Eine ehemalige Mitarbeiterin des Weissen Hauses hat dem Umfeld von Ex-US-Präsident Donald Trump vorgeworfen, sie vor ihrer Aussage vor dem Untersuchungsausschuss zur Kapitol-Attacke unter Druck gesetzt haben.
Das Gremium veröffentlichte am Donnerstag (Ortszeit) den finalen Bericht seiner Untersuchungen sowie Mitschriften von Cassidy Hutchinsons Aussagen vor dem Ausschuss. Aus den Mitschriften ihrer Aussagen hinter verschlossenen Türen geht hervor, dass Trumps Team versucht haben soll, sie zu beeinflussen.
Hutchinson war im Sommer als spektakuläre Überraschungszeugin bei einer öffentlichen Anhörung des Gremiums aufgetreten. Sie sagte im Sommer unter anderem öffentlich aus, dass Trump sich vorab über mögliche Gewalt am 6. Januar 2021 im Klaren gewesen sei. Sie schilderte ausserdem detailreich die Ereignisse an diesem Tag im Weissen Haus. Trump wies die Vorwürfe zurück und beleidigte Hutchinson öffentlich. Ihre Aussage war eine der aufsehenerregendsten Zeugenaussagen während der öffentlichen Anhörungen.
Hutchinson hat den nun veröffentlichten Mitschriften zufolge dem Gremium im September geschildert, dass Trumps Umfeld ihr Jobs und finanzielle Unterstützung angeboten habe – auch für hohe Anwaltskosten. Gleichzeitig sei sie dazu gedrängt worden, ihre Rolle im Weissen Haus herunterzuspielen und loyal zu bleiben.
«Je weniger Sie sich erinnern, desto besser», soll ein Trump-Vertrauter ihr gesagt haben. Hutchinson arbeitete für den damaligen Stabschef des Weissen Hauses, Mark Meadows. «Sie werden mein Leben ruinieren, Mom, wenn ich etwas tue, was sie nicht wollen», hatte Hutchinson laut Mitschrift eigenen Angaben zufolge ihrer Mutter gesagt.
Der Ausschuss des US-Repräsentantenhauses untersuchte gut anderthalb Jahren lang die Geschehnisse rund um die Kapitol-Attacke. Kurz vor Weihnachten hat das Gremium nun seinen Abschlussbericht veröffentlicht. Bei seiner letzten öffentlichen Anhörung am Montag hatte das Gremium eine strafrechtliche Verfolgung des früheren US-Präsidenten Donald Trump in vier Anklagepunkten empfohlen.
In dem 845 Seiten langen Report unterstreicht der Ausschuss nun seine Empfehlung: «Der Sonderausschuss schätzt, dass Präsident Trump oder sein engster Kreis in den zwei Monaten zwischen den Wahlen im November und dem Aufstand am 6. Januar mindestens 200 offensichtliche öffentliche oder private Aktionen, Druckmittel oder Verurteilungen unternommen haben, die sich entweder an die Gesetzgeber der Bundesstaaten oder an die staatlichen oder lokalen Wahlbehörden richteten, um die Wahlergebnisse der Bundesstaaten zu kippen.»
Die US-Demokratin Nancy Pelosi bedankte sich in dem Papier unter anderem bei den Republikanern des Komitees und bezeichnete die Bemühungen und den daraus resultierenden Bericht als einen «Fahrplan für Gerechtigkeit».
Am 6. Januar 2021 hatten Anhänger Trumps den Sitz des US-Kongresses gestürmt, in dem die Wahlniederlage des Republikaners gegen Joe Biden beglaubigt werden sollte. Eine von Trump aufgestachelte Menge drang gewaltsam in das Gebäude ein, fünf Menschen starben. In den vergangenen knapp 18 Monaten hatte der Ausschuss den Vorfall untersucht. Das Gremium inszenierte die öffentlichen Anhörungen als TV-Spektakel, das von vielen Menschen verfolgt wurde.
(dpa, aj)
Trump verhält sich wirklich wie ein Mob Bos in einem schlechten Mafia Film. Und dass schlimme ist, fast 25% der Amerikanischen Bevölkerung würden ihm blind folgen und einen Bürgerkrieg starten.