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Facebook-Konzern Meta sperrt russischen Sender RT weltweit

Facebook-Konzern Meta sperrt russischen Sender RT weltweit

Sieben Wochen vor der US-Präsidentenwahl schiebt der Facebook-Konzern der Verbreitung russischer Staatspropaganda auf seinen Social-Media-Plattformen angeblich den Riegel vor.
17.09.2024, 06:2917.09.2024, 07:31
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RT (vormals Russia Today) sowie mehrere angeschlossene Organisationen werden weltweit aus den Apps des Unternehmens verbannt, wie Meta mitteilte.

Zum US-Konzern gehören neben Facebook unter anderem Instagram, WhatsApp und Threads. In der EU ist RT bereits seit Frühjahr 2022 wegen Desinformations-Kampagnen rund um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gesperrt. In der Schweiz hingegen nicht.

Mark Zuckerberg, chief executive officer of Meta, makes a point during an appearance at SIGGRAPH 2024, the premier conference on computer graphics and interactive techniques, Monday, July 29, 2024, in ...
Mark Zuckerbergs Meta-Konzern geht gegen RT vor.Bild: keystone

Am vergangenen Freitag hatte die US-Regierung RT Einmischung «in die souveränen Angelegenheiten von Ländern auf der ganzen Welt» vorgeworfen. Der Staatssender beteilige sich an Operationen zur verdeckten Einflussnahme und arbeite Hand in Hand mit dem russischen Militär, sagte Aussenminister Antony Blinken.

Zuvor hatte die Regierung in Washington Russland eine Einmischung in den US-Präsidentschaftswahlkampf vorgeworfen – nachdem es im Umfeld früherer Wahlen schon ähnliche Anschuldigungen gegeben hatte. Die USA belegten nun mehrere Personen und Organisationen mit Sanktionen, darunter Vertreter von RT.

Meta war bereits nach Russlands Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 laut eigenen Angaben gegen russische Staatsmedien vorgegangen und hatte unter anderem die Verbreitung ihrer Beiträge gebremst. Russland bleibt aus Sicht des Konzerns die grösste Quelle für verdeckte Operationen zur Einflussnahme.

Bei Elon Musks Online-Plattform X (ehemals Twitter) sind die Accounts von RT unterdessen ausserhalb der EU und einiger anderer Länder weiterhin verfügbar. Der Tech-Milliardär liess nach der Übernahme des Dienstes auch Markierungen entfernen, mit denen Twitter zuvor Staatsmedien kenntlich gemacht hatte.

(dsc/sda/dpa)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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BG1984
17.09.2024 07:17registriert August 2021
Das macht Meta auf jeden Fall viel Sympathischer als X. Zuckerberg rechnet wohl mit der Wahl von Kamala Harris, dass er diesen Schritt macht. Bisher war er ja auch recht zögerlich bei solchen Dingen. Hoffe es bleibt dabei und dass Plattformen die nicht gegen Fakenews vorgehen in Zukunft gesperrt werden.
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Gina3
17.09.2024 07:50registriert September 2023
Hoffen wir, dass er den Kurs beibehält. Heute ist mir Zuckerberg ein bisschen sympathischer als sonst ...

Aber arme Trolle: Es wird eine Lawine von Arbeitslosen geben.
Vielleicht werden sie anfangen, Rezepte zu schreiben, zum Beispiel für Katzeneintopf ?
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Walter Sahli
17.09.2024 07:33registriert März 2014
Die Schweiz ist genauso "freiheitlich" eingestellt wie Elon Musk. Ist es nicht schön, wie neutral wir sind?
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