International
England

«A nigger in the woodpile»: Britische Politikerin stolpert über Rassisten-Spruch

Britain's Prime Minister David Cameron is met by Conservative candidate Anne Marie Morris as he steps off a train in Dawlish, in Devon, England, Friday, April 10, 2015. Britain goes to the polls  ...
Karriere vorbei: Anne Marie Morris, hier mit dem früheren Premierminister David Cameron. Bild: Kirsty Wigglesworth/AP/KEYSTONE

«Ein N**** in der Scheiterbeige» – britische Politikerin stolpert über Rassisten-Spruch

11.07.2017, 10:00
Mehr «International»

Mit einem rassistischen Sprichwort bei einer öffentlichen Brexit-Diskussions in London über den Brexit hat Tory-Parlamentarierin Anne Marie Morris ihre Karriere wohl innert Sekunden ruiniert.

Die EU ohne Abkommen zu verlassen sei wie «ein Neger im Scheiterhaufen» («a nigger in the woodpile»), sagte Morris.  Dies belegen Aufzeichnungen der Huffington Post.

Diese Aussagen wurden der Politikerin zum Verhängnis. Video: YouTube/B Heard Media

Das Sprichwort entstand Mitte des 19. Jahrhunderts in den amerikanischen Südstaaten, wie sich Sklaven auf ihrer Flucht in in den Norden in Holzhaufen verstecken. Später wurde der Ausdruck als Metapher für verborgene Fakten oder Probleme gebraucht – sogar von führenden Schriftstellern.

May zeigt sich «schockiert»

Parteikollegin und Premierministerin Theresa May reagierte sofort. Sie sei «schockiert» über die «völlig inakzeptable Sprache». Sie habe sofort verlangt, dass Morris aus dem Parlament ausgeschlossen werde.

Die Tories teilten später mit, dass Morris umgehend aus der Partei geworfen werde. Anne Marie Morris entschuldigte sich noch gleichentags. Der Kommentar sei «unbeabsichtigt» gewesen. Doch die Einsicht kam zu spät.

(amü)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
32 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Citation Needed
11.07.2017 13:02registriert März 2014
Ich hätte es bei einer Entschuldigung und einem Social Work-Nachmittag irgendwo ein einer Gemeinschaftsküche bewenden lassen und einen Nachmittag mit Sprachseminar angehängt, um der guten Frau mal beizubrigen, woher gewisse Redewendungen kommen wie man sich als PolitikerIn öffentlich auszudrücken hat.
Die Sprache steckt voller rassistischer und sexistischer Andeutungen, viele zwar weit harmloser und historisch weit weniger brenzlig als besagter Spruch. Sie war wirklich sehr dumm und ahnungslos. Aber das Ende einer Karriere daran festmachen? Eine zu drakonische Strafe, finde ich.
5923
Melden
Zum Kommentar
avatar
MikoGee
11.07.2017 11:25registriert April 2015
Das Wort Nigger hat schon Gewicht, betrachtet man die Kolonialzeit/Sklaverei: Eine abschätzige Bezeichnung (Offiziell Negro/Mulatto) die sich bis heute als Beleidigung gehalten hat. Wir selbst bezeichnen doch einen Sündenbock oder Gelackmeierten noch als "den Neger".
Mitte der 60er kam mit der Black-Power-Bewegung die erste grosse Welle schwarzen Nationalismus auf und Sie bezeichneten sich selbst Stolz als "black". Von daher sehe ich "Schwarz" auch nicht als Beleidigung, sondern als Anerkennung der eigenen Identitätsschaffung. Aber auch das sollte man im Zweifelsfalle vorher kommunizieren. ;)
4817
Melden
Zum Kommentar
avatar
Spooky
11.07.2017 10:03registriert November 2015
"Parteikollegin und Premierministerin Theresa May reagierte sofort. Sie sei «schockiert» über die «völlig inakzeptable Sprache». Sie habe sofort verlangt, dass Morris aus dem Parlament ausgeschlossen werde."

"The pot calling the kettle black"
4423
Melden
Zum Kommentar
32
Modi gegen Gandhi – die Mega-Wahl in Indien und was du dazu wissen musst
Indien wählt ein neues Parlament, die Siegerkoalition wird den Premierminister stellen. Ab heute sind die Urnen für die grösste demokratische Wahl der Welt geöffnet. Wir beantworten dir alle offenen Fragen.

Ein neues Parlament. Die Wahl erfolgt in 28 Bundesstaaten und 8 sogenannten «Unionsterritorien», die der Zentralregierung in der Hauptstadt Neu-Delhi unterstehen.

Zur Story