Lukaschenko: Belarus will Migranten in Heimatländer fliegen
Was gerade an der belarussisch-polnischen Grenze passiert
Belarus will nach Angaben von Machthaber Alexander Lukaschenko die an der Grenze zu Polen festsitzenden Migranten in ihre Heimatländer zurückfliegen.
«Es wird aktiv daran gearbeitet, die Menschen davon zu überzeugen: Bitte kehrt wieder nach Hause zurück», sagte er nach Angaben der Staatsagentur Belta am Montag in der Hauptstadt Minsk. «Niemand will zurückkehren. Die Leute sind sehr stur.» Belarus sei bereit, die Menschen auch mit der eigenen Fluggesellschaft Belavia nach Hause zu fliegen.
Seit einer Woche warten Tausende Migranten im Grenzgebiet zwischen Polen und Belarus in der Kälte auf Hilfe. Lukaschenko wird beschuldigt, in organisierter Form Flüchtlinge aus Krisenregionen an die EU-Aussengrenze zu bringen. Vermutet wird, dass er sich damit für Sanktionen rächen will, die die EU wegen der Unterdrückung der Zivilgesellschaft und der demokratischen Opposition in Belarus erlassen hat.
Migrants have left the border camp and are now heading towards the Polish crossing in Kuznica. They are accompanied by Belarusian security forces. pic.twitter.com/TaAgpz54be
— Tadeusz Giczan (@TadeuszGiczan) November 15, 2021
Die Aussenminister der EU-Staaten wollten wegen der Migrationskrise am Montag über neue Sanktionen beraten. Das Aussenministerium in Minsk wies einmal mehr zurück, dass Belavia in den Transport von Migranten verwickelt sei.
Lukaschenko drohte im Falle einer Verabschiedung neuer Sanktionen mit Gegenmassnahmen. «Wir werden uns wehren», sagte der Machthaber, ohne Details zu nennen. Wegen der vielen Migranten drohten auch in seinem Land Spannungen. Das müsse verhindert werden. (aeg/sda/dpa)