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Elon Musk schiesst antisemitisch gegen US-Milliardär George Soros

Antisemitismus-Vorwürfe gegen Elon Musk nach üblen Aussagen über US-Milliardär Soros

Der jüdische Milliardär George Soros ist regelmässig Ziel von antisemitischen Angriffen. Jetzt beteiligte Tesla-Chef Elon Musk sich an der Kritik an Soros – und übernimmt dabei antisemitische Narrative.
17.05.2023, 03:3517.05.2023, 07:37
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Ein Artikel von
t-online

Elon Musk hat auf Twitter den jüdischen Milliardär George Soros heftig angegriffen. Er hasse die Menschheit und wolle die Struktur der Zivilisation aushöhlen, schreibt Musk auf seiner eigenen Plattform. George Soros ist regelmässig antisemitischen Anfeindungen und Verschwörungserzählungen ausgesetzt – und Musk übernimmt mit seinem Frontalangriff zumindest die Narrative dieser Erzählungen.

Twitter, now X. Corp, and Tesla CEO Elon Musk meets France's Finance Minister Bruno Lemaire, unseen, during the 6th edition of the "Choose France" summit, in Versailles, outside Paris,  ...
Elon Musk attackiert den US-Milliardär George Soros frontal.Bild: keystone

Musk schrieb zunächst, Soros erinnere ihn an Magneto, ein Charakter des Marvel-Comic-Universums. Dort gehört Magneto zu den Bösewichten. Er soll der Marvel-Erzählung zufolge ein deutscher Jude sein, der während des Zweiten Weltkriegs mit seiner Familie nach Auschwitz deportiert wurde und den Holocaust überlebte.

Der Journalist Brain Krassenstein erklärte Musk daraufhin in einem Tweet, dass Soros und Magneto beide den Holocaust überlebten. Soros werde ständig wegen seiner guten Absichten angegriffen, «die einige Amerikaner für schlecht halten, nur weil sie mit der politischen Zugehörigkeit nicht einverstanden sind», so Krassenstein. Soros engagiert sich als Philanthrop und gründete die «Open Society Foundations», über die er einen grossen Teil seines Vermögens spendet. In antisemitischen, rechtsextremen Kreisen gilt Soros als Feindbild.

Musk antwortete entsprechend dem Narrativ der antisemitischen Verschwörungserzählungen: «Du gehst davon aus, dass es sich um gute Absichten handelt.» Soros Absichten seien aber nicht gut, er wolle die Struktur der Zivilisation aushöhlen und hasse die Menschheit, so Musk. Einige Nutzer reagierten empört und bezeichnen ihn als Antisemiten. Konsequenzen drohen Musk auf seiner eigenen Plattform voraussichtlich kaum.

Verwendete Quellen:

  • twitter.com: Tweet von @elonmusk

(t-online, csi, con)

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155 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wysel Gyr
17.05.2023 07:21registriert Oktober 2021
Im gleichen Atemzug wird Soros für seine Einflussnahme kritisiert, und Musk für seine Einflussnahme gratuliert. Das zeigt die wahren Beweggründe der erschreckend vielen Schwurbler in dieser Kommentarspalte: Totale Macht für Leute mit denen ich einverstanden bin, totale Vernichtung allen, mit denen ich nicht einverstanden bin. Es ist keine Kritik an Macht und Einfluss per se, nur an derjenigen die man blöd findet.
Genauso wie die Rechten/Libertären zwar nach Freiheit schreien, aber nur um Freiheit für sich und die Pfründen besorgt sind, während der Rest geknechtet werden soll.
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Ökonometriker
17.05.2023 06:08registriert Januar 2017
Soros macht sich unbeliebt, weil er ökonomische Realitäten knall hart aufzeigt und ausnutzt. Und das sehr öffentlich.

Er ist damit aber ein wichtiger Gegenpol zu populistischen Politikern, die ihre jeweiligen Volk erzählen, sie könnten die Gesetze der Logik umgehen. Und das tut eben manchmal weh. Aber jemand muss es sagen. Nur auf die Wissenschaft wollen die entsprechenden Politiker eben oft nicht hören. Soros hingegen schon. Hat sich für ihn gelohnt. Und für seine Investoren auch.
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Triple A
17.05.2023 05:54registriert November 2018
Warum tut E. Musk nicht einfach was er kann und lässt die Hände von der Politik?
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Drohne des US-Militärs stürzt im Jemen ab – Huthi-Miliz reklamiert Abschuss für sich

Im Jemen ist eine US-Militärdrohne abgestürzt. Es handelte sich um eine Drohne vom Typ MQ-9, wie ein Beamter des US-Verteidigungsministeriums am Samstag der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Der Vorfall ereignete sich demnach am frühen Freitagmorgen (Ortszeit). Eine Untersuchung sei im Gange und es gebe keine Informationen über Verletzte. Nach Angaben des US-Kongresses beläuft sich der Gegenwert einer MQ-9-Drohne auf rund 30 Millionen US-Dollar (etwa 28 Millionen Euro). Ein gängiges Modell der MQ-9-Drohnen ist bekannt als «Reaper» (Deutsch: «Sensenmann»).

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