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BBC-Mitarbeiterin ist empört über Lohnungleichheit – und schmeisst den Bettel hin

BBC-Mitarbeiterin ist empört über Lohnungleichheit – und schmeisst den Bettel hin

08.01.2018, 12:4608.01.2018, 13:00
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Aus Protest gegen die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen beim britischen Rundfunksender BBC ist die Journalistin Carrie Gracie von der leitenden Position als Büroleiterin in China zurückgetreten. Gracie machte den Schritt am Montag öffentlich.

Der Sender selbst berichtete breit darüber. Er versicherte zudem, es gebe keine «systematische Benachteiligung von Frauen» bei der BBC. Gracie sagte, Grund für ihren Rücktritt sei eine «Vertrauenskrise», die im Sommer mit der Veröffentlichung der Gehälter der BBC-Führungsriege begonnen habe.

Diese Veröffentlichung habe eine «unhaltbare» Lücke in der Bezahlung zwischen Männern und Frauen gezeigt, die den gleichen Job machten. Das Vertrauen der Belegschaft sei zerstört. In den vergangenen Monaten hätten sich bis zu 200 Frauen bei der BBC über ungleiche Bezahlung beschwert.

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Die BBC musste im Juli erstmals in ihrer Geschichte die Jahresgehälter ihrer Topverdiener veröffentlichen. Die öffentlich-rechtliche Rundfunkgesellschaft legte eine Liste mit 200 Namen von Führungskräften, Moderatoren und Schauspielern vor, die zuletzt ein Jahresgehalt von mehr als 150'000 Pfund (rund 198'000 Franken) erhielten. Zwei Drittel davon waren Männer.

BBC-Generaldirektor Tony Hall erklärte damals, dass es bei der Gleichberechtigung noch «mehr zu tun» gebe.

Die britische Journalistengewerkschaft kündigte am Montag an, sie sei entschlossen, die BBC zu Ausgleichszahlungen für betroffene Frauen zu zwingen. Mehr als 130 Journalistinnen bei der BBC erklärten sich mit Gracie solidarisch. (sda/afp)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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walsi
08.01.2018 13:46registriert Februar 2016
Jetzt wäre schön zu erfahren wie gross der Lohnunterschied ist und wie der begründet wird. Das einzige was man nach dem lesen des Artikels weiss, dass die Frau gekündigt hat und sie glaubt weinger zu verdienen als ihre Kollegen in gleicher Position. Anstatt zu kündigen hätte sie auch eine Lohnerhöhung fordern können.
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Dingsda
08.01.2018 15:20registriert Dezember 2014
Könnte nicht besser laufen für die BBC.
Jetzt kann man eine jüngere, frischere Frau einstellen die sogar noch weniger verdienen könnte und dabei vertraglich vereinbaren kann dass diese nicht so rumzustänkern hat wie ihre Vorgängerin.
Dazu muss BBC Carrie Gracie wahrscheinlich auch keine Abfindung zahlen, da sie ja selbst gekündigt hat.
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