Es ist ein Klassiker der TV-Geschichte, einer der allerbesten Auto-Berichte ever: Die Rede ist von «The Toughest Car In the World» der dritten Staffel von «Top Gear». Darin sinnierten die Moderatoren Jeremy Clarkson, Richard Hammond und James May darüber, welches das robusteste, strapazierfähigste, kurzum das härteste Auto der Welt wäre. Bald einigte man sich auf den Toyota Hilux Pickup-Truck – dies damit begründet, dass, «das Einzige, was die geballte Übermacht des US-Militärs zu einem knirschenden Stillstand bringen kann, immer ein paar Kalaschnikow-bewaffneter Teenager in einem Toyota-Pickup-Truck» sind.
Und so machte «Top Gear» sich daran zu demonstrieren, wie widerstandsfähig so ein Gefährt ist, indem man einen 1988er Hilux mit 200'000 Meilen auf dem Tacho erwarb und diesen in der Folge gegen einen Baum fuhr, mit einer Abrissbirne zertrümmerte, über Nacht im Meer parkierte, von einem Kran fallen liess, in Brand setzte und schliesslich auf dem Dach eines 23-stöckigen Wolkenkratzers platzierte, der dann gesprengt wurde.
(Hier kannst du gucken.)
Der Toyota wurde bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Aber nach jeder Tortur sprang er wieder an. Selbst nachdem er aus den Trümmern des gesprengten Gebäudes ausgegraben wurde, konnte er noch gefahren werden.
Und nun, mehr als 20 Jahre später, werden weiterhin Beweise erbracht, welche die Aussage erhärten, dass Toyota-Trucks schlicht die krassesten Autos der Welt sind:
Die verheerenden Waldbrände, die weite Teile von Los Angeles County verwüstet haben, machten auch nicht vor dem Haus von Brandon Sanders halt. Bis auf die Grundmauern niedergebrannt ist das Haus, das er mit seiner Frau und ihrem Hund Coco teilt. Auch sein Auto, ein 2013er Toyota Tacoma, erlitt Schaden. So ziemlich jedes Gummi- oder Kunststoffteil – von den Scheinwerfern und Stossstangen bis hin zu den Spiegelkappen und Kotflügeln – ist ganz oder teilweise geschmolzen. Und weil er längere Zeit komplett mit Asche bedeckt war, weist der zuvor weisse Truck nun einen neuen, gelblichen Farbton auf.
Doch der Wagen sprang sofort an, als wäre nichts passiert.
«Als ich das Auto fand, öffnete ich die Motorhaube, um nach mechanischen und elektrischen Schäden zu suchen, aber der Kühler und alles dahinter schien intakt zu sein», so Sanders gegenüber dem Online-Automagazin Jalopnik. «Die Fenster waren pechschwarz, mit Russ bedeckt – aber nichts, was eine halbe Flasche Fensterreiniger und eine Rolle Küchenhandtücher nicht beheben könnten. Also stieg ich in den Truck und dachte, ich versuche mal auf gut Glück ... und er sprang an wie an jedem anderen Tag auch. Ich konnte ihn problemlos aus dem betroffenen Gebiet herausfahren.»
Auch die Scheinwerfer würden tadellos funktionieren – auch wenn diese aktuell etwas abenteuerlich aussähen.
Sanders fährt offenbar seit über 20 Jahren Tacoma. Dieses 2013er-Modell, mit aktuell 79'000 Meilen (127'000 Kilometern) auf dem Tacho erstand er 2019 – nachdem er seinen Vorgänger aus dem Jahr 1998 über 315'000 Meilen (507'000 Kilometer) gefahren war. Wohl wird er weiterhin der Marke treu bleiben.
Noch ist es zu früh, das gesamte Ausmass der katastrophalen Waldbrände von Los Angeles County zu eruieren. Doch da und dort ist unter den Opfern Hoffnung und Resilienz zu finden. Diese auf einen etwas geschmolzenen Toyota Tacoma zu übertragen, ist vielleicht etwas weit hergeholt. Doch ein klein wenig Good News können wir zwischendurch alle mal gebrauchen.