Der Protest wurde durch Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv ausgelöst. Dieses berichtete über ein Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam am 25. November 2023, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Dabei hat der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, nach eigenen Angaben über «Remigration» gesprochen. Damit meinen Rechtsextreme in der Regel, dass eine grosse Zahl Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.
Die Enthüllung sorgte für grosse Empörung. Aus diesem Grund setzten am Wochenende Hunderttausende Menschen in Deutschland ein Zeichen für Zusammenhalt und Toleranz in der Gesellschaft.
Die Demonstration in Hamburg fand bereits am vergangenen Freitag statt. Die Veranstalter schätzten die Anzahl Teilnehmende auf 80'000, die Polizei auf 50'000. Auch diese Demonstration musste wegen des grossen Menschenandranges abgebrochen werden.
In Frankfurt, im Bundesland Hessen, hatten sich am Samstag laut Behörden rund 35'000 Menschen zur Demonstration gegen die AfD versammelt.
Ein starkes Zeichen der Zivilgesellschaft in Kassel: Bei der Demo gegen Rechts protestieren laut Veranstalterangaben 15.000 Menschen gegen die #AfD. Die Organisatoren sind überwältigt. #kasselstehtzusammen #noafd pic.twitter.com/F79VdvXcDk
— Matthias Lohr (@mattilohr) January 20, 2024
Im hessischen Kassel nahmen laut Polizei rund 15'000 Menschen an der Demonstration teil.
Freiburg stabil.
— Liane Bednarz (@L_Bednarz) January 20, 2024
Jemand neben mir sagte mir gerade, er wolle nun für „CORRECTIV“ spenden; er habe den Aufruf dazu gesehen. @correctiv_org @MarcusBensmann pic.twitter.com/D7tQVMWAmw
Im Bundesland Baden-Württemberg gingen am Wochenende über 100'000 Menschen gegen die AfD auf die Strasse. Die grösste Demonstration fand laut des Südwestrundfunks (SWR) in Freiburg statt. Dort seien laut Polizei 25'000 Menschen zusammengekommen.
Deutlich mehr Menschen zeigten sich auch im baden-württembergischen Stuttgart, wie SWR weiter schreibt. Statt den erwarteten 2000 Teilnehmenden seien gemäss Polizei zu Spitzenzeiten 20'000 Menschen auf der Strasse gewesen. Der Veranstalter sprach zuletzt von 50'000 Teilnehmenden.
Der Platz auf dem Marktplatz reicht nicht mehr aus für die vielen Menschen die heute in #Karlsruhe für Demokratie und gegen die AfD demonstrieren.#ka2001 pic.twitter.com/78PWB99pVN
— Demogezwitscher (@demogezwitscher) January 20, 2024
In Karlsruhe, auch Baden-Württemberg, waren am Samstag gemäss SWR nur 1000 Teilnehmende für die Demonstration angekündigt. Laut der Polizei tauchten aber rund 20'000 Menschen auf – gemäss Organisatoren sogar 25'000.
In Berlin haben sich am Sonntag rund 100'000 Menschen vor dem Bundestag zum Protest gegen die AfD eingefunden. Die Polizei meldete zu Beginn der Veranstaltung, um 16 Uhr, 30'000 Teilnehmende. Innerhalb einer Stunde sei diese Zahl auf bis zu 100'000 geklettert. Die Veranstalter sprachen währenddessen von 350'000 Protestierenden. Um 18 Uhr sei die Veranstaltung planmässig beendet worden, berichtete die deutsche Tagesschau.
Auch in München kamen hunderttausende Menschen zusammen, um gegen die faschistischen Pläne und den Faschismus der AFD zu demonstrieren.
— NewsFromKurdistan (@NewsKurdistan1) January 21, 2024
Hundreds of thousands of people also came together in Munich to demonstrate against the fascist plans and fascism of the AFD. pic.twitter.com/23XcElkKvA
In München versammelten sich am Sonntag so viele Menschen, dass die Demonstration abgebrochen werden musste. Während die Polizei von 100'000 Menschen sprach, schätzte der Veranstalter die Zahl der Teilnehmenden auf 250'000, so der Bayerische Rundfunk. Wegen Sicherheitsbedenken brach der Veranstalter die Demonstration nach einer Stunde wieder ab.
Es sind wohl 40.000 Menschen auf der Straße! Nach 60 Minuten laufen noch immer Leute los auf den Ring.
— Jusos Leipzig (@JusosLeipzig) January 21, 2024
GANZ LEIPZIG HASST DIE AfD! 🔥🔥🔥#le2101 pic.twitter.com/ja93wnEVzH
Im Bundesland Sachsen wurden die Erwartungen der Veranstalter deutlich übertroffen. Laut Organisatoren fanden sich in Leipzig 60'000 Menschen zusammen ...
#Dresden auf den Barrikaden mit 40.000 gegen die #FCKAFD pic.twitter.com/q5nifpwiEE
— bandacomunale (@blazmuzik) January 21, 2024
... und in Dresden 40'000. Auf Anfrage des Mitteldeutschen Rundfunks gab die Polizei Dresden eine vorsichtige Schätzung von 30'000 Teilnehmenden ab.
Es war eine der beeindruckendsten Demos, die #Dortmund seit Jahrzehnten gesehen hat: 30.000 Menschen setzen ein Zeichen gegen Vertreibungsphantasien von #Neonazis und #AfD und für #Demokratie, #Toleranz und #Vielfalt. #noafd #nonazisdo #do2001 #Antifaschismus #Rechtsextremismus pic.twitter.com/nMEwspO2zZ
— Nordstadtblogger.de (@Nordstadtblog) January 20, 2024
Im Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) gingen in Dortmund am meisten Menschen auf die Strasse. Dort zählte die Polizei 30'000 Teilnehmende.
Ganz Wuppertal hasst die AfD! pic.twitter.com/0qiSzIwwZp
— Marcello V. Orlik (ocho) 🌱🇺🇦 (@ocho88888888) January 20, 2024
Auch in anderen NRW-Städten demonstrierten die Menschen in Scharen gegen die AfD. In Wuppertal nahmen laut Polizei 10'000 Menschen teil ...
Ganz Aachen hasst die AfD ❤️
— Hummi (@Hummelfee5) January 21, 2024
Übrigens eine von der AntifaJugendAc organisierte Demo. pic.twitter.com/FovT4Iu7W2
... ebenso in Aachen.
In Bremen wurden die Erwartungen weit übertroffen. Statt der erwarteten 500 Menschen, protestierten am Sonntagnachmittag laut Polizei 45'000 Menschen, wie T-Online berichtet.
Über 15.000 Menschen demonstrierten gestern in Halle gegen die AfD & für die Demokratie.#DemoGegenRechts #wirsindmehr pic.twitter.com/GwSGsKHBCc
— Krabat Ernst (@KrabatErnst) January 21, 2024
Unter dem Motto «Dem Rechtsruck widersetzen» wurde am Sonntagnachmittag im ostdeutschen Halle protestiert. Der Polizei wurden im Vorfeld 1000 Demonstrierende gemeldet, gekommen waren 16'000. (saw mit Material der Nachrichtenagentur sda)