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«Das ist ein katastrophaler Tag für Grossbritannien»

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«Das ist ein katastrophaler Tag für Grossbritannien»

Der Vorsitzende des Home Affairs Select Committee im englischen Parlament, Keith Vaz, malt in einer Live-Schaltung auf BBC ein Katastrophen-Szenario für Grossbritannien. 
24.06.2016, 06:1624.06.2016, 08:29
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Keith Vaz, Mitglied der Labour-Partei, Parlamentsmitglied des Vereinigten Königreiches und Vorsitzender der Innenpolitischen Kommission zeigt sich gegenüber BBC schockiert vom absehbaren Brexit-Entscheid seiner Landsleute. «Das ist eine Katastrophe und ein Weckruf für alle Länder Europas, in 1000 Jahren hätte ich nicht gedacht, dass die Briten so stimmen, jetzt braucht es einen Notfall-Gipfel der EU», sagt Vaz.

«Die ganze Zusammenarbeit auf allen Ebenen ist jetzt in Frage gestellt und diese Fragen müssen gelöst werden.»
Keith Vaz, MP

Es sei zwar die falsche Entscheidung des Stimmvolkes, aber die Entscheidung sei zu respektieren. «Nun gilt es, sicherzustellen, dass wir weiterhin mit der EU zusammenarbeiten können, denn England ist wichtig für Europa und dieser Entscheid wird verheerende Auswirkungen haben auf unsere Sicherheit und unseren Wohlstand», sagt Vaz.

Man brauche auch nach einem Austritt eine gute Beziehung zur EU. «Wir sind auf Hilfe angewiesen, in Sachen Terrorbekämpfung, aber auch mit der Flüchtlingssituation in Calais, die ganze Zusammenarbeit auf allen Ebenen ist jetzt in Frage gestellt und diese Fragen müssen gelöst werden», sagt Vaz, der will, dass David Cameron nächste Woche als Premier an einem allfälligen EU-Gipfel teilnimmt.

«Lasst uns den 23. Juni für immer in die Geschichte eingehen und diesen Tag zu unserem Unabhängigkeitstag machen»
Nigel Farage

Andere Kommentatoren führen den Entscheid auf die schwache Remain-Kampagne zurück, deren Macher die Migrationsproblematik massiv unterschätzt hätten. Die Brexit-Entscheidung sei nicht nur wegweisend für England sondern auch für den Rest der EU-Länder, deren Bevölkerungen gegenüber der Einwanderung skeptisch eingestellt sind.

Nigel Farage hat sein Twitter-Titelbild geändert und fordert einen Independence Day für Grossbritannien. 
Nigel Farage hat sein Twitter-Titelbild geändert und fordert einen Independence Day für Grossbritannien. 

Derweil triumphiert UKIP-Leader Nigel Farage. «Lasst uns den 23. Juni für immer in die Geschichte eingehen und diesen Tag zu unserem Unabhängigkeitstag machen», sagte Farage in Birmingham vor Anhängern. Dieser Abstimmungssieg sei einer für «real people, ordinary people and decent people», für echte, normale und anständige Leute also. 

Auch die Frühausgaben der grossen Zeitungen widmen sich ganz dem Brexit und reagieren mehr und weniger erfreut über den Austritt Grossbritanniens aus der EU:

«The Sun»:

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«Daily Mirror»:

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«Daily Record»:

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«Daily Mail»:

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Hier geht's zum Brexit-Liveticker.

(thi)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Scaros_2
24.06.2016 06:39registriert Juni 2015
Ich bin immer wieder darüber schockiert wie sicher sich Politiker fühlen was Resultate angehen. Und am Schluss kommen sätze wie "In 1000 Jahren hätte ich nie gedacht". Sorry das ist doch BS. Wenn Umfragen ein +/- Beo 50% vorsehen stimmt die hälfte dafür oder dagegen und dann zu sagen man hätte nie damit gerechnet. Das doch die totale Verblendung.
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DerHans
24.06.2016 07:50registriert Februar 2016
Tja in Europa sollte man nicht mit 1000 Jahren rechnen, da sind schon andere daran gescheitert.
Ich habe Mühe mit solchen Politikern, die sofort nach einer demokratischen Abstimmung die ihnen nicht in den Kram passt, das Volk als ''dumm'' hinstellen. Im Sinne von '' denn sie wissen nicht was sie tun''. Das Stimmvolk hat es so gewollt und falls es dann wirklich in der Katastrophe endet werden es auch sie ausbaden. Im Gegensatz zu denPolitikern, die als erste von den sinkenden Schiffen fliehen, wenn sie diese gegen einen Eisberg gerammt haben.
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amore
24.06.2016 07:02registriert Februar 2014
Und ein Glückstag für die EU. Jetzt ist der Weg frei, um sich zu reformieren, damit man sie wieder schätzen kann. So wie sie heute funktioniert (die Starken regieren über die Kleinen) hat sie keine Zukunft.
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