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10 Jahre, 12 Katastrophen und Milliarden Kinder in Not – die Bilder

15 Bilder, 12 Katastrophen, 10 Jahre und 1 Milliarde Kinder in Not

Die Philippinen, Mosambik oder die Ukraine. Diese Länder haben gemeinsam, dass dort während der letzten Dekade Kinder aufgrund von Naturkatastrophen, Krieg oder Krisen in die schlimmste Not geraten sind. Doch nicht nur dort.
08.01.2023, 05:2510.01.2023, 09:01
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Es gibt kaum Schöneres als unbeschwertes Kinderlachen. Doch nicht alle Kinder auf der Welt können unbeschwert lachen. Denn gerade die Kleinsten leiden besonders unter den Folgen von Naturkatastrophen, Kriegen und Krisen.

Die Zahlen, die das Leid der Kinder alleine für das Jahr 2022 verdeutlichen, sind erschreckend: Über 400 Millionen Kinder lebten in Konfliktgebieten. 36,5 Millionen Kinder verloren ihr Zuhause und sind jetzt auf der Flucht. Etwa eine Milliarde Kinder sind den Auswirkungen des Klimawandels extrem ausgesetzt – und sind zum Beispiel von Hunger bedroht.

Und es ist kein Ende für diese Entwicklung in Sicht.

Jürg Keim vom UNO-Kinderhilfswerk UNICEF hat für die vergangenen zehn Jahre Bildmaterial derjenigen Katastrophen zusammengetragen, die die verheerendsten Folgen für Kinder hatten. Denn Bilder sprechen in diesem Fall lauter als Zahlen:

2013: Philippinen

Apple Joy Agojero (10) takes us to the place where their house used to stand. There is nothing left. Only the toilet bowl is still there, as it was the only part of the house set in concrete, standing ...
Die damals 10-jährige Apple Joy Agojero zeigt der Fotografin die Trümmer ihres Hauses. Nur die WC-Schüssel ist noch als solche zu erkennen. Das Mädchen wurde zusammen mit 300 anderen Familien in einem provisorischen Lager untergebracht, das in ihrer ehemaligen Schule eingerichtet worden war.Bild: zvg. unicef ©Diana Valcarcel

Am 8. November 2013 fegte einer der verheerendsten Tropenstürme der Geschichte über Teile der Philippinen – Supertaifun Haiyan. Der Wirbelsturm zerstörte alles, was er berührte. Mehrere Tausend Menschen verloren ihr Leben.

Im Katastrophengebiet auf den Inseln der Visayas-Gruppe ist nach dem Taifun Haiyan Chaos ausgebrochen. Und unter den Trümmern waren auch die sichere Zukunft und die Lebensgrundlage von sechs Millionen Kindern begraben.

Philippines, December 2013. 6 year old Jerick with a bag of UNICEF school supplies.

Dylene (42), her husband Gonirie (38), and her 7 children live in San Roque. An area which was devastated by Typhoo ...
Wenn ein Lolli und Schulsachen wieder lachen lassen: Der 6-jährige Jerick hüpft mit einem Schleckstängel und einer Tasche mit Schulsachen durch die Trümmer, die Supertaifun Haiyan vor einem Monat hinterlassen hat. Jerick, seine sechs Geschwister und seine Eltern haben alle überlebt.Bild: zvg. unicef © Louise Lane

Die internationale Nothilfe war schnell zur Stelle. Doch gerade die Kleinsten sollten nicht nur überleben, sondern auch leben: Fast eine halbe Million Kinder wurde darum mit Spiel- und Lernmaterial ausgestattet und Notschulen wurden aus dem Boden gestampft.

Noch heute zählen die betroffenen Gebiete zu den ärmsten der Philippinen.

2014: Liberia

On 3 September in Liberia, a taxi driver – wearing a surgical cap, mask, gloves and robe – transports a sick woman to an Ebola treatment clinic in Monrovia, the capital.

The worst outbreak of Ebola v ...
Ein Taxifahrer bringt eine kranke Frau ins Spital. Er ist ausgestattet mit Maske und Schutzanzug.Bild: zvg. unicef © Kieran Kesner

2014 brach der bisher tödlichste Ebola-Ausbruch in der Geschichte der Menschheit in den westafrikanischen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone aus. Rund 5000 Tote gab es alleine in Liberia, so die Statistik der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Liberia riegelt sich und seine Bürger ab – unter anderem wurden alle Schulen geschlossen. 1,6 Millionen Schulkinder verloren somit nicht nur Zugang zu Bildung, sondern auch den Zugang zu einer regelmässigen Mahlzeit. Denn diese war häufig nur in den Schulen garantiert. Gleichzeitig explodierten die Preise für Nahrungsmittel und Essen wurde für viele Familien erst recht unerschwinglich.

«Es war ein dunkles Kapitel für Liberia.»
Jürg Keim

Ein Problem damals: Viele Menschen der Region kannten die Krankheit nicht oder glaubten erst gar nicht daran, dass es Ebola tatsächlich gebe. Darum mussten Helfer nicht nur Chlor und Seife verteilen, sondern auch mit Informationsblättern von Tür zu Tür gehen, um aufzuklären.

Heute ist die Ebola-Krise in Westafrika gebannt. Hunger und Armut haben die Menschen aber weiterhin fest im Griff.

2015: Nepal, Jemen

Nepal

On 28 April, an 11-year-old boy stands in front of his destroyed home, in the city of Bhaktapur, Kathmandu Valley. Two of his relatives died in the massive earthquake.

On 29 April 2015 in Nepal, sear ...
Dieser Junge hat in den Ruinen seines Zuhauses mehrere Verwandte verloren.Bild: zvg. Unicef © Jie Chen

Im April und Mai 2015 erschütterten gleich zwei schwere Erdbeben Nepal. 600'000 Familien wurden über Nacht obdachlos. Insgesamt 1,7 Millionen Kinder waren von den Folgen der Erdbeben betroffen.

Internationale Organisationen versuchten nach der ersten Nothilfe unter anderem Kinder zu identifizieren, die von ihren Familien getrennt wurden.

Viele Häuser und Dörfer sind mittlerweile wieder aufgebaut. Doch die Naturkatastrophe hat gerade Mädchen langfristig zu Opfern gemacht: Tausende obdachlose Minderjährige und Frauen sollen Beute von Menschenhändlern geworden und in Bordelle in Südasiens verschleppt worden sein, wie der «Guardian» berichtete.

Jemen

This photo shows Amal who is looking at her destroyed home in Sana’a after it was hit by an airstrike in April 2015.
Amal schaut über die Stadt Sana'a, die von einem Luftanschlag getroffen wurde.Bild: zvg. Unicef © Ahmed Jahaf

Seit 2015 beteiligen sich ausländische Mächte im Bürgerkrieg im Jemen – eine der schlimmsten menschengemachten humanitären Katastrophen der Gegenwart:

2022 waren rund 23,4 Millionen Menschen im Jemen auf Hilfe angewiesen, darunter mehr als die Hälfte Kinder. So sind mehr als 500'000 Kinder unter fünf Jahren schwer akut mangelernährt und kämpfen ums Überleben. Auch darum sind in den vergangenen acht Jahren mehr als 11'000 Kinder im Krieg getötet oder verletzt worden.

«Es gibt regelmässig Ausbrüche von Cholera, Masern, Diphtherie und anderen Krankheiten. Sie alle wären durch Impfungen vermeidbar.»
Jürg Keim

Nach acht Jahren Konflikt seien die staatlichen Infrastrukturen weitgehend zusammengebrochen, weniger als die Hälfte aller Gesundheitseinrichtungen funktionierten noch, so Keim. Doch Helfer geben nicht auf: Sie versuchen händeringend, mangelernährte Kinder mit therapeutischer Nahrung oder Medizin zu versorgen – und Schulbildung zu ermöglichen.

2016: Syrien

On 27 December 2016 in east Aleppo City in the Syrian Arab Republic, Hasan (right), 10, collects water for his family in Shakoor neighbourhood. Hasan and his friends try to find some fun in their dail ...
Der 10-jährige Hasan und sein Freund sammeln Wasser ein. Das Kind wurde kurz zuvor von einem Schrapnell getroffen und wird wohl nie wieder die vollständige Beweglichkeit zurückerlangen. Er sagt: «Meine Hand ist wegen des Schrapnells in meinem Hals die ganze Zeit leicht schief. Ich benutze normalerweise meine linke Hand, um den Kanister zu tragen.»Bild: zvg. Unicef © Khudr Al-Issa

Der Krieg in Syrien begann 2011. Doch 2016 erreichte die massive Fluchtbewegung aus dem arabischen Land ihren Höhepunkt.

Heute leben sieben Millionen Menschen aus Syrien mit ihren Familien unter schwierigsten Bedingungen in einem Nachbarland – darunter 3,1 Millionen Kinder.

«Viele Mädchen und Buben aus Syrien kennen nichts anderes als Krieg und mussten schon mehrfach fliehen.»
Jürg Keim

Im Jahr 2022 benötigten 13,4 Millionen Menschen in Syrien humanitäre Hilfe, darunter 6,1 Millionen Kinder. Die schlimmste Hungerkrise seit Beginn des Krieges hatte das Land fest im Griff: 90'000 Kinder leiden an akuter Unterernährung.

2017: Somalia, Südsudan, Nigeria

Im Mai 2017 werden im Südsudan Familien vertrieben, die überwiegend dem Stamm der Shilluk im Bundesstaat Upper Nile angehören. Tausende Geflüchtete finden im kleinen Dorf Aburoc, das an einem ausgetrockneten Flussbett liegt, Unterschlupf. Viele von ihnen leben ohne Obdach, versammeln sich unter Bäumen, die ein wenig Schatten vor der brutalen Hitze bieten, kochen auf Lagerfeuern und schlafen unter freiem Himmel. Wasser ist Mangelware, da die sechs Brunnen des Dorfes nicht ausreichen, um den Bedarf des Zustroms von Menschen zu decken. Bild: zvg. Unicef © Philip Hatcher-Moore

2011 erlangte der Südsudan die Unabhängigkeit vom Sudan. Doch der jüngste Staat der Erde kam nicht zur Ruhe. Die Situation in den Ländern Südsudan, Somalia und Nigeria spitzte sich 2017 dramatisch zu.

Und Kinder litten am meisten.

Im Zuge der bewaffneten Auseinandersetzungen wurden Mädchen und Jungen von den Rebellen rekrutiert und als Soldaten, Selbstmord-Attentäter oder Kriegssklaven missbraucht. Mädchen wurden vergewaltigt.

Gleichzeitig hatten alleine in Somalia schätzungsweise 6,2 Millionen Menschen Hunger – wegen der anhaltenden Dürre und der damit zusammenhängenden Lebensmittelknappheit. Die Dürre wiederum führte zu einem Anstieg von Krankheiten wie Cholera.

Maria John, 2, who has been diagnosed with severe acute malnutrition, drinks a ration of therapeutic milk, which is rich in nutrients and easy to digest, at a UNICEF supported inpatient stabilization  ...
Die zweijährige, schwer unterernährte Maria wird aufgepäppelt im Al Sabbah Children's Hospital in Juba.Bild: zvg. Unicef © Manuel Moreno González

Die internationale Gemeinschaft stellte auch 2022 immer noch Nahrungsmittel und Wasser für Hunderttausende Menschen zur Verfügung. Hilfsorganisationen bauen unter anderem sanitäre Einrichtungen und versuchen, Kindern Bildung zu ermöglichen.

2018: Indonesien

On 30 September 2018 in Indonesia, Nurul Istikhoroh (15) is evacuated by the Basarnas team at the Balaroa National Park in West Palu, Central Sulawesi, after almost 48 hours of being trapped in the ru ...
Die 15-jährige Nurul Istikhoroh wird völlig entkräftet nach 48 Stunden aus den Ruinen ihres Zuhauses gerettet.Bild: zvg. Unicef © Arimacs Wilander

Am 28. September 2018 wurde die indonesische Insel Sulawesi von einem Erdbeben erschüttert und von einem Tsunami heimgesucht. Über 200'000 verloren ihr Zuhause. Über 2000 Menschen starben.

Schätzungsweise 375'000 Kinder waren in der Folge auf Hilfe angewiesen – auch, um ihre Traumata überhaupt verarbeiten zu können. Denn etwa 5000 Kinder hatten ihre Angehörigen verloren. Andere waren tagelang verschüttet und durchlitten Todesängste. Gerade für diese Kinder war es wichtig, dass von Hilfsorganisationen auch Kindergärten oder Schulen neu aufgebaut und unterhalten wurden.

Heute hat sich die Region erholt.

2019: Mosambik, Malawi, Simbabwe

On 21 March 2019 in Mozambique, (back row) Anna Francesco holds her daughter Tina Fransesco, Clara Fransesco, Tija Fransesco, (bottom row) Regina Francesco and Emmanuel Francesco stands in front of a  ...
Die 17-jährige Anna Francesco hält ihre Tochter Tina im Arm, während sie mit ihren Geschwistern vor der Notunterkunft steht, in der sie jetzt leben.Bild: zvg. Unicef © de Wet

Der Zyklon Idai brachte am 14. März 2019 Tod und Verwüstung über Mosambik, Malawi und Simbabwe. Es ist die schlimmste Naturkatastrophe im Süden Afrikas seit Jahrzehnten.

Der heftige Wirbelsturm und damit einhergehende Überschwemmungen löschten hunderte Leben aus und machten eine Million Kinder zu Hilfsbedürftigen. Nur wenige Wochen später wurden über 500 Cholera-Fälle gemeldet und es gab kaum sauberes Trinkwasser.

«Helfer versuchten alles, um den Ausbruch von Krankheiten wie Cholera zu verhindern, die besonders für die Kleinsten lebensgefährlich sind.»
Jürg Keim
On 3 April 2019 in Beira, Mozambique, a child receives the vaccine for cholera at the Ifapa accommodation for people displaced by Cyclone Idai. Five-hundred beds in seven cholera treatment centres acr ...
Kinder werden gegen Cholera geimpft. Hilfsorganisationen haben zusammen mit der Gesundheitsdirektion der Provinz 500 Betten in sieben Cholera-Behandlungszentren in dem betroffenen Gebiet eingerichtet.Bild: zvg. Unicef © JAMES OATWAY

Die Länder werden immer wieder von saisonalen Tropenstürmen heimgesucht. Die unsichere Lage wirkt sich auch weiterhin negativ auf die Ernährungssituation von Kindern aus.

2020: Corona-Pandemie

Die Covid-19-Pandemie beeinträchtigte das Leben rund um den Globus. Keim meint:

«Kinder waren zwar nicht das Gesicht dieser Pandemie, aber sie sind ihre grössten Opfer geworden.»

Er ergänzt: «Corona hat sich auf alle Bereiche des Alltags von Kindern ausgewirkt: auf ihre Bildung, ihre Gesundheit, ihre Ernährung und nicht zuletzt auf ihr Wohlbefinden.» Corona hat eine Generation weltweit geprägt.

Seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie haben Kinder aufgrund der Schulschliessungen rund zwei Billionen Unterrichtsstunden verloren, so ein Bericht von UNICEF. Auch hätten Kinderarbeit und Kinderehen wieder zugenommen.

«Kinderarmut hat mit schätzungsweise 356 Millionen Kindern, die in extremer Armut leben, im Jahr 2022 einen neuen Höchststand erreicht.»
Jürg Keim

2021: Afghanistan

Ali Mohammad,35, and His daughter Asma,1, from (Mirwais Miana) of Kandahar. After being displaced from their hometown due to conflict and war, he and his family now reside in Haji camp where they do n ...
Ali Mohammad sitzt mit seiner Tochter Asma in einem Lager, nachdem er aus seiner Heimatstadt flüchten musste.Bild: zvg. Unicef

Nach Jahrzehnten geprägt von Konflikten und Naturkatastrophen eskalierte im Sommer 2021 die Krise in Afghanistan vollends und die Taliban übernahmen das Land. Die neuen Herrscher und die unsichere Lage stürzen Millionen von Menschen ins Elend. Hunderttausende sind auf der Flucht.

«Afghanistan ist seit Langem einer der schlimmsten Orte der Welt, um ein Kind zu sein.»
Jürg Keim

Die Kindersterblichkeit im Land ist heute eine der höchsten weltweit. 13 Millionen Mädchen und Jungen benötigen dringend humanitäre Hilfe aufgrund von Hunger und Krankheiten. Schätzungen zufolge könnte derzeit jedes zweite Kleinkind so schwer mangelernährt sein, dass sein Leben nur noch am seidenen Faden hängt.

Zahra geht endlich in die Schule und strahlt. Am 8. August 2022 sitzt die 7-Jährige zusammen mit ihren Freundinnen in einer Schule, die von UNICEF unterstützt wird. Sie sagt: «Meine Mutter ist ungebildet. Ich wünschte, sie wäre es nicht. Ich möchte Ärztin werden und deshalb bin ich hierhergekommen.»Bild: zvg. Unicef © Mark Naftalin

Für das gerade angebrochene Jahr rechnen Hilfsorganisation mit 1,65 Milliarden US-Dollar, um für 19 Millionen Menschen in Afghanistan das Nötigste zum Überleben zur Verfügung zu stellen. Einen so hohen Betrag wurde noch nie für ein Land berechnet. Gebraucht werden Trinkwasser, Erdnusspaste gegen Mangelernährung und Impfungen. Darüber hinaus sollen «kinderfreundliche Orte» und Schulen ausgestattet und Gesundheitseinrichtungen unterstützt werden, so Keim.

2022: Ostafrika, Ukraine

Ostafrika

An aerial photo of the Ladan IDP camp in Dollow, Somalia, in October 2022.
In diesem Lager in Somalia hausen Menschen, die von der Dürre vertrieben wurden.Bild: zvg. Unicef

In Ostafrika herrscht die schwerste Dürre der jüngeren Geschichte. Denn vier aufeinanderfolgende Regenzeiten sind in Teilen Äthiopiens, Kenias und Somalias ausgeblieben. «Aktuell sieht es so aus, als ob auch die kommende Regenzeit trocken bleibt», sagt Keim.

Die Dürre hat die schlimmsten Folgen für die Betroffenen: Über eine Million Menschen wurde vertrieben. Rund 6,7 Millionen Menschen sind von schwerer Ernährungsunsicherheit betroffen.

«Frauen und Kinder tragen weiterhin die Hauptlast der Krise.»

Hilfsorganisationen versuchen viel, um gerade Kinder vor dem Hungertod zu retten – doch die Mittel reichen häufig nicht, um das ganze Ausmass der Katastrophe in den Griff zu bekommen. Dabei wäre Hunger bekämpfbar, erklärte Saskia Kobelt bereits im Interview mit watson:

Ukraine

Brigadirovka, 16 November 2022 - Oleksandra, her husband Vitali and their children (Dalymyr, Yaroslav, Vladislav, Vyacheskav and Valeria) have reached safety in Brigadirovka, a village close to Balakl ...
November 2022, bei Charkiw, wo seit Kurzem der Zugang für humanitäre Hilfe möglich ist. Diese Familie ist momentan in Sicherheit. Doch sie ist bereits zweimal vor Angriffen unter Lebensgefahr geflohen.Bild: Zvg. Unicef © Aleksey Filippov

Während viele Krisen und Katastrophen nur kurzfristig im Zentrum der Aufmerksamkeit standen, dominierte der Krieg in der Ukraine im letzten Jahr die Berichterstattung. Und Keim sagt:

«Die Situation für die Kinder in der Ukraine ist dramatisch.»

Viele Kinder aus der Ukraine wurden im vergangenen Jahr verletzt und getötet. Doch die Mehrheit der Kinder in den Kriegsgebieten sind mittlerweile geflüchtet – entweder innerhalb der Ukraine oder ins europäische Ausland. Im November 2022 wurden in ganz Europa 7,7 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine registriert, 90 Prozent von ihnen sind Frauen und Kinder.

Seit Kurzem ist humanitäre Hilfe in den besonders akut betroffenen Gebieten möglich: Geschätzte 9,3 Millionen Menschen werden in nächster Zukunft Nahrungsmittelhilfe und Hilfe zur Sicherung des Lebensunterhalts benötigen, schätzt Keim. Und die Menschen bräuchten besonders dringend Schutz – einschliesslich psychologischer Hilfe für unbegleitete und getrennte Kinder und Jugendliche.

Diese Bilder zeigen: Der Krieg verschont die Kinder nicht

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quelle: keystone / emilio morenatti
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54 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
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Kommissar Rizzo
08.01.2023 08:04registriert Mai 2021
Und gleichzeitig lesen wir von immer mehr Waffen und von noch mehr $$$ auf den Kontos von einigen wenigen. Weit haben wir es nur auf materieller Seite gebracht...
4611
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winglet55
08.01.2023 11:06registriert März 2016
Als Fortsetzung zu diesem erschütternden Artikels, würde ich einen Artikel über die Machthaber die dieses Desaster entweder angezettelt, sich selber bereichert , oder die Hilfeleistung im eigenen Land verweigert haben, vorschlagen.
222
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WindJoe
08.01.2023 07:49registriert Juli 2020
Wenn man bedenkt dass die Reichsten 3% der Welt dieses Leid von Kindern beenden könnten, wird einem schlecht. Und wir reden nicht davon dass deswegen die Reichsten und ihre Kinder arm werden würden.
Früher hieß es Besitz verpflichtet, heute heißt es Besitz muss immer mehr werden. Genug gibt es nicht, nie und niemals!
Und auch wir Normalos leben weit über dem was es wirklich braucht. Wir sind im Vergleich mit den Kindern derart verwöhnt.

Ja an unser aller Hände kleben tote Kinder. Bei den Reichsten reichen die Hände schon gar nicht mehr...
Wir leben aber gut damit, ist ja weit weg!
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