An den Golden Globes wurden am Sonntag die grössten Talente der Filmbranche gekürt. Ein unerwarteter Akteur stahl dieses Jahr allerdings allen die Show: Ozempic. Oder besser: die Schlankmach-Industrie.
Es dauerte gerade mal acht Sekunden, bis der Name Ozempic das erste Mal fiel. Die Moderatorin Nikki Glaser attestierte der Fettweg-Spritze, ursprünglich für die Behandlung von Diabetes gedacht, die grösste Nacht ihrer Karriere. Später hagelte es noch weitere Diät-Witze: Die am härtesten Arbeitenden Schauspieler im Raum seien etwa die Kellner. «Sie bringen euch eure Cocktails zum Trinken und euer Essen – das ihr euch dann anschaut».
Die grossen Player der Abnehm-Industrie witterten eine Chance und spielten dem Publikum der Fernsehübertragung der Show zahlreiche Werbespots mit Abnehmspritzen und Diäten aus.
Bereits in der ersten Werbepause wurde den Zuschauern die neuste Kampagne von Weight Watchers vorgeführt, die für das klinische Programm der Marke wirbt. Mitglieder des Programms erhalten Zugang zu Ernährungsberatern, Ärztinnen und, natürlich, GLP-1-Rezepten. Das hungerhemmende Hormon also, das Medikamente wie Ozempic nachahmen.
In den anschliessenden Pausen liefen mehrere Werbespots für Ozempic, Mounjaro und Zepbound. Auch das gewichtsreduzierende Präparat Semaglutid der Firma Hers fand in einer der Sendepausen Platz.
Die Reaktionen im Internet liessen nicht lange auf sich warten. Ein User etwa kommentierte auf X ironisch: «Ein Ozempic-Werbespot während der Golden Globes. Wie passend». Andere regten sich auf, dass die Body-Positivity-Ära wohl schon wieder vergessen sei. Auch auf X war man sich einig: Die Gewinnerin der Golden Globes ist Ozempic.
Ein User resümierte gar:
Dass der User mit seinem humoristischen Kommentar recht haben soll, wusste er wohl selbst nicht. Denn erst gegen Ende der Sendung wurde klar, dass die Firma Eli Lilly die Show tatsächlich gesponsert hat. Das Unternehmen hinter den Abnehmpillen Mounjaro und Zepbound stand bereits mehrmals in der Kritik, unter anderem weil es die Preise für Insulin in die Höhe getrieben haben soll.
In ihrem letzten Werbespot stand kleingedruckt: «Zepbound ist nicht zur kosmetischen Gewichtsabnahme geeignet.» (lia)
1- würde ich jedes Jahr für 10 Tage in ein anderes Land fahren, um einen lokalen (und vegetarischen) Kochkurs zu besuchen
2- und jedes Jahr würde ich eine 10-tägige Fastenkur in der wunderschönen Buchinger Klinik am Bodensee machen.
Aber die SchauspielerInnen haben ganz bestimmt die Mittel dazu, aber nicht die Zeit.
Ich hätte die Zeit.