Zwei Wochen nach dem Verschwinden des 28-jährigen Fussballers und seines Piloten gibt es traurige Gewissheit: Das Flugzeug der beiden liegt am Meeresgrund. Mindestens ein Toter ist darin.
Das Wrack von Salas Maschine wurde am Grund des Ärmelkanals gefunden, wie die britischen Ermittler am Montag bestätigten. Auf Unterwasserbildern von dem Wrack war die Leiche von einem der insgesamt nur zwei Insassen zu sehen.
«Tragischerweise» sei auf Videoaufnahmen, die ein Tauchroboter machte, «ein Insasse mitten in dem Wrack sichtbar», teilte die britische Behörde für die Untersuchung von Luftfahrtunglücken (AAIB) mit. Um wen es sich handelte, war noch unklar.
Zuvor hatte der private Wracksucher David Mearns die vermisste Propellermaschine per Echolot am Meeresboden des Ärmelkanals ausfindig gemacht. Der Fund des Flugzeugwracks war später mit Kameraaufnahmen eines Tauchroboters bestätigt worden.
Die AAIB veröffentlichte Fotos von dem Wrack, auf denen die Registrierungsnummer des Flugzeugs zu sehen war. Die Wassertiefe wurde auf den Bildern mit 67,7 Metern angegeben. In Absprache mit den Angehörigen Salas und des Piloten würden die nächsten Schritte geprüft. Ob die verunglückte Maschine gehoben werden soll, war zunächst unklar.
Sala wollte am 21. Januar nach einem Millionentransfer aus dem französischen Nantes zu seinem neuen Verein Cardiff City in Wales fliegen. Beim Flug über den Ärmelkanal verschwand die einmotorige Propellermaschine von den Radarschirmen.
Die offizielle Rettungsaktion war drei Tage nach dem Verschwinden des Flugzeugs abgebrochen worden, weil es keine Hoffnung mehr gab, die Insassen lebend zu finden. Vergangene Woche wurden Sitzpolster an der französischen Küste angeschwemmt, die der Maschine Salas zugeordnet wurden.
Am Sonntag begannen zwei Schiffe damit, den Meeresboden systematisch abzusuchen. Finanziert wurde die Suche durch Spenden. Mehr als 370'000 Euro waren dafür bis Montag auf einer Online-Plattform zusammengekommen.
Auf einem Foto, das die AAIB veröffentlichte, war das beschädigte Heck des Flugzeugs zu sehen. Zur Überraschung der Bergungskräfte war die Maschine noch weitgehend intakt. «Wir hatten erwartet, ein Trümmerfeld zu finden», sagte Mearns in einem BBC-Interview am Montag.
Die Familie Salas wolle verzweifelt, dass das Flugzeug geborgen wird, sagte der US-Amerikaner. Mearns hatte sich mit dem Auffinden historischer Schiffswracks einen Namen gemacht.
Sala hatte noch kurz vor dem Unfall eine Sprachnachricht aus dem Flugzeug an seine Freunde geschickt. «Ich bin hier oben im Flugzeug, das anscheinend gleich in seine Einzelteile zerfällt, und bin auf dem Weg nach Cardiff», hiess es in einer am Abend nach dem Unglück veröffentlichten Audiodatei.
«Wenn ihr in eineinhalb Stunden keine Neuigkeiten von mir hört: Ich weiss gar nicht, ob die überhaupt jemanden schicken, um nach mir zu suchen, weil sie mich sowieso nicht finden werden. Dann wisst ihr schon Bescheid. Papa, ich habe solche Angst», sagte Sala, wobei «Papa» im argentinischen Spanisch auch «Oh, Mann» heissen kann.
Der 59-jährige Pilot durfte Medienberichten zufolge keine Passagiere gegen Bezahlung mitnehmen. (jaw/sda/afp/dpa)