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US-Politik: Meta-Chef Mark Zuckerberg sucht Nähe zu Donald Trump

FILE - In this Friday, Oct. 25, 2019, file photo, Facebook CEO Mark Zuckerberg speaks about "News Tab" at the Paley Center, in New York. Dozens of scientists doing research funded by Zuckerb ...
Reiste nach Florida zu Donald Trump: Meta-Chef Mark Zuckerberg.Bild: keystone

Jetzt sucht auch Meta-Chef Mark Zuckerberg Nähe zu Donald Trump

Neben Elon Musk strebt auch Meta-Chef Mark Zuckerberg nach politischem Einfluss. Dabei geht es offenbar vor allem um Macht bei der Entwicklung von KI.
04.12.2024, 07:41
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Ein Artikel von
t-online

Neben seinem Rivalen Elon Musk strebt auch Mark Zuckerberg nach politischem Einfluss auf die Regierung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Der Chef der Facebook-Mutter Meta wolle sich «aktiv» in die Gestaltung der Technologie-Politik einbringen, sagte Konzernsprecher Nick Clegg auf einer Pressekonferenz am Dienstag.

«Mark ist sehr daran interessiert, eine aktive Rolle in den Debatten zu spielen, die jede Regierung zur Aufrechterhaltung der amerikanischen Führungsrolle im technologischen Bereich führen muss.» Dies gelte vorwiegend für die zentrale Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in diesem Bereich.

Zuckerberg und der designierte US-Präsident dinierten Medienberichten zufolge vergangene Woche gemeinsam in Trumps Luxusanwesen Mar-a-Lago in Florida. «Mark Zuckerberg hat seinen Wunsch sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, diesen Wandel, den wir überall in Amerika erleben, zu unterstützen und daran teilzunehmen», sagte Stephen Miller, ein hochrangiger Stellvertreter Trumps, gegenüber dem US-Sender Fox News danach.

Republican presidential nominee former President Donald Trump is reflected in the bullet proof glass as he finishes speaking at a campaign rally in Lititz, Pa., Sunday, Nov. 3, 2024. (AP Photo/Matt Ro ...
Donald Trump traf sich mit Mark Zuckerberg.Bild: keystone

Zuckerberg lockert Moderationsregeln auf Plattformen

Zuckerberg, der in der Vergangenheit mit Trump auch öffentlich im Streit lag, hat in jüngster Vergangenheit seine bisherige Haltung zur harten Moderation von Inhalten auf seinen Plattformen gelockert. Kommunikationschef Clegg erklärte in einer Pressekonferenz: «Wir wissen, dass bei der Durchsetzung unserer Richtlinien immer noch zu hohe Fehlerquoten auftreten, was der freien Meinungsäusserung im Wege steht, die wir ermöglichen wollen.»

Auch Mark Zuckerberg signalisierte eine Lockerung und hob das Verbot auf Instagram und Facebook für Donald Trump bereits vor der Wahl auf. Kritiker sehen hierin eine Annäherung an den Ex-Präsidenten, der Zuckerberg einst vorwarf, konservative Stimmen zu zensieren.

Machtkampf um KI-Technologien – Meta will Atomreaktoren bauen

Meta ist aktuell unter anderem für den Ausbau seines KI-Bereichs am Atomstrom interessiert und sucht nach eigenen Angaben Entwickler für den zukünftigen Bau von eigenen Kernkraftwerken. Wie das Unternehmen am Dienstag (Ortszeit) mitteilte, will es ab Anfang der 2030er Jahre in den USA ein bis vier Gigawatt an neuen Kernkraftwerkskapazitäten errichten. «Wir bei Meta sind davon überzeugt, dass die Kernenergie eine zentrale Rolle beim Übergang zu einem saubereren, zuverlässigeren und diversifizierten Stromnetz spielen wird», so das Unternehmen weiter.

Meta sucht dafür nach Entwicklern, die über Fachwissen in den Bereichen gesellschaftliches Engagement, Entwicklung und Genehmigungen von AKWs verfügen, und würde entweder kleine modulare Reaktoren oder grössere Kernreaktoren in Betracht ziehen. Die Kernenergie sei im Vergleich zu Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien wie Solar- und Windenergie kapitalintensiver, brauche eine längere Entwicklungszeit und unterliege mehr behördlichen Anforderungen.

Nach Schätzungen von Goldman Sachs wird sich der Stromverbrauch von Rechenzentren in den USA zwischen 2023 und 2030 etwa verdreifachen und etwa 47 Gigawatt an neuer Erzeugungskapazität erfordern. Es wird jedoch schwierig sein, den steigenden Strombedarf schnell mit Kernreaktoren zu decken, da die Unternehmen mit einer überlasteten US-Nuklearaufsichtsbehörde, potenziellen Hindernissen bei der Uranbrennstoffversorgung und lokalem Widerstand konfrontiert sind.

epa11718840 Elon Musk listens as US President-elect Donald Trump speaks during a meeting with House Republicans at the Hyatt Regency hotel in Washington, DC, USA, 13 November 2024. EPA/ALLISON ROBBERT ...
Elon Musks Firma xAI ist Metas grösster Gegner.Bild: keystone

Meta ist stark in der KI-Entwicklung engagiert und konkurriert dabei unter anderem mit Elon Musks Firma xAI. Tesla-Chef Musk befehdet sich auch anderweitig mit Zuckerberg. Im vergangenen Jahr hatte er ihn zu einem MMA-Käfigkampf (Mixed Martial Arts) herausgefordert, zu dem es bislang aber nicht gekommen ist. Musk hat sich seinen politischen Einfluss auf die US-Regierung bereits gesichert: Er soll künftig ein Gremium zum Bürokratieabbau leiten.

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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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bokl
04.12.2024 09:05registriert Februar 2014
"... harten Moderation von Inhalten auf seinen Plattformen ..."
Also wenn Meta aktuell "harte Moderation" macht, wird in Zukunft wohl einfach gar keine Prüfung der Beiträge mehr stattfinden.
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Zum Kommentar
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Gina3
04.12.2024 08:18registriert September 2023
“Wir bei Meta sind davon überzeugt, dass die Kernenergie eine zentrale Rolle beim Übergang zu einem saubereren, zuverlässigeren und diversifizierten Stromnetz spielen wird, so das Unternehmen weiter.”
Sauber ist auch bei Meta nichts/ gar nichts.
Wie die anderen Chefs von Telegram und dem einstigen Twitter ist Zuckerberg ein Manipulator, dem es nur um Macht, Gier und Geld geht. Die Umwelt und das Wohlergehen der User sind ihm völlig egal. Nada-
Nur einst kann man sagen:

“Hello QuitX” und Meta gleich mit !!!
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