International

Mann rast bei Pinkpop-Festival in Konzertbesucher

Mann rast in den Niederlanden in Konzertbesucher – ein Toter, Täter verhaftet

18.06.2018, 12:1618.06.2018, 14:15
Mehr «International»

Nach dem tödlichen Unglück beim Musikfestival «Pinkpop» in den Niederlanden ist der mutmassliche Verursacher festgenommen worden. Der 34 Jahre alte Niederländer habe sich selbst der Polizei gestellt, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag in Landgraaf mit. Unklar war, ob es ein Unfall oder Absicht war.

Der weisse Kleinbus war am frühen Montagmorgen gegen 4 Uhr in Landgraaf an der deutschen Grenze bei Aachen in eine Besuchergruppe gefahren, die das Festivalgelände verlassen hatte. Ein 35 Jahre alter Mann wurde getötet und zwei Männer sowie eine Frau schwer verletzt. Sie schwebten in Lebensgefahr, teilte die Polizei mit. Alle Opfer sind Niederländer und stammen wie auch der mutmassliche Fahrer aus der Nähe von Landgraaf.

Der Fahrer des Kleintransporters war vom Unglücksort geflohen. Auch in Belgien und Nordrhein-Westfalen hatte die Polizei nach ihm gefahndet. Stunden später hatte er sich dann selbst bei der Polizei gemeldet - und zwar in Amsterdam. Was er dort, rund 200 Kilometer von der Unglücksstelle entfernt tat, war zunächst unklar. Das Unfallfahrzeug war in Heerlen, dem Wohnort des Verdächtigen, sicher gestellt worden.

Die Staatsanwaltschaft äusserte sich noch nicht zur Frage, ob es sich um einen Unfall handelte oder um Absicht. Auch ein Anschlag wurde nicht ausgeschlossen. «Das ist ein Szenario, das wir untersuchen», sagte Staatsanwältin Daniele Weymar. Unklar war bislang auch, ob der Fahrer getrunken hatte oder unter Einfluss von Drogen stand.

Mit einem Auftritt des US-amerikanischen Sängers Bruno Mars war das dreitägige «Pinkpop» in der Nacht zum Montag zu Ende gegangen. Zehntausende Besucher machten sich auf den Heimweg oder liefen zu den nahe gelegenen Zeltplätzen.

Die Opfer liefen nach Angaben der Polizei auf der Strasse, als der Kleinbus in die Gruppe fuhr. Rettungskräfte waren schnell zur Stelle. Auch zwei Rettungshubschrauber wurden eingesetzt.

Der Bürgermeister von Landgraaf, Raymond Vlecken, äusserte sich schockiert. Er hatte die Unglücksstelle noch am Morgen besucht. «Es begann als ein schönes Fest und endete in einem schrecklichen Drama», sagte er. (sda/reu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
«Unser Europa könnte sterben»: Macron fordert mehr Verteidigung
Seine letzte Grundsatzrede an der Sorbonne hatte viel Aufmerksamkeit in Europa erregt: Jetzt hat Macron daran angeknüpft und den Aufbau einer europäischen Verteidigungsindustrie gefordert.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Europa mit drastischen Worten zu einer verstärkten Verteidigung aufgerufen. «Es besteht die Gefahr, dass unser Europa sterben könnte», warnte der Staatschef am Donnerstag in einer Grundsatzrede an der Pariser Sorbonne-Universität. Europa stehe an einem Wendepunkt und müsse mehr tun, um mit rasch wieder aufrüstenden globalen Rivalen konkurrieren zu können.

Zur Story