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Ketamin-Überdosis: Arzt im Fall Matthew Perry bekennt sich schuldig

FILE -Matthew Perry appears at the premiere of "Ride" in Los Angeles on April 28, 2015. (Photo by Rich Fury/Invision/AP, File)
Matthew Perry
Matthew Perry verstarb am 23. Oktober 2023 an einer Überdosis Ketamin.Bild: keystone

Matthew Perrys Arzt bekennt sich im Todesfall des «Friends»-Stars schuldig

Matthew Perry starb 2023 an einer Überdosis Ketamin. Einer der angeklagten Ärzte, der ihm das Narkosemittel beschafft haben soll, möchte sich nun schuldig bekennen. Auf das Geständnis steht eine Höchststrafe von 40 Jahren Gefängnis.
17.06.2025, 09:4617.06.2025, 14:00
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Am 28. Oktober 2023 verstarb der 54-jährige «Friends»-Star Matthew Perry an einer Überdose Ketamin. Im Zusammenhang mit seinem Tod wurden fünf Personen angeklagt.

Nun wird sich der Arzt, der den Schauspieler in den Monaten vor der tödlichen Überdosis mit Ketamin versorgt haben soll, schuldig bekennen.

Dr. Salvador Plasencia hat sich bereit erklärt, sich in vier Fällen des Verkaufs von Ketamin schuldig zu bekennen, so die Staatsanwaltschaft. Plasencia, dem im August der Prozess gemacht werden sollte, drohen in den 4 Anklagepunkten bis zu 40 Jahre Gefängnis, und es wird erwartet, dass er sich in den kommenden Wochen dazu bekennt. Der Prozess wird damit hinfällig.

Der Arzt ist einer von fünf Personen, die im Zusammenhang mit Perrys plötzlichem Tod im Oktober 2023 aufgrund von Ketamin angeklagt sind. Auf der Liste stehen ausserdem Dr. Mark Chavez, Perrys Assistent Kenneth Iwamasa, der mutmassliche Mittelsmann Erik Fleming und die mutmassliche Drogendealerin Jasveen Sangha, die als «Ketaminkönigin» von North Hollywood bekannt ist. Mit Ausnahme von Sangha haben sich nun alle bereit erklärt, sich im Gegenzug für ihre Kooperation schuldig zu bekennen.

Dr. Salvador Plasencia
Dr. Salvador Plasencia drohen bis zu 40 Jahre Haft.Bild: ew

Iwamasa, der zugab, Perry ohne medizinische Ausbildung wiederholt Ketamin gespritzt zu haben, bekannte sich im August letzten Jahres in einem Anklagepunkt der Verschwörung zum Verkauf von Ketamin mit Todesfolge schuldig. Einen Tag später bekannte sich auch Fleming der Verschwörung zum Verkauf von Ketamin und des Verkaufs von Ketamin mit Todesfolge schuldig. Im Oktober bekannte sich auch der Arzt Dr. Chavez in einem Fall der Verschwörung zum Vertrieb der Droge für schuldig.

Vor seinem Tod wurde Perry unter der Aufsicht seines Arztes mit einer legalen, aber umstrittenen Ketaminbehandlung behandelt. In den Gerichtsunterlagen heisst es, dass Perry am 30. September 2023 von Plasencia mehr Ketamin verlangte, als ihm sein Arzt zur Verfügung stellte, woraufhin sich Plasencia an Chavez wandte, der eine Ketamin-Klinik betrieb.

In Textnachrichten an Chavez erörterte Plasencia, wie viel er Perry für das Ketamin in Rechnung stellen wollte, und schrieb: «Ich frage mich, wie viel dieser Idiot zahlen wird» und «Lasst es uns herausfinden», so die Anklageschrift.

Im September und Oktober 2023 verteilte Plasencia Ketamin an Perry und Iwamasa «ausserhalb der üblichen beruflichen Praxis und ohne rechtmässigen medizinischen Zweck bei mindestens sieben Gelegenheiten», heisst es in der Anklageschrift. Plasencia wird beschuldigt, den Grossteil der Drogen, die Perry in den Wochen vor seinem Tod verabreicht wurden, geliefert zu haben. Die tödliche Dosis hat er laut Gerichtsdokumenten jedoch nicht geliefert. Die Staatsanwaltschaft behauptet, dass diese Dosis von Sangha stammte, der im August der Prozess gemacht werden soll.

Sangha hat auf nicht schuldig plädiert. Sollte sie in allen Anklagepunkten verurteilt werden, droht ihr eine obligatorische Mindeststrafe von zehn Jahren in einem Bundesgefängnis und eine gesetzliche Höchststrafe von lebenslänglicher Haft.

(cmu)

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