Bevor wir mit den wichtigsten Gewinnerinnen und Gewinnern starten, gibt es hier nochmals alle Nominierten im Überblick:
Nun aber zu dem, was wirklich zählt: den Auszeichnungen. Die Preisträger in insgesamt 27 Film- und Fernsehkategorien wurden vom Verband der Auslandspresse (HFPA) in Beverly Hills bekannt gegeben. Zahlreiche Prominente wohnten der Verleihung persönlich bei. Wer bei der 80. Globe-Vergabe abräumte, erfährst du in der folgenden Übersicht:
Steven Spielbergs jüngstes Werk gewinnt den Preis für das beste Filmdrama. Mit dem autobiografisch geprägten Film «The Fabelmans» setzte sich Spielbergs Equipe gegen James Camerons «Avatar: The Way of Water», «Elvis», «Tár» und «Top Gun: Maverick» durch.
Der Trailer zu Spielbergs gekröntem Werk «The Fabelmans»:
Spielberg holt sich auch die Trophäe für die beste Regie. Der 76-Jährige triumphiert damit bei den Golden Globes zum dritten Mal. Der Filmemacher schaut in «The Fabelmans» auf seine Kindheit und auf das Leben seiner Eltern zurück. Zuvor holte er die Regie-Trophäe für «Der Soldat James Ryan» (1999) und «Schindlers Liste» (1994). Er habe sich lange nicht getraut, so eine persönliche Geschichte zu erzählen, sagte Spielberg auf der Bühne über seinen autobiografisch geprägten Film. Es sei nicht einfach, ein Kind zu sein. Jeder würde ihn als Erfolgsgeschichte ansehen, aber niemand wisse, wer er wirklich sei.
Neben Spielberg waren in diesem Jahr auch James Cameron («Avatar: The Way of Water»), Baz Luhrmann («Elvis»), Martin McDonagh («The Banshees of Inisherin») und Daniel Kwan und Daniel Scheinert für «Everything Everywhere All at Once» nominiert.
Als beste Komödie wurde «The Banshees of Inisherin» ausgezeichnet. Der Film setzte sich gegen «Babylon», «Everything Everywhere All at Once», «Glass Onion: A Knives Out Mystery» und «Triangle of Sadness» durch. Der Film mit dem irischen Schauspieler Colin Farrell besticht durch seinen schwarzen Humor. Produziert wurde er von Martin McDonagh.
Und der Trailer dazu:
Als bester Drama-Darsteller wurde der Kalifornier Austin Butler ausgezeichnet. Er holte die Auszeichnung mit seiner Hauptrolle als «Elvis» in dem Biopic von Baz Luhrmann. Mit dem 31-Jährigen waren unter anderem Brendan Fraser («The Whale»), Hugh Jackman («The Son») und Bill Nighy («Living») im Rennen.
Ihm verschlage es die Sprache, sagte der «Elvis»-Darsteller nach seinem ersten Globe-Gewinn. Er stehe hier vor seinen Helden. Er dankte Kollegen wie Brad Pitt, Denzel Washington und Tom Hanks für deren Unterstützung.
Cate Blanchett (53) hat den Golden Globe als beste Drama-Darstellerin gewonnen. Sie holte die Auszeichnung mit ihrer Hauptrolle in dem Film «Tár». Mit der gebürtigen Australierin waren bei der 80. Globe-Verleihung unter anderem Viola Davis («The Woman King»), Ana de Armas («Blond») und Michelle Williams («The Fabelmans») im Rennen.
Blanchett nahm den Globe nicht persönlich entgegen. Nach Angaben der Veranstalter konnte sie wegen Dreharbeiten nicht anreisen. Sie hatte zuvor bereits zwei Globe-Trophäen als beste Drama-Hauptdarstellerin gewonnen – für «Blue Jasmine» (2014) und «Elizabeth» (1999).
Der Preis für den besten Nebendarsteller geht in die USA. Der aus Vietnam stammende, aber in den USA aufgewachsene Ke Huy Quan überzeugte mit seiner Rolle in der Science-Fiction-Komödie «Everything Everywhere All at Once» die Kritiker. Er setzte sich unter anderem gegen Brendan Gleeson («The Banshees of Inisherin») und Brad Pitt («Babylon») durch.
Er sei so froh, den Regisseur Steven Spielberg hier im Saal zu sehen, jubelte Ke Huy Quan in seiner Dankesrede. Er erinnerte daran, dass er als Kind in Spielbergs «Indiana Jones und der Tempel des Todes» (1984) entdeckt worden sei. Seine Rolle in «Everything Everywhere All at Once» ist nun nach langer Schauspielpause ein Comeback.
Auch die beste Nebendarstellerin kommt aus den USA: Angela Bassett. Die 64-Jährige überzeugte mit ihrer Rolle in dem Marvel-Hit «Black Panther: Wakanda Forever». Mit ihr waren unter anderem Jamie Lee Curtis («Everything Everywhere All at Once») und Carey Mulligan («She Said») nominiert. Bassett erinnerte daran, dass sie 1994 erstmals auf der Globe-Bühne stand. Damals nahm sie die Trophäe als beste Hauptdarstellerin in einer Komödie/Musical für «Tina – What’s Love Got to Do with It?» entgegen.
Colin Farrell durfte sich auch noch auf individueller Ebene feiern lassen. Der irische Schauspieler überzeugte mit seiner Rolle in der Tragikomödie «The Banshees of Inisherin» über eine geplatzte Männerfreundschaft von Regisseur Martin McDonagh. Mit Farrell waren unter anderem der Mexikaner Diego Calva («Babylon») und der Brite Daniel Craig («Glass Onion: A Knives Out Mystery») nominiert.
Als beste Komödien-Darstellerin durfte sich Michelle Yeoh auszeichnen lassen. Die 60-Jährige in Malaysia geborene Schauspielerin überzeugte mit ihrer Rolle in der Science-Fiction-Komödie «Everything Everywhere All at Once». Bei der 80. Globe-Verleihung setzte sie sich unter anderem gegen die Australierin Margot Robbie («Babylon») und die Britin Emma Thompson («Good Luck to You, Leo Grande») durch. Mit ihrer Ankunft in Hollywood habe sich ein Traum erfüllt, sagte Yeoh in ihrer Dankesrede. Es sei eine «erstaunliche Reise» und ein «unglaublicher Kampf» gewesen.
Separat ausgezeichnet wurden die Gewinnerinnen und Gewinner in den TV-Kategorien. Hier die Übersicht zu dieser Sparte:
Der «Game-of-Thrones»-Ableger holt sich den Preis für die beste Dramaserie.
Zendaya wurde für ihre Darbietung in der Jugendserie «Euphoria» als beste Drama-Darstellerin gekürt.
Kevin Costner holte sich den Preis als bester Drama-Darsteller im Neowestern «Yellowstone».
Gross abgeräumt hat bei den TV-Awards die Serie «Abbott Elementary» über eine Grundschule in Philadelphia. Nebst dem Preis für die beste Komödie kamen auch die beste Hauptdarstellerin und der beste Hauptdarsteller der Comedy-Sparte aus dieser Serie.
Wie angekündigt: Quinta Brunson ist die beste TV-Komödien-Darstellerin.
Jeremy Allen White wurde für seine Darstellung eines jungen Kochs in «The Bear» ausgezeichnet.
Als beste Miniserie wurde «White Lotus», eine bitterböse Satire über verwöhnte Superreiche im Luxusurlaub, ausgezeichnet.
Mit der Darstellung von Serienmörder Jeffrey Dahmer liess Evan Peters viele erschaudern. Nun wurde er dafür ausgezeichnet.
Auch Amanda Seyfried überzeugte offensichtlich: Sie ist Peters weibliches Pendant bei den Auszeichnungen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bei den Golden Globes einen kurzen Auftritt als Gast. Er bedankte sich für die Unterstützung seines Landes im Krieg gegen Russland. «Die Besten im zurückliegenden Jahr, das waren Sie», sagte Selenskyj der versammelten Hollywood-Prominenz in einer Videobotschaft über die Solidarität, die sein Land erfahren habe.
Die Golden Globes seien 1943 erstmals verliehen worden, als der Zweite Weltkrieg noch nicht vorbei gewesen sei, dessen wichtigste Schlachten aber schon geschlagen gewesen seien. «Auch der Krieg in der Ukraine ist noch nicht vorbei, aber das Blatt wendet sich und es ist bereits klar, wer am Ende gewinnt», sagte Selenskyj. (con/sda/dpa)