Sechs Tage nach dem Einsturz einer illegalen Goldmine in Indonesien sind immer noch bis zu hundert Bergleute unter Tage eingeschlossen. Die Retter suchen auf der Insel Sulawesi weiter fieberhaft nach den Vermissten, wie die Behörden am Montag mitteilten.
19 Bergleute konnten bisher gerettet werden, ausserdem wurden neun Tote geborgen. Völlig unklar ist bislang, wie viele Arbeiter genau verschüttet wurden.
Überlebende hätten ganz unterschiedliche Angaben gemacht, erklärte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde, Sutopo Purwo Nugroho. Sie hätten von 30, 50, 60 oder sogar hundert Verschütteten gesprochen. Zum Zeitpunkt des Unglücks hätten sich «viele» Arbeiter in der Hauptgrube und eine «unbekannte Anzahl» von Arbeitern in kleineren Schächten aufgehalten.
Ausgelöst wurde der Einsturz der Goldmine in der Region Bolaang Mongondow am Dienstag vergangener Woche durch einen Erdrutsch. Die Retter kommen wegen des abschüssigen Geländes, des instabilen Untergrunds und der engen Grubenschächte nur langsam voran.
Die Rettungsarbeiten sollen zwar noch eine Woche fortgesetzt werden. Hoffnung auf weitere Überlebende haben die Rettungskräfte offenbar aber nicht mehr. Die Behörden äusserten sich am Montag nicht dazu, ob weiter Lebensmittel und Trinkwasser in die Mine geschafft werden.
In Indonesien werden zahlreiche nicht zugelassene Goldminen betrieben. Sicherheitsstandards gibt es dort kaum. Im Dezember waren bei einem ähnlichen Unglück auf Sulawesi fünf Menschen ums Leben gekommen. (aeg/sda/afp)