Das deutsche Robert-Koch-Institut betonte in den vergangenen Wochen immer wieder: Um die Corona-Epidemie abflachen zu lassen, muss die Reproduktionszahl unter 1 gedrückt werden. Diese Zahl R zeigt, wie viele Menschen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt. Steht sie bei unter 1, wird weniger als eine Person angesteckt – die Fallzahlen sinken. Steht sie drüber, nehmen die Fälle zu.
Schauen wir auf die R-Zahl in Deutschland seit dem 6. März:
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Die Entwicklung zeigt: Seit dem 22. März lag R praktisch immer unter der magischen Grenze von 1. Aber: In den letzten beiden Tagen stieg sie erst auf 1,10, dann am Sonntag auf 1,13 an.
Jetzt in Panik zu verfallen, wäre falsch. Es gibt einige wichtige Punkte zu beachten, wie das RKI schreibt:
Was der Anstieg aber gemäss dem RKI auf jeden Fall bedeutet, ist: «Der Anstieg des geschätzten R-Wertes macht es erforderlich, die Entwicklung in den nächsten Tagen sehr aufmerksam zu beobachten.»
Vom 6. bis 8. Mai wurden an drei Tagen in Folge wieder mehr als 1000 Neuinfektionen gemeldet, was die Unsicherheit zusätzlich schürte. Zuletzt sank allerdings auch dieser Wert wieder unter 1000. Auch hier zeigt sich: Schwankungen kann es geben, vor allem am Wochenende, da dann grundsätzlich weniger gemeldet wird.
Am Mittwoch informierte Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass ab dem 11. Mai weitere Lockerungen in Kraft treten. So können unter anderem Läden und Gastrobetriebe mit Schutzkonzepten öffnen. Wie sich diese Lockerungen auf die Entwicklung der Fallzahlen auswirken, werden wir frühestens wieder in 10 bis 14 Tagen wissen.
Den ersten Lockerungsschritt machte Deutschland am 20. April. Damals durften kleine und mittlere Läden wieder öffnen.
Deshalb verfällt in Deutschland auch niemand in Panik, weil das sehr lokal und eingrenzbar ist.
Ganz im Gegenteil läßt das sogar hoffen, daß sich dadurch mal die Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen (mit meist osteuropäischen Subunternehmen) dauerhaft ändern lassen. Denn die sind unter aller Sau....
Ich habe mal gelesen, dass das RKI den grossen Teil der Zahlen nicht von den Spitälern etc. direkt erhält, sondern dies grösstenteils auf Hochrechnungen basieren.
Könnte es nicht sein, dass es dort zu Fehlern gekommen ist. Das RKI war in letzter Zeit oft in den Schlagzeilen, wegen falschen Zahlen.
Weiss jemand mehr darüber?