International
Blaulicht

Geiselnahme in US-Veteranenheim: Schütze und drei Geiseln tot

Media trucks stage at the entrance to the Veterans Home of California in Yountville, Calif., on Friday, March 9, 2018. A gunman took at least three people hostage at the largest veterans home in the U ...
Bei der Einrichtung handelt es sich um das grösste Veteranenheim in den USA.Bild: AP/AP

Vier Tote bei Geiselnahme in US-Pflegeheim für Veteranen

Bei einer stundenlangen Geiselnahme in einem Pflegeheim für US-Veteranen in Kalifornien sind der Täter und drei Helferinnen getötet worden. Die Bluttat ereignete sich während einer Feier eines Hilfsprogramms für traumatisierte US-Veteranen.
10.03.2018, 05:4010.03.2018, 08:16
Mehr «International»

Die rund siebenstündige Geiselnahme in Yountville begann der Zeitung «Napa Valley Register» zufolge, als der bewaffnete Täter eine Abschiedsparty des «Pathway Home» betrat. Diese Nonprofit-Organisation hilft Veteranen aus dem Irak und Afghanistan beim Umgang mit Traumata.

Der 36-Jährige hatte Berichten zufolge an deren Programm teilgenommen, war vor einigen Tagen aber aus unbekannten Gründen gebeten worden, auszuscheiden. Der Zeitung zufolge war der Mann in Schwarz gekleidet und trug Schutzkleidung, als er das Heim überfiel.

Er und die Polizei hätten «viele» Schüsse gewechselt, sagte Polizeisprecher Chris Childs am Freitagabend Ortszeit. Dabei sei aber niemand verletzt worden. Dann verschanzte sich der Täter mit Geiseln.

Verhandlungsführer kontaktierten den Mann zunächst vergeblich, um mit ihm über die Freilassung der drei in einem Raum festgehaltenen Geiseln zu sprechen. Sowohl auf dem Handy des Mannes als auch auf Telefonen in seiner Nähe hätten die Verhandler angerufen, hiess es.

Drei Helferinnen tot

Zunächst hatte er weitere Geiseln genommen, die er dann aber freiliess. Rund 80 Kinder, die sich in derselben Umgebung in einem Theater aufhielten, wurden mit Schulbussen in Sicherheit gebracht. Bei der Erstürmung eines Raums entdeckten Polizisten dann die Leichen von drei Frauen und des verdächtigen Mannes, wie die Polizei mitteilte.

Unter den getöteten Geiseln sei auch die Direktorin des «Pathway»-Programms gewesen, sagte der kalifornische Senator Bill Dodd. Die Zeitung «San Francisco Chronicle» berichtete, der Angreifer sei mit einem Gewehr bewaffnet gewesen und habe grosse Mengen Munition bei sich gehabt.

Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown sprach von «schrecklicher Gewalt». Der Täter habe das Leben dreier Menschen genommen, die sich dem Dienst der Veteranen gewidmet hätten.

Bei der Einrichtung nördlich von San Francisco handelt es sich um das grösste Veteranenheim in den USA. Dort leben eigenen Angaben zufolge rund 1100 ältere oder behinderte Frauen und Männer, die unter anderem im Zweiten Weltkrieg, im Vietnamkrieg und im Irak im Einsatz waren. Die weiträumige Anlage ist mehr als 130 Jahre alt. (sda/dpa/afp)

Video: watson/Renato Kaiser
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Pokefan
10.03.2018 09:10registriert Juli 2016
Da gibts nur eini Lösung. Landesweit das Pflegepersonal mit Schusswaffen ausrüsten.
293
Melden
Zum Kommentar
3
Eingefrorene russische Vermögen könnten schon bald die Ukraine finanzieren
Die Regierungen der USA und Grossbritanniens drängen darauf, die Zinserträge eingefrorener russischer Gelder an die Ukraine zu überweisen. Die Gelder würden für Munitionskauf und den Wiederaufbau der Ukraine verwendet.

Die Ukraine braucht dringend Munition und Geld. Der Munitionsmangel ist zu einem Grossteil auf beschränkte Produktionsmöglichkeiten zurückzuführen. Dass Geld fehlt, ist jedoch auf fehlenden politischen Willen zurückzuführen, wie der Economist schreibt.

Zur Story