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Geburtenrückgang: Schweizerinnen bekommen so wenige Kinder wie noch nie

Ab dem kommenden Jahr k
Knapp 80'000 Babys sind im vergangenen Jahr in der Schweiz auf die Welt gekommen.Bild: keystone

Markanter Geburtenrückgang: Schweizerinnen bekommen so wenige Kinder wie noch nie

Es werden immer weniger Kinder geboren. Die durchschnittliche Anzahl Kinder pro Frau ist so tief «wie noch nie zuvor». Das zeigen neue Zahlen des Bundes.
04.04.2024, 10:03
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Der Trend setzt sich fort: Die Geburtenrate in der Schweiz ist erneut gesunken. Neu liegt der Wert bei 1,33 Kindern pro Frau. Das geht aus den neusten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) vom Donnerstag hervor. 2022 lag der Wert bei 1,39. Nach dem erneuten «markanten Rückgang» liegt der Wert nun so tief «wie noch nie zuvor», so das BFS.

Gesamthaft gab es im vergangenen Jahr in der Schweiz laut den provisorischen Zahlen 79'823 Lebendgeburten verzeichnet. Das sind 2500 Geburten, beziehungsweise 3,1 Prozent weniger als 2022. Der Geburtenrückgang betrifft laut BFS nahezu alle Kantone. «Einzig Basel-Stadt, Uri, Jura, Obwalden, Luzern und Appenzell Innerrhoden bilden eine Ausnahme», heisst es in der Mitteilung.

Vom Tiefstwert 1978 mit 71’375 Geburten ist der jetzige Wert – genereller Bevölkerungswachstum sei dank – aber immer noch deutlich weg. Das war aber mitten im sogenannten Pillenknick. Noch Ende der Sechzigerjahre war die Anzahl Geburten in der Schweiz sechsstellig. Unter anderem mit dem Aufkommen von neuen Verhütungsmitteln gab es aber dann in vielen Ländern einen deutlichen Geburtenrückgang.

Nach einem weiteren Knick nach dem Jahr 2000 hat sich die Anzahl der Lebendgeburten in den letzten zehn Jahren jenseits der 80’000 eingependelt.

Bevölkerung trotzdem stark gewachsen

Trotz des starken Geburtenrückgangs ist die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz 2023 gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent gewachsen. Zum Ende des vergangenen Jahres umfasste sie etwas mehr als 8,96 Millionen Menschen.

Die ständige Wohnbevölkerung wuchs damit fast doppelt so stark wie 2022, als laut BFS ein Plus von 0,9 Prozent verzeichnet wurde. Seit dem Beginn der 1960er-Jahre fiel das Wachstum demnach nicht mehr so markant aus wie 2023.

Alle Kantone verzeichneten eine Zunahme. Das grösste Plus registrierten die Kantone Wallis (plus 2,4 Prozent) sowie Schaffhausen und Aargau (je plus 2,2 Prozent). Am geringsten war der Anstieg im Kanton Jura mit plus 0,9 Prozent.

Bei der Einwanderung wurde gegenüber 2022 derweil ebenfalls ein deutliches Plus von 38,2 Prozent verzeichnet, was hauptsächlich mit den Personen aus der Ukraine zusammenhängt, wie das BFS weiter mitteilte. Diese zählen seit 2023 zur ständigen Wohnbevölkerung. Ohne die Personen aus der Ukraine hätte sich die Bevölkerungszahl nur um ein Prozent erhöht.

2023 wanderten insgesamt 263'800 Personen ein (+38,2 Prozent gegenüber 2022), davon waren 22'100 Schweizer Staatsangehörige und 241'700 Ausländerinnen und Ausländer. Bei 53'100 Eingewanderten handelte es sich um Personen mit Schutzstatus S aus der Ukraine. (pre/mg/sda)

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327 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Der Buchstabe I (Zusammenhang wie Duschvorhang)
04.04.2024 10:28registriert Januar 2020
Das ist ja komisch. Wie kann das denn sein?

Liegt es vielleicht an steigenden Preisen, sinkenden Löhnen, Pandemie, Krieg in Europa, unfairer Besteuerung, unfairer Verteilung, Korruption, Altersarmut?
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Menel
04.04.2024 09:40registriert Februar 2015
Kinder sind auch das Armutsrisiko Nr. 1 für Frauen in der Schweiz. Die Nachteile des Kinderbekommens überwiegen bei vielen die Vorteile.
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Typu
04.04.2024 10:13registriert Oktober 2015
Nachvollziehbar. Die Schweiz ist bescheiden kinderfreundlich.
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«Das Verhalten meiner Mutter ist eine Belastung für uns alle»

Hallo zusammen

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