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Zuckerberg schäumt wegen Russen-Attacken – Facebook lanciert Propaganda-Check

epa05180317 Facebook CEO Mark Zuckerberg speaks at the Facebook Innovation Hub in Berlin, Germany, 25 February 2016. Zuckerberg presented studies on Artificial Intelligence inter alia. Mark Zuckerberg ...
Facebook-Gründer Zuckerberg kämpft gegen Russen-Propaganda.Bild: EPA/DPA

Zuckerberg schäumt wegen Russen – Facebook lanciert Propaganda-Check

23.11.2017, 01:2423.11.2017, 06:07
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Jetzt bringt Facebook den grossen Propaganda-Check: Unter dem Druck des US-Kongresses will Facebook bis Jahresende eine Software zur Prüfung vor politischer Propaganda anbieten. Mit dieser können Nutzer ihre mögliche Beeinflussung durch russische Propaganda nachvollziehen.

Wie Facebook am Mittwoch in San Francisco mitteilte, sollen Nutzer mit dem Programm zurückverfolgen können, ob sie zwischen Januar 2015 bis August 2016 auf Inhalte der Internet Research Agency auf Facebook oder dessen Bilderdienst Instagram stiessen.

Misstrauen gesät

Die Internet Research Agency gilt als Urheberin von russischer Propaganda, die auch der Beeinflussung der US-Präsidentschaftswahl im November 2016 diente. «Es ist wichtig, dass die Menschen verstehen, wie ausländische Akteure versuchten, Zwietracht und Misstrauen zu säen, indem sie vor und nach der US-Wahl 2016 Facebook nutzten», hiess es am Mittwoch in einem Facebook-Blog.

Zuvor hatte der US-Kongress Facebook und andere Internetriesen aufgefordert, ihre Nutzer über die mögliche Beeinflussung durch russische Propaganda im Zuge der US-Wahl zu informieren. Facebook, Twitter, Google und weitere Unternehmen haben mit Medienkonzernen mittlerweile eine Initiative gegründet, die «vertrauenswürdige» Nachrichtenquellen identifizieren soll. Das sogenannte Trust Project soll Nachrichten kennzeichnen, die ethische Standards erfüllen und transparent sind.

Zuckerberg stinksauer

Anfang November hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg anlässlich der Veröffentlichung von Quartalszahlen erklärt, Facebook meine «es ernst damit, Missbrauch auf unseren Plattformen zu verhindern.» Die Nutzerzahl wachse und das Geschäft laufe gut, sagte Zuckerberg. «Aber das spielt keine Rolle, wenn unsere Dienstleistungen in einer Art und Weise ausgenutzt werden, die die Leute nicht zusammenbringt.» Es mache ihn wütend, dass Russland das Netzwerk benutzt habe, um Zwist zu säen.

Kurz vor Zuckerbergs Stellungnahme hatte sich Facebook-Jurist Colin Stretch bei einer Anhörung im US-Kongress unangenehmen Fragen stellen müssen. Nach Angaben des Unternehmens waren schätzungsweise 126 Millionen US-Nutzer mit russischen Propaganda-Inhalten auf Facebook konfrontiert und weitere rund 20 Millionen US-Nutzer im Bilderdienst Instagram. Facebook hat weltweit mehr als zwei Milliarden aktive Nutzer. (sda/afp)

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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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DonDude
23.11.2017 06:20registriert Mai 2017
Interessant. Anscheinend ist es nur ok wenn es die Amis selber machen. Wird man aber mit den gleichen Mitteln von einer fremden Macht beeinflusst, ist es ein Skandal 😂😂😂
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Dirk Leinher
23.11.2017 05:46registriert Februar 2017
"Unter dem Druck des US Kongresses" Erscheint mir eher so als dass das Herrchen seinen Kampfhund auf jemanden ansetzt.
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walsi
23.11.2017 05:48registriert Februar 2016
Warum liest man immer nur über die Propaganda der Russen auf Facebook und nie etwas über die US-Propaganda. Sollte Zuckerberg wirklich glauben, dass die US-Regierung keine Propaganda betreibt wäre er sehr naiv. Viel eher ist es so, dass ihm das bewusst ist. Er schweigt aber weil er von der US-Regierung abhängig ist. Sie könnten ihm in den USA ja jederzeit den Stecker ziehen. Somit ist das ganze Getue um die russische Propaganda einfach nur verlogen.
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