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Deutschland: Wagenknecht greift bei Maischberger Merz wegen Russland an

epa11662473 Sahra Wagenknecht, leader of the left-wing Alliance (BSW) party, speaks during an assembly of the German parliament 'Bundestag' in Berlin, Germany, 16 October 2024. German Chance ...
Sarah Wagenknecht steht voll auf der Seite des obersten Kriegsverbrechers im Kreml und will die Ukraine zu einem Dikatfrieden zwingen.Bild: keystone

Sahra Wagenknecht verteidigt erneut Putin – und attackiert Friedrich Merz

Die deutsche Populistin wirft dem CDU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz eine «lächerliche» Russlandpolitik vor. Mit dem Ultimatum bezüglich Taurus-Lieferungen erkläre man Russland praktisch den Krieg.
20.11.2024, 04:2820.11.2024, 09:16
Nina Jerzy / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Das Ultimatum von CDU-Chef Friedrich Merz an Russland stösst bei der BSW-Chefin Sahra Wagenknecht auf Spott. «Wir haben keine Atomwaffen. Zu sagen, wir erpressen jetzt Putin mit diesem Ultimatum – das ist geradezu lächerlich», sagte sie am Dienstagabend bei «Maischberger». «Glauben Sie ernsthaft, dass die Atommacht Russland sich von uns erpressen lässt?», fragte Wagenknecht an anderer Stelle.

Merz hatte im Oktober gefordert, mit der Lieferung des Taurus-Marschflugkörpers an die Ukraine zu drohen, sollte Wladimir Putin nicht binnen einer bestimmten Frist mit den Bombardements der Zivilbevölkerung aufhören. «Das ist praktisch eine Kriegserklärung an Russland», wandte sich Wagenknecht bei «Maischberger» erneut gegen Taurus-Lieferungen.

Wagenknecht bei «Maischberger»

In dem Zusammenhang liess Sandra Maischberger einen Tweet eines Parteifreundes von Wagenknecht einblenden. David Schwarzendahl, BSW-Abgeordneter im Bezirkstag Pfalz, hatte Merz und den Grünen-Spitzenkandidaten Robert Habeck bezichtigt, sie wollten «unsere Kinder an die Front schicken».

Der offizielle BSW-Kanal hatte den Post geteilt. «Ist das Ihr Ernst? Wollen Sie den Menschen sagen, dass Habeck und Merz unsere Kinder an die Front schicken wollen?», fragte Maischberger. «Es ist die Konsequenz», erwiderte Wagenknecht. Politiker, die sich für Taurus-Lieferungen aussprächen, seien «Hasardeure», die Deutschland immer mehr zur Kriegspartei machten.

Widerspruch gab es von einer grünen Politikerin in der Runde: «Das ist Bewirtschaftung von Angst», sagte Katrin Göring-Eckardt bei «Maischberger». Die Bundestagsvizepräsidentin warf Wagenknecht zum wiederholten Male vor, Putins Drohungen mit einem Atomschlag auf den Leim zu gehen:

«Was er will, ist, dass wir Angst haben. Das ist seine grösste Waffe.»

Zudem sei es der russische Machthaber, der bei seinem Angriffskrieg auf die Ukraine eine rote Linie nach der nächsten überschreite.

Telefonat mit Putin: Das sagt das BSW

Beide Politikerinnen begrüssten es bei «Maischberger», dass Scholz kürzlich wieder mit Putin telefoniert hat. «Es ist wichtig, dass man redet», sagte Wagenknecht. Göring-Eckardt mahnte: Gespräche müssten aber auf Augenhöhe ablaufen, damit es zu echten Friedensverhandlungen komme. Ein faktischer Diktatfrieden wie 2014 nach der Annexion der Krim dürfe sich nicht wiederholen.

Sarah Wagenknecht äussert immer wieder kriegskritische Positionen. Sie ist gegen militärische Unterstützung der Ukraine und jegliche Einmischung Deutschlands und begründet dies mit dem Streben nach Frieden. Kritikerinnen und Kritiker von Wagenknecht sehen in ihren Positionen hingegen eine dezidierte Russland- und Putinfreundlichkeit.

(t-online/con)

Verwendete Quellen:

  • ARD: "Maischberger" vom 19. November 2024
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126 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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manuel0263
20.11.2024 05:40registriert Februar 2017
Was für eine dumme und Putin-freundliche Argumentation von dieser immer wieder offenbar unvermeidbaren Dame. Putin hat inzwischen oft genug klargemacht, dass er den Westen hasst und daher längst im Krieg mit uns ist. Milde Worte des Appeasements helfen da gar nichts, zudem der Möchtegern-Zar ja immer weitere Grenzen übertritt (Waffen aus dem Iran, aus NK und wohl auch aus China, Soldaten aus NK etc.). Es ist überfällig, ihn klar in seine Schrsnken zu weisen. Übrigens fängt er (oder z.B. gestern wieder seine Marionette Medwedew) zu drohen an, wenn er sich in die Hosen macht. Wie durchschaubar.
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Martin Baumgartner
20.11.2024 05:49registriert Juni 2022
Doch kein Krieg Frau Wagenknecht, sondern nur eine "Spezialoperation"!
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000571.ebb3b3ce@apple
20.11.2024 06:00registriert Juli 2022
In welcher Parallelwelt muss man leben, wenn man bis jetzt nicht erkannt hat, dass Russland schon längst mit den allermeisten Ländern Europas (inkl. D) in einem hybriden Krieg ist, ganz ohne offizielle Erklärung.
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