
Einwegplastik ist überall. Ob der Teller an einem Kindergeburtstag, der Cüplibecher beim Anstossen mit Prosecco oder die Gabel beim Grillieren im Park: All das wird nach dem einmaligen Gebrauch in den Müll geschmissen.
Kaum ein anderes Produkt ist so unnachhaltig wie Einwegplastik. Es wird nur kurz gebraucht, kann dann aber hunderte Jahre in der Umwelt liegen, ohne dass es zersetzt. Es schädigt Natur und Tiere und verschmutzt das Meer.
Costa Rica will damit nun Schluss machen. Bis 2021 will es Einwegplastik ein für alle mal verbieten. Das heisst: Weg mit Plastiktüten, mit Einwegflaschen oder mit Coffee-to-go-Deckeln.
Damit folgt das Land der indischen Stadt Neu Dehli, die seit Anfang diesem Jahr ebenfalls Einwegplastik verbietet. Im restlichen Indien ist das Verbrauchsmaterial aber nach wie vor erhältlich.
In Costa Rica wird jeden Tag 4000 Tonnen Müll produziert, davon landen zwanzig Prozent nicht auf der Müllkippe, sondern in Seen, Flüssen und an Stränden. Dass nun Einwegplastik verboten werden soll, ist eine Initiative der Regierung, die von einem Entwicklungsprogramm der UNO unterstützt wird.
Costa Ricas Plan ist, innerhalb der nächsten vier Jahre mit einer nationalen Strategie sämtlichen Einwegplastik aus allen Haushalten zu verbannen. Verwendet werden sollen künftig nur noch Materialien, die sich innerhalb von sechs Monaten biologisch abbauen.
Vodka gehört zu Russland wie Schokolade zur Schweiz. Doch die Vorliebe der Russen für hochprozentigen Schnaps sinkt stetig, wie eine aktuelle Studie zeigt.
Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts WZIOM leben 2017 beinahe 40 Prozent aller Russen ohne Alkohol. Im Vergleich zu 2009 eine deutliche Steigerung: Damals waren es lediglich 25 Prozent. Weitere 16 Prozent der Befragten gaben an, zwei- bis dreimal im Monat Alkohol zu konsumieren, 25 Prozent sagten aus, weniger als einmal pro Monat zu trinken.
Der sinkende Alkoholkonsum hat einen direkten Einfluss auf die Lebenserwartung im Land. Bereits im vergangenen Jahr berichtete Russlands Gesundheitsministerin Weronika Skwortsowa, die Lebenserwartung im Land sei auf knapp über 71,2 Jahre gestiegen. Als Grund nannte sie unter anderem gesunde Veränderungen des Lebensstils und ein geringer Alkoholkonsum.
Für Sehbehinderte gibt es auf unseren Strassen eine ganze Reihe an schwer zu erkennenden Hindernissen. Betroffene bewegen sich deshalb oft mit einem Blindenstock, was umständlich sein kann. Dies soll sich nun ändern: Ein US-Start-up hat ein smartes Armband entwickelt, das Menschen mit Sehbehinderung erlauben soll, sich auch in herausfordernden Umgebungen sicher fortzubewegen. Dafür nutzt das «Sunu Band» eine Technik, wie sie auch Fledermäuse bei der Flugkoordination und beim Aufspüren der Beute gebrauchen: Ultraschall.
Mithilfe von hochfrequenten Ultraschall-Wellen werden sämtliche Gegenstände auf dem Weg erkannt und der Träger per Vibration so gewarnt, dass er noch rechtzeitig ausweichen kann. Je nach Entfernung zum Objekt vibriert das Armband dann stärker oder schwächer.
In den USA soll das Sunu Band bereits ab Ende August für 299 Dollar erhältlich sein. Der Bedarf an einem solchen Wearable dürfte auch hierzulande vorhanden sein: Der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband zählt rund 325'000 Betroffene.
Die USA sollen bisher von der Energiewende profitiert haben. Nun haben US-Forscher erstmals Zahlen dazu errechnet. Der wirtschaftliche Vorteil, den die USA durch erneuerbare Energien erhielten, wird im Artikel in «Nature Energy» auf 30 bis 113 Milliarden Dollar beziffert.
Diese Zahlen gingen darauf zurück, dass durch die verbesserte Luftqualität das Gesundheitssystem weniger stark belastet wurde. 3000 bis 12'700 Menschenleben sollen in den USA durch das Umdenken in der Energiepolitik gerettet worden sein, weil weniger Schadstoffe in die Luft gelangen. Daher litten weniger Menschen unter Atemwegserkrankungen.
Es sei schwierig, Todesfälle direkt auf Luftverschmutzung zurückzuführen, da diese erst über längere Zeit schädlich ist. Jedoch geht die WHO davon aus, dass jedes Jahr sieben Millionen Todesfälle auf schlechte Luftqualität zurückzuführen seien.
Laut den Forschern gebe es in den USA aber starke regionale Unterschiede. So stünden viele Windkraftwerke im Inland, Solarenergie hingegen werde fast ausschliesslich in Kalifornien gewonnen.
So würden sich die Kohle- und Gaskraftwerke ebenfalls auf einige Regionen beschränken. Dort sei dann auch die Luftqualität sehr viel schlechter.
Unter Donald Trump droht jedoch die Rückkehr zu fossilen Energieträgern wie Kohle und Öl. Der US-Präsident hatte im Juni den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt. Grund für den Ausstieg sei, dass der USA damit unfaire Wirtschaftsschranken gesetzt würden.