International
Afghanistan

Mindestens 610 Tote – starkes Erdbeben erschüttert Afghanistan

Mindestens 610 Tote und 1300 Verletzte – starkes Erdbeben erschüttert Afghanistan

Bei mehreren Erdbeben im Osten Afghanistans sind nach Angaben der regierenden Taliban mehr als 600 Menschen ums Leben gekommen.
01.09.2025, 06:0001.09.2025, 10:46
Mehr «International»

Ein Sprecher des Innenministeriums in Kabul sagte der Deutschen Presse-Agentur, es gebe mindestens 610 Tote und mehr als 1300 Verletzte in den Provinzen Kunar und Nangarhar. In der Provinz Kunar seien zahlreiche Häuser vollständig zerstört, hiess es weiter.

Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte das Erdbeben eine Stärke von 6,0. Demnach ereignete es sich gegen Mitternacht an der Grenze zu Pakistan in einer Tiefe von acht Kilometern. Es folgten mehrere Nachbeben.

«Kinder, Frauen und Alte sind unter den Trümmern gefangen»

Wie Behörden in Nangarhar mitteilten, sind Helikopter im Einsatz, um Verwundete aus den betroffenen Gebieten zu fliegen. Ein Video des afghanischen Nachrichtensenders Tolonews zeigt Menschen, die in Trümmern nach Überlebenden suchen.

«Alle Häuser wurden zerstört», schildert ein Augenzeuge gegenüber Tolonews. «Kinder, Frauen und Alte sind unter den Trümmern gefangen.» Das Erdbeben habe sich gegen Mitternacht ereignet, berichtet ein weiterer Anwohner.

«Wir brauchen Fahrzeuge, Ärzte, einfach alles, um die Verletzten zu evakuieren und die Leichen zu bergen.»

UN-Generalsekretär António Guterres drückte seine Anteilnahme aus. «Ich bin in voller Solidarität mit den Menschen in Afghanistan nach dem verheerenden Erdbeben, das das Land heute früh heimgesucht hat», schrieb er auf X.

In this photo released by the Ministry of Public Health, Afghans donate blood for victims of an earthquake that killed hundreds and destroyed numerous villages in eastern Afghanistan, at Nangarhar Reg ...
Die lokale Bevölkerung kommt zum Blutspenden.Bild: keystone

Iran bietet Hilfe an

Irans Regierung stellte schnelle Unterstützung für das Nachbarland Afghanistan in Aussicht. Teheran sei bereit, bei den Hilfs- und Rettungsmassnahmen in den betroffenen Gebieten sofort beiseitezustehen, erklärte der Sprecher des Aussenministeriums, Esmail Baghai, laut einer Mitteilung seines Ministeriums.

Immer wieder gibt es schwere Erdbeben in der Region, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einer Erdbebenserie am 7. Oktober 2023 kamen in Afghanistan nach Angaben der UN mehr als 1500 Menschen ums Leben – viele weitere wurden verletzt. 2022 starben in dem Land am Hindukusch bei einem Beben nach Taliban-Angaben mehr als 1000 Menschen.

Angesichts des jahrzehntelangen Konflikts und der oft schlechten Bausubstanz sind viele Häuser in Afghanistan nicht sonderlich stabil. Erdbeben richten daher oft grosse Schäden an. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
4 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Raki
01.09.2025 07:24registriert Januar 2024
Bitte keinen einzigen Franken an Hilfe schicken. Die Taliban nehmen die Kohle und geben nur einen Teil davon den Hilfsbedürftigen und verkaufen dies dann noch so, als wären sie die Wohltäter und Retter in der Not. Der Zug ist abgefahren. Sie wollen keine "Einmischung", sie wollen keinen westlichen Einfluss oder Werte, dann kann man konsequenterweise auch kein Geld vom Westen annehmen. Lasst sie jetzt ihre Probleme selber lösen, denn sie wollen das so.
301
Melden
Zum Kommentar
4
Unweit von Supervulkan: Erdbeben mit Stärke 4,0 erschüttert Neapel
Das Gebiet rund um die italienische Grossstadt Neapel ist erneut von einem starken Erdbeben erschüttert worden. Das Epizentrum lag nach offiziellen Angaben in den Phlegräischen Feldern, einem sogenannten Supervulkan unweit der Stadt im Süden Italiens.
Zur Story