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England

100 Tage im Amt: Der holprige Start des britischen Premiesr Keir Starmer

FILE - British Prime Minister Keir Starmer speaks to members of the media in Rome, Monday, Sept. 16, 2024. (Phil Noble/Pool Photo via AP, File)
Premierminister des Vereinigten Königreichs: Keir Starmer. Bild: keystone

100 Tage im Amt: Warum die Umfragewerte des britischen Premiers im Keller sind

Der Chef der Labour-Partei und neuer Premierminister Grossbritanniens, Keir Starmer, kann mit seinen ersten 100 Tagen im Amt nicht zufrieden sein. Seine Umfragewerte sind im Keller.
12.10.2024, 19:4513.10.2024, 04:44
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Der britische Premierminister Keir Starmer zieht nach 100 Tagen im Amt eine gemischte Bilanz. Es habe holprige Tage gegeben, gestand der Chef der sozialdemokratischen Labour-Partei in einem BBC-Interview ein.

Starmer und andere Kabinettsmitglieder sind in den vergangenen Wochen unter anderem wegen teurer Geschenke in die Kritik geraten. Der Premier hatte Kleider, Brillen sowie Tickets für Konzerte, Fussballspiele und andere Events im Wert von Zehntausenden Pfund angenommen. Mehrere Tausend Pfund zahlte er bereits zurück.

Für weiteren Ärger sorgte, dass Starmers Stabschefin Sue Gray wegen Querelen im Regierungssitz Downing Street schon nach wenigen Monaten ihren Hut nehmen musste.

«Flitterwochen» sind vorbei

Die Beliebtheitswerte des Premiers sackten seit dem überwältigenden Wahlsieg seiner Partei am 4. Juli in den Keller. Einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov zufolge haben knapp zwei Drittel (63 Prozent) der Menschen in Grossbritannien inzwischen eine negative Meinung über den Regierungschef. Nur 27 Prozent sehen ihn in einem guten Licht. Die Flitterwochen seien vorbei, resümieren inzwischen Politikexperten.

Starmer betonte, seine Regierung habe gute Fortschritte bei ihren Gesetzgebungsvorhaben gemacht – trotz des Gegenwinds der vergangenen Wochen, zu dem auch die rechtsextremen Ausschreitungen im Sommer gehörten. «Es ist wichtig, uns daran zu erinnern, dass schon eine ganze Menge Veränderungen bewirkt haben, und das entspricht dem Zeitplan, den ich mir selbst gesetzt habe», sagte Starmer.

Seine wichtigsten Ziele seien die Wirtschaft anzukurbeln, den Gesundheitsdienst zu reformieren und die Wohnungsnot zu lindern. (sda/dpa)

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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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FrancoL
12.10.2024 20:43registriert November 2015
Ich verstehe es einfach NICHT wie dämlich sich Politiker benehmen und immer wieder mit Geschenken sich beeinflussen lassen. ES grenzt schon an Dummheit, wenn man so bloss gestellt wird und dies ohne Not, da alle genügend verdienen und viele Annehmlichkeiten haben, die viele Normalos und auch besser Verdienende nicht haben.
Echt unverständlich.
Unverständlich von denen die solche Geschenke annehmen und auch unverständlich von denen die solche Geschenke machen, denn nun sind sie ja auch unter Beobachtung.
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Guguseli 4.
12.10.2024 20:58registriert November 2020
Er hats länger ausgehalten als ein Salatkopf, das ist in England ja nicht selbstverständlich. Gratuliere.
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Quaerentius
12.10.2024 23:25registriert Mai 2022
Warum verlieren scheinbar “integere“ Politiker wie Starmer, sobald sie mal an der Macht sind, sofort das Gspüri dafür, was geht und was nicht. Solche Geschenkli-Geschichten kommen doch immer aus!!!
Dass er realpolitisch den von den Tories hinterlassenen Saustall innert 100 Tagen nicht ausräumen kann, dürfte klar sein.
Dumm einfach nur, dass Otto-Normalverbraucher die blöden Geschenkli-Geschichten immer wichtiger nehmen, als realpolitische Gegebenheiten. Weil das leider so ist, hat sich auch Starmer schon innert 100 Tagen selbst ins Knie geschossen!
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