Ein Sprecher des Innenministeriums in Kabul sagte der Deutschen Presse-Agentur, es gebe mindestens 610 Tote und mehr als 1300 Verletzte in den Provinzen Kunar und Nangarhar. In der Provinz Kunar seien zahlreiche Häuser vollständig zerstört, hiess es weiter.
Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte das Erdbeben eine Stärke von 6,0. Demnach ereignete es sich gegen Mitternacht an der Grenze zu Pakistan in einer Tiefe von acht Kilometern. Es folgten mehrere Nachbeben.
A strong earthquake in eastern Afghanistan near the Pakistan border has killed hundreds of people and injured at least 1,000 others.
— Sky News (@SkyNews) September 1, 2025
The 6.0-magnitude quake hit a series of towns in the province of Kunar, near the city of Jalalabad
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Wie Behörden in Nangarhar mitteilten, sind Helikopter im Einsatz, um Verwundete aus den betroffenen Gebieten zu fliegen. Ein Video des afghanischen Nachrichtensenders Tolonews zeigt Menschen, die in Trümmern nach Überlebenden suchen.
«Alle Häuser wurden zerstört», schildert ein Augenzeuge gegenüber Tolonews. «Kinder, Frauen und Alte sind unter den Trümmern gefangen.» Das Erdbeben habe sich gegen Mitternacht ereignet, berichtet ein weiterer Anwohner.
UN-Generalsekretär António Guterres drückte seine Anteilnahme aus. «Ich bin in voller Solidarität mit den Menschen in Afghanistan nach dem verheerenden Erdbeben, das das Land heute früh heimgesucht hat», schrieb er auf X.
Irans Regierung stellte schnelle Unterstützung für das Nachbarland Afghanistan in Aussicht. Teheran sei bereit, bei den Hilfs- und Rettungsmassnahmen in den betroffenen Gebieten sofort beiseitezustehen, erklärte der Sprecher des Aussenministeriums, Esmail Baghai, laut einer Mitteilung seines Ministeriums.
Immer wieder gibt es schwere Erdbeben in der Region, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einer Erdbebenserie am 7. Oktober 2023 kamen in Afghanistan nach Angaben der UN mehr als 1500 Menschen ums Leben – viele weitere wurden verletzt. 2022 starben in dem Land am Hindukusch bei einem Beben nach Taliban-Angaben mehr als 1000 Menschen.
Angesichts des jahrzehntelangen Konflikts und der oft schlechten Bausubstanz sind viele Häuser in Afghanistan nicht sonderlich stabil. Erdbeben richten daher oft grosse Schäden an. (sda/dpa)