Es sah so aus, als könnte Paul Farthing endlich aufatmen. Der Gründer einer Wohltätigkeitsorganisation versucht seit der Machtübernahme der Taliban Anfang des Monats, seine Mitarbeiter aus Afghanistan zu evakuieren. Dabei muss er einige Hürden bezwingen. Denn: Farthing ist der Gründer einer Tierschutz-Organisation. Die Tiere will er nicht in Afghanistan zurücklassen.
Vor kurzem genehmigte ihm das britische Verteidigungsministerium, mehr als 150 Hunde und Katzen nach Grossbritannien zu bringen. Der Charterflug mit den Tieren und den rund 70 Mitarbeiter der Tierorganisation sollte gestern abheben. Doch dazu kam es nicht.
«Wir sind durch die Hölle gegangen, um dorthin zu gelangen, und wurden zum Zeitpunkt des Chaos der verheerenden Explosionen abgewiesen», schreibt der ehemalige Marine-Kommandant auf Twitter.
The whole team & dogs/cats were safely 300m inside the airport perimeter. We were turned away as @JoeBiden @POTUS had changed paperwork rules just 2 hours earlier. Went through hell to get there & we were turned away into the chaos of those devastating explosions. #OperationArk
— Pen Farthing (@PenFarthing) August 27, 2021
Farthing macht den US-amerikanischen Präsidenten Biden für die Abweisung verantwortlich. «Wir wurden abgewiesen, als Joe Biden nur zwei Stunden zuvor die Regeln für den Papierkram geändert hatte.»
Daraufhin seien sie in die Bombenexplosionen in der Nähe des Flughafens geraten, die Dutzende Menschenleben kosteten. Dies teilt der Tierretter einem Reporter der BBC mit.
«Als wir versuchten zu fliehen, wurden wir mit Tränengas beschossen. Wir mussten das Fahrzeug steuern, obwohl wir nichts sehen konnten. Es war schrecklich.» Farthing, seine Mitarbeiter und die Tiere schafften es sicher zurück zur Niederlassung seiner Wohltätigkeitsorganisation, bleiben aber vorerst in Afghanistan sitzen. (cst)