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Trump glaubt, Grund für Autismus-Diagnosen gefunden zu haben

Trump glaubt, Grund für Autismus-Diagnosen gefunden zu haben

Die US-Regierung will eine Ursache für Autismus bei Kindern entdeckt haben, wissenschaftliche Studien sprechen allerdings eine andere Sprache.
23.09.2025, 04:3423.09.2025, 05:08

US-Präsident Donald Trump hat am Montag den Wirkstoff Paracetamol für Autismus mit verantwortlich gemacht. Trump sagte, die Einnahme während der Schwangerschaft könne «mit einem stark erhöhten Autismusrisiko verbunden» sein. Zudem behauptete der Präsident, es gebe «keinen Grund», Neugeborene gegen die hochansteckende Infektionskrankheit Hepatitis B zu impfen.

President Donald Trump speaks in the Roosevelt Room of the White House, Monday, Sept. 22, 2025, in Washington, as Health and Human Services Secretary Robert F. Kennedy Jr. listens. (AP Photo/Mark Schi ...
Umstrittene Gesundheitsexperten: Trump, im Hintergrund US-Gesundheitsminister Robert Kennedy Jr. Bild: keystone

In den USA ist Paracetamol als Acetaminophen bekannt und wird in Apotheken unter dem Namen Tylenol verkauft. Trump sagte bei einem Auftritt mit seinem Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., Frauen werde von der US-Regierung «dringend empfohlen, die Einnahme von Tylenol während der Schwangerschaft zu beschränken», ausser es sei medizinisch notwendig. «Das gilt beispielsweise für Fälle von extrem hohem Fieber», betonte der Präsident.

Wissenschaftler sehen keine Belege für einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Paracetamol durch Schwangere und einem erhöhten Autismus-Risiko bei ihren Kindern – im Gegenteil. Die US-Hochschule für Geburtshelfer und Gynäkologen (ACOG) in Washington gehört zu einer Reihe von Einrichtungen, die Tylenol als eine der sichersten Möglichkeiten zur Schmerzlinderung und Fiebersenkung während der Schwangerschaft empfehlen.

Trump forderte zudem Änderungen im Impfplan für Säuglinge bezüglich Hepatitis B. «Ich würde sagen, wartet, bis das Baby zwölf Jahre alt und ausgereift ist», sagte er. Der US-Präsident widersprach damit dem medizinischen Konsens, dass eine Übertragung der Krankheit von der Mutter am besten mit einer Impfung am ersten Lebenstag verhindert werden kann. Hepatitis B kann die Leber schädigen und Krebs verursachen.

Trump steht mit der Wissenschaft schon länger auf Kriegsfuss. Während der Corona-Pandemie hatte der Rechtspopulist unter anderem das Spritzen von Desinfektionsmittel gegen das Virus ins Spiel gebracht. Sein Gesundheitsminister Kennedy gilt als Impfgegner und machte wiederholt mit Verschwörungserzählungen von sich reden. (sda/afp)

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61 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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N. Y. P.
23.09.2025 05:23registriert August 2018
Warum äussert sich US Präsident Trump zu Dingen, von denen er nun Mal wirklich keine Ahnung hat.

Was uns zu der Frage führt: Warum äussert er sich überhaupt zu irgendwas?
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Bruchpilot
23.09.2025 05:39registriert Juli 2020
Wenn es mit dem Friedensnobelpreis nicht klappt versucht er es halt mit dem Medizin-Nobelpreis...
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denkpause
23.09.2025 05:19registriert April 2021
Ich empfehle allen, seine ‚Pressekonferenz‘ anzusehen. Good Comedy 😂
Und anstelle wissenschaftlicher Daten gibt er als Grund an: ‚Mein Bauchgefühl‘ 🤣
Wohl dasselbe, dass damals Bleach zu injektieren empfahl 😂🤣
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