«Hybrider Angriff» – Litauen ruft wegen Ballons aus Belarus den Notstand aus
Die litauische Regierung hat wegen des anhaltenden Eindringens von aus Belarus kommenden Schmuggelballons den nationalen «Notfall» erklärt. Innenminister Wladislaw Kondratowitsch begründet den Schritt nicht nur mit Störungen des Flugverkehrs, sondern auch mit Interessen der nationalen Sicherheit.
Die litauische Regierung hat wegen des anhaltenden Eindringens von aus Belarus kommenden Schmuggelballons den nationalen «Notfall» erklärt. Innenminister Wladislaw Kondratowitsch begründet den Schritt nicht nur mit Störungen des Flugverkehrs, sondern auch mit Interessen der nationalen Sicherheit.
Der «Notfall» ermächtigt Regierung und örtliche Behörden, zusätzliche Mittel für den Kampf gegen die Ballons bereitzustellen. «Wir schliessen nicht aus, noch weiter zu gehen», fügte die Regierungschefin hinzu. Ein möglicher stärkerer Schritt wäre die Erklärung des Ausnahmezustands.
Wegen des Eindringens von Schmuggelballons mussten die beiden grössten Flughäfen des Landes in Vilnius und Kaunas wiederholt den Betrieb unterbrechen. Behördenvertretern zufolge werden die bis zu zehn Kilometer hoch fliegenden Ballons gezielt in die Flugbahnen der Flughäfen geschickt und stellen einen Angriff auf die zivile Luftfahrt dar.
After yet another closure caused by balloons drifting in from nearby Belarus, Vilnius Airport (VNO) has reopened and is now welcoming flight BT960 inbound from Amsterdam.
— Flightradar24 (@flightradar24) December 6, 2025
More about Vilnius closures: https://t.co/jdsAcx6seK pic.twitter.com/qGTwzhYmZM
Tausende Lastwagen stecken in Belarus fest
Schmuggler nutzen die Ballons schon seit Langem für den Transport von Zigaretten, Flughäfen mussten deshalb jedoch erst in den vergangenen Monaten geschlossen werden.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen spricht von einem «inakzeptablen hybriden Angriff». Schon Ende Oktober schloss Litauen die beiden Grenzübergänge nach Belarus.
Belarus hinderte daraufhin litauische Lkw an der Nutzung seiner Strassen und liess sie nur gegen Zahlung einer Gebühr wieder aus dem Land. Tausende litauische Lastwagen stecken weiter in Belarus fest. Minsk fordert Konsultationen mit dem Aussenministerium in Vilnius, Litauen hingegen härtere Sanktionen gegen Belarus.

