Die Geburtenzahlen in Japan sind auf einem Rekordtiefstand. Immer weniger Babys kommen zur Welt. Im Jahr 2023 fiel die Zahl der Geburten erstmals unter die Marke von 800'000 Babys.
Im Kampf gegen den Geburtenrückgang lässt Ministerpräsident Fumio Kishida nichts unversucht. Mithilfe einer neuen Dating-App will die japanische Regierung dem alarmierenden Trend ab sofort entgegenwirken.
Noch in diesem Sommer will die Stadtverwaltung von Tokio die eigene Dating-App auf den Markt bringen. Wie ein Beamter der staatlich-initiierten Dating-App dem Online-Portal «the japan times» mitteilte:
Weiter heisst es: «Wir wollen ihnen einen sanften Anstoss geben, einen Partner zu finden.»
Doch was läuft bei einer staatlichen Dating-App anders als bei Tinder und Co.?
Für die japanische Dating-App, die seit Ende vergangenen Jahres kostenlos getestet werden kann, sind zahlreiche Dokumente erforderlich, unter anderem eine Steuerbescheinigung und ein Nachweis über das jährliche Einkommen.
Wer die Registrierung abschliessen möchte, muss zudem seine Identität in einem persönlichen Interview bestätigen.
Hinzu kommt, dass die User:innen ihren Beziehungsstatus verifizieren müssen. Nur, wer nachweisen kann, dass er oder sie single ist, darf die App benutzen. Auch ein Dokument, in dem sie ihre Bereitschaft zur Heirat erklären, muss unterschrieben werden. Ein Novum in der oft verzwickten Dating-Welt.
Doch die staatliche Dating-App ist nicht die einzige Massnahme, die Japan gegen die sinkende Geburtenrate eingeleitet hat. Die 300'000-Einwohnerstadt Akashi hat sich etwas besonders Praktisches ausgedacht.
Wenn in der Stadt an der Südküste ein Baby zur Welt kommt, müssen sich werdende Eltern keine Sorgen über die medizinische Versorgung oder die Kinderbetreuung machen. Windeln gibt es gratis, der Kita-Platz ist ab dem zweiten Kind frei.
Die kinderfreundlichste Stadt Japans schafft Anreize für junge Paare. Und siehe da: Seit einigen Jahren geht es mit der Geburtenrate in Akashi wieder aufwärts.
Ich wünsche dem Projekt viel Erfolg.