Der Kongo hat elf weitere bestätigte Ebola-Fälle gemeldet. Es gebe zudem zwei neue Todesfälle, die mit einem Ausbruch der Krankheit im Nordwesten des Landes in Verbindung stehen sollen, teilte das Gesundheitsministerium am späten Donnerstagabend mit.
Die Zahl der Verdachts-, wahrscheinlichen und bestätigten Fälle liegt damit bei nun insgesamt 45. Darunter seien inzwischen 25 Tote. Doch sei bislang nur ein Todesfall als Ebola bestätigt worden, hiess es.
Eines der beiden neuen Todesopfer, das an Ebola gestorben sein könnte, sei aus Bikoro gemeldet worden – also jener Ortschaft im Nordwesten, in der der erste Ebola-Todesfall registriert worden war. Der andere tödliche Verdachtsfall wurde in Wangata festgestellt.
Am Donnerstag hatte Gesundheitsminister Oly Ilunga mitgeteilt, dass der Ebola-Ausbruch die Millionenstadt Mbandaka erreicht habe. Dort seien zwei Fälle hämorrhagischen Fiebers aufgetreten, bei einer Probe sei dann das Ebola-Virus nachgewiesen worden.
Ebola wird durch Körperflüssigkeiten übertragen. Selbst Tote sind ansteckend. Eine Therapie gibt es nicht, bis zu 90 Prozent der Erkrankten sterben. Symptome sind Fieber, Erbrechen, Durchfall, Muskelschmerzen und in einigen Fällen innere und äussere Blutungen. Werden keine Schutzmassnahmen ergriffen, kann sich das Virus rasend schnell ausbreiten.
Die Weltgesundheitsorganisation hat 4000 Impfdosen in den Kongo geschickt und Tausende weitere in Aussicht gestellt. Der noch experimentelle Impfstoff hat sich bei einem Ausbruch in Westafrika in den Jahren 2014 bis 2016 als sehr wirkungsvoll erwiesen. Damals waren einer Ebola-Epidemie in Liberia, Guinea und Sierra Leone Tausende Menschen zum Opfer gefallen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berief eine virtuelle Notfall-Sitzung ein. Die Konferenz, bei der Experten aus aller Welt per Audio- oder Videoschaltung miteinander sprechen, findet am Freitagmittag statt, wie ein WHO-Sprecher am Donnerstag in Genf sagte.
An der Sitzung nehmen Spezialisten teil, die die WHO im Fall von möglichen «Gesundheitskrisen von internationaler Bedeutung» beraten. Es geht darum, festzustellen, ob der Ebola-Ausbruch im Kongo als solche Krise zu betrachten sei und welche Massnahmen dann zu ergreifen wären. (sda/dpa/apa/ap)