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Spionage für China: Ex-Mitarbeiter von AfD-Politiker verurteilt

Spionage für China: Ex-Mitarbeiter von AfD-Politiker verurteilt

Jahrelang soll Jian G. für China spioniert haben. Jetzt wurde der ehemalige Mitarbeiter des AfD-Politikers zu einer Haftstrafe verurteilt.
30.09.2025, 10:3330.09.2025, 10:33

Der ehemalige Mitarbeiter des AfD-Bundestagsabgeordneten Maximilian Krah, Jian G., ist wegen Spionage für China zu einer Haftstrafe von vier Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Das Oberlandesgericht Dresden sah die geheimdienstliche Agententätigkeit des Deutschen in besonders schwerem Fall als erwiesen an.

Als Mitarbeiter im damaligen Abgeordnetenbüro Krahs im Europäischen Parlament soll G. von 2019 bis 2024 Informationen gesammelt und teilweise vertrauliche Dokumente an chinesische Stellen weitergereicht haben. Ausserdem habe er persönliche Informationen über AfD-Führungspersonal zusammengetragen sowie chinesische Dissidenten ausgespäht.

In seinem letzten Wort vor Gericht wies G. die Vorwürfe zurück. «Ich habe nicht für einen chinesischen Geheimdienst gearbeitet und bin unschuldig», sagte er beim vorletzten Verhandlungstermin in der vergangenen Woche. Sein Anwalt forderte einen Freispruch mangels hinreichender Beweise. Der Generalbundesanwalt hatte eine Haftstrafe von siebeneinhalb Jahren gefordert.

epa12283821 Defendant Jian G arrives for the start of the high-profile espionage trial against a former assistant to an AfD member in Dresden, Germany, 05 August 2025. Jian G., a German citizen, is ac ...
Jian G. hat für China spioniert.Bild: keystone

Bewährungsstrafe für Komplizin

Mitangeklagt war auch G.s mutmassliche Komplizin Yaqi X. Der Chinesin wurde vorgeworfen, als Mitarbeiterin eines Logistikunternehmens am Flughafen Leipzig Daten zu Fracht, Flügen und Passagieren geliefert zu haben. Sie hatte im Prozess die Weitergabe von Informationen eingeräumt, aber bestritten, von der Agententätigkeit gewusst zu haben. Das Gericht verurteilte sie zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten.

Gegen Krah ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft Dresden in einem separaten Verfahren wegen Bestechlichkeit und Geldwäsche im Zusammenhang mit chinesischen Zahlungen. Der Bundestagsabgeordnete hatte als Zeuge in dem Prozess angegeben, nichts von der Agententätigkeit und der Mitgliedschaft seines ehemaligen Mitarbeiters in Chinas Kommunistischer Partei gewusst zu haben. (t-online/dpa)

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